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Support Open Suse für Profis

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Open Suse ist schnell installiert und konfiguriert. Fortgeschrittene Linux-Anwender können zusätzliche Profi-Funktionen nutzen und noch einiges optimieren.
Hinweis: Alle folgenden Tipps beziehen sich auf Opensuse 11.

Ein tieferes Vorstoßen ins System und das Schrauben an Parametern bedeutet oft endloses Durchstöbern von Konfigurationsdateien in Text-Editoren. Suse bringt allerdings auch einen grafischen Sysconfig-Editor mit, mit dem sich solche Dateien schneller auffinden und bearbeiten lassen. Auf das direkte Bearbeiten der Konfigurationsdateien müssen Sie bei Bedarf trotzdem nicht verzichten: Dabei besteht nicht die Gefahr, dass Sie Ihre Änderungen versehentlich überschreiben.
Durchblick mit dem Sysconfig-Editor
Öffnen Sie den Sysconfig-Editor über das Yast-Modul "System, Editor für /etc/sysconfig-Dateien". In der Baumstruktur links erkennen Sie vielleicht Parallelen zu den Verzeichnissen mit Konfigurationsdateien, die Sie aus dem Verzeichnis /etc/sysconfig kennen. Allerdings zeigt Ihnen der Editor alle Einstellmöglichkeiten aus verschiedenen Konfigurationsdateien logisch sortiert an. Den beschreibenden Kommentar finden Sie jeweils rechts unten im Dialogfenster. Über die Schaltfläche "Suche" können Sie gezielt nach Variablennamen, Beschreibungen und Werten suchen. Aktivieren Sie die Optionen "Variablennamen suchen" und "Beschreibung suchen", und tippen Sie beispielsweise "tmp" ein – dann listet Ihnen der Editor alle Einstellmöglichkeiten mit den jeweils gesetzten Werten und Beschreibungen auf. Durch Markieren eines Listeneintrags und Auswählen der Schaltfläche "Gehen zu" gelangen Sie an die richtige Stelle im Baum und können Ihre Änderungen vornehmen.

In diesem Fall kann zum Beispiel "MAX_DAYS_IN_TMP" interessant sein, wenn das temporäre Verzeichnis häufiger entmüllt werden soll. Das lohnt insbesondere nach einem unerwarteten Beenden des Systems oder eines Programms, etwa bei einem Stromausfall. Für solche Fälle setzen Sie oben in der Eingabezeile den Standardwert "0" zum Beispiel auf "7". Alle Dateien, auf die länger als sieben Tage nicht zugegriffen wurde, entfernt cron dann beim nächsten Durchlauf. Ausgenommen davon sind alle Dateien des Benutzers, die unter "OWNER_TO_KEEP_IN_TMP" gespeichert wurden, in der Standardeinstellung "root". Die neue Konfiguration müssen Sie nun noch über die Schaltfläche "Beenden" speichern und aktivieren.
Hilfreich ist der Editor auch, wenn Sie im Runlevel-Editor auf einen Dienst stoßen, der in keinem Runlevel gestartet wird, aber trotzdem läuft. Das kann etwa bei Bluetooth der Fall sein, obwohl Sie gar keine Bluetooth-Geräte haben. Solch unnötigen Ressourcenverbrauch können Sie im Sysconfig-Editor stoppen, indem Sie dort nach "bluetooth" suchen und den Wert "START_SERVICES" auf "no" setzen. (me/cj)
Bootloader Grub bearbeiten

Manchmal hält der erste Start der neu installierten Open-Suse-Distribution eine unerfreuliche Überraschung bereit. Der Bootloader zeigt Ihnen zwar das neue Open Suse und auch ein noch vorhandenes Windows an. Eine weitere Linux-Installation, zum Beispiel Ubuntu, ist dagegen verschollen, obwohl Sie korrekt partitioniert haben. In diesem Fall besteht kein Grund zur Panik. Ihre verschwundene Distribution ist noch vorhanden, Sie müssen diese nur manuell in die Konfiguration des Bootloaders Grub einfügen.

Setzen Sie Ihren Open-Suse-Start zunächst fort, und rufen Sie anschließend in Yast das Modul "System, Konfiguration des Bootloaders" auf. Ihre Bearbeitung nehmen Sie im Register "Abschnittsverwaltung" des Konfigurationsdialogs vor. Dort sehen Sie in der Übersicht genau das, was Ihnen der Bootloader beim Start anzeigt. Fehlt hier eines der installierten Systeme, klicken Sie rechts unten im Dialog auf "Andere" und wählen in diesem Fall die Option "Neue Konfiguration vorschlagen".
Ist die betreffende Partition unversehrt und liegt darauf noch eine Grub-Konfiguration, dann sehen Sie anschließend in der Übersicht einen neuen Menüeintrag, zum Beispiel für Ubuntu mit Versions- und Kernelnummer.
Jetzt können Sie Ihr neues Boot-Menü noch entrümpeln und übersichtlicher gestalten. So enthält der Vorschlag im Beispiel noch ein Duplikat des Suse-Eintrags mit einem anderem Label, hier der Kernelnummer. Unter "Abschnittszusammenfassung" sehen Sie die gleichlautenden Parameter. Bei Bedarf überzeugen Sie sich durch Markieren und "Bearbeiten" davon, dass auch in der Zusammenfassung nicht mehr sichtbare Parameter identisch sind. Über "Zurück" gelangen Sie wieder in Ihre Übersicht, markieren das Duplikat und entfernen es über die Schaltfläche "Löschen".
Der Eintrag "failsafe – openSUSE 11.0" ist für das Starten eines reduzierten Systems im Notfall gedacht. Im Beispiel steht er ganz unten, während die einzelnen Betriebssysteme noch wild durcheinander gewürfelt sind. Verfrachten Sie die Einträge mit Hilfe der Schaltflächen "Auf" oder "Ab" an die gewünschte Stelle.
Wenn Sie die neue Konfiguration mit "Beenden" speichern, installiert Yast den neuen Bootloader. Sollten Sie jetzt beim Booten Ihr zuvor verschollenes Ubuntu auswählen, dann gelangen Sie in Ihr altes Ubuntu-Bootloader-Menü.
Boot-CD für Notfälle


Beim Schrauben am System kann es durchaus mal vorkommen, dass der Bootloader danach zerschossen ist. Vor diesem Hintergrund sollten Boot-CDs genauso zu Ihrer Standard-Ausrüstung gehören wie aktuelle Backups. Das Erstellen der Notfall-CD ist schnell erledigt, und Sie sind damit gerüstet.

Zunächst erstellen Sie auf der Konsole das ISO-Image für Ihre Boot-CD. Holen Sie sich in einem Terminal-Fenster mit "su" und der Eingabe Ihres root-Passworts Administratorrechte, und wechseln Sie dann mit dem Befehl "cd /temp" in das temporäre Verzeichnis. Darin erzeugen Sie mit
mkdir -p iso/boot/grub
die Unterverzeichnisse für Ihre Boot-CD. Dorthin kopieren Sie anschließend die Dateien aus Ihrer Bootkonfiguration:
cp /boot/vmlinuz iso/boot/[FONT=&quot]
cp /boot/initrd iso/boot/
cp /boot/message iso/boot/
cp /usr/lib/grub/stage2_eltorito iso/boot/grub
cp /boot/grub/menu.lst iso/boot/grub[/FONT]

Die zuletzt kopierte Datei menu.lst passen Sie in einem Text-Editor an, da Sie nicht von der Festplatte, sondern von der CD booten wollen. Nach dem Öffnen der Datei sehen Sie Einträge für alle Systeme, die Ihr Bootloader sonst startet. Für die CD benötigen Sie nur ein System, zum Beispiel "openSUSE 11.0". Ersetzen Sie zunächst in der Zeile "gfxmenu" über dem ersten Eintrag den Verweis auf die Festplatte "(hdx,y)" durch einen Verweis auf die CD "(cd)". "x" steht hier für die Nummer der Festplatte, "y" für die Partition. Dasselbe führen Sie beim Eintrag für Ihr Open Suse-System in der Zeile "root" durch. Löschen Sie dann in der Zeile "kernel" und in der Zeile "initrd" jeweils die Kernelversionsnummer, inklusive eventueller Zusätze wie "default".
Die Einträge für die anderen Systeme können Sie ebenfalls löschen, andernfalls bearbeiten Sie sie auf dieselbe Weise. Abschließend speichern Sie die Datei.
Um eine CD brennen zu können, erstellen Sie aus den Verzeichnissen zunächst ein ISO-Image. Der Befehl dafür lautet:
mkisofs -r -b boot/grub/stage2_elto[FONT=&quot]
rito -no-emul-boot -boot-load-size
4 -boot-info-table -o iso/grub.iso
/tmp/iso[/FONT]

Dieses ISO-Image (grub.iso) brennen Sie anschließend mit einem CD-Brennprogramm wie K3b oder einem Kommandozeilen-Tool wie cdrecord auf eine CD. Sollte nun Ihr Bootloader mal streiken, können Sie Ihr System von der CD booten und anschließend in Yast Ihren Bootloader wie oben beschrieben reparieren. (me/cj)
Swap nachrüsten und beschleunigen

Nach dem Einstecken eines neuen Arbeitsspeicherriegels und dem Booten Ihres Linux-Systems scheint alles bestens zu laufen. Den neuen Arbeitsspeicher erkennt Linux automatisch. Im Gegensatz zur Neu-Installation müssen Sie allerdings selbst dafür sorgen, dass bei Engpässen ausreichend Platz für das Auslagern der Arbeitsspeicherdaten vorhanden ist. Dazu rüsten Sie am besten eine Swap-Partition nach.

Unter Open Suse 11 ist die bequemste Lösung dafür das Yast-Modul "System, Partitionierer". Beim Start erhalten Sie einen Warnhinweis. Bearbeiten Sie auf keinen Fall Partitionen, die im Moment eingehängt (gemounted) sind. Auf der sicheren Seite sind Sie mit einem Backup von System und Daten auf einem externen Datenspeicher. In der Übersicht des Partitionierers sehen Sie Ihre bisher vorhandenen Partitionen.


Sofern Sie noch über freien Plattenplatz verfügen, legen Sie über die Schaltfläche "Anlegen" die neue Swap-Partition an. Aktivieren Sie die Option "Formatieren", und wählen Sie bei "Dateisystem" die Option "Swap" aus. Als "Einhängepunkt" schlägt Ihnen der Partitionierer dabei automatisch "swap" vor. Als Start- und Endzylinder wählt er ebenfalls automatisch den ersten und letzten freien Zylinder aus. Diesen Vorschlag können Sie akzeptieren, sofern Sie sämtlichen noch freien Festplattenplatz der neuen Swap-Partition zur Verfügung stellen wollen. Falls nicht, tragen Sie statt des Endzylinders die gewünschte Größe ein, zum Beispiel "+1.5GB".
Alle Swap-Bereiche gemeinsam sollten 1,5- bis 2-mal so groß wie Ihr Arbeitsspeicher sein. Mit root-Rechten und dem Konsolenbefehl "swapon -s" überprüfen Sie, welche Swap-Partitionen derzeit vorhanden sind, wie groß sie sind (in KB) und wieviel davon aktuell genutzt wird.
Ist kein freier Festplattenplatz mehr vorhanden, erhalten Sie beim "Anlegen" sofort einen entsprechenden Hinweis. In diesem Fall müssen Sie Platz schaffen. Markieren Sie dafür eine nicht gemountete Partition, und klicken Sie auf "Größe ändern". Anschließend sehen Sie, wieviel Platz bereits mit Daten belegt ist. Mit dem Schieberegler oder durch Eingabe des gewünschten freien Plattenplatzes verkleinern Sie die Partition entsprechend. Anschließend können Sie die neue Partition anlegen.
Hinweis: Die Partitionstabelle wird erst auf Ihre Festplatte geschrieben, wenn Sie im Hauptfenster des Partitionierers auf "OK" klicken. Andernfalls können Sie über "Verwerfen" den gesamten Vorgang noch abbrechen.
Swap beschleunigen
Swappen ist ein zeitintensiver Vorgang, da ein Festplattenzugriff länger dauert als ein Zugriff auf den Arbeitsspeicher. Schneller geht es, wenn Linux gleichzeitig in zwei Swap-Partitionen schreiben kann, besonders wenn diese auf zwei verschiedenen Festplatten liegen.

Verfügen Sie auf einer oder mehreren Festplatten über mehrere Swap-Partitionen, füllt sie Linux nacheinander in der Reihenfolge, in der sie in der Konfigurationsdatei /etc/fstab erscheinen. Soll das System die Partitionen dagegen gleichzeitig benutzen, müssen Sie Prioritäten vergeben. Wenn Sie die gleiche Priorität vergeben, benutzt Linux die Swap-Partitionen gleichzeitig.
Öffnen Sie dazu als root die Konfigurationsdatei /etc/fstab mit einem Text-Editor. Bei den Optionen zu den "swap"-Partitionen, also etwa hinter dem Parameter "defaults", fügen Sie jeweils den Parameter für die Priorität ("pri=") hinzu und trennen die zwei Parameter durch ein Komma. Für die Priorität setzen Sie einen Ganzzahlwert zwischen 0 und 32767, also etwa "5".
Nach dem Speichern der Konfigurationsdatei führen Sie wahlweise einen Neustart durch oder hängen im laufenden System die Swap-Partitionen mit den Konsolenbefehlen "swapoff -a" und "swapon -a" kurz aus und wieder ein. Bei identischem Wert nutzt Ihr Linux-System die Swap-Partitionen jetzt synchron. (me/cj)
Logische Laufwerke konfigurieren

Irgendwann wird auch auf der größten Festplatte der Platz knapp. Dann kann man diese durch eine neue ersetzen oder eine weitere Festplatte einbauen. Den Speicherplatz einer zweiten Festplatte können Sie einfach dem bisher vorhandenen anfügen – vorausgesetzt, Sie haben bereits während der Linux-Installation vorgesorgt. Denn in dem Teil der Installation, in dem Sie die Festplatte für Linux partitionieren, können Sie statt normaler Partitionen auch sogenannte logische Laufwerke anlegen.

Diese Methode bietet sich bereits bei intensiv genutzten Heim-PCs an, denn solche Logical Volumes haben einen großen Vorteil: Sie können damit relativ einfach beliebig große Partition erzeugen. Die Zwischenschicht trennt Festplattenpartitionen, logische Laufwerke und Dateisystem voneinander. Partitionen sind damit unabhängig von der physikalisch vorhandenen Speichergröße – mit dem Logical Volume Manager lassen sie sich zusammengestellen.

Mit dem Yast-Modul "System, LVM" verwalten Sie Logical Volumes in Open Suse oder legen neue Volumes an. Sollte das nicht bereits während der Installation geschehen sein, müssen Sie zuerst eine Volume-Gruppe anlegen; diese dient als Speicher-Pool, aus dem hinterher logische Volumes (sozusagen virtuelle Partitionen) zugewiesen werden. Keine Sorge, Yast prüft nach dem Start des Konfigurationsprogramms, ob eine Volume-Gruppe existiert, und schlägt gegebenenfalls eine Gruppe namens "system" vor. Die können Sie übernehmen oder ändern.
Tipp: Eingebürgert hat sich der Name "vg" für eine Volume-Gruppe sowie eine durchgehende Nummerierung, angefangen bei "00" – also zum Beispiel "vg00". Übrigens reicht eine Volume-Gruppe; Sie brauchen nicht mehrere anzulegen.
Als Nächstes fügen Sie der Volume-Gruppe Partitionen – sogenannte physische ?Volumes – hinzu. Das geschieht mit Hilfe des Befehls "Volume hinzufügen". Die Partitionen können zum Beispiel auf dem Speicherplatz einer neu eingebauten Festplatte liegen. Jede Volume-Gruppe muss mindestens eine Partition besitzen; außerdem kann eine Partition und jedes physische Volume nur Mitglied einer Volume-Gruppe sein. Als Letztes legen Sie logische Volumes an. Auf denen werden später die Daten gespeichert. Diese Volumes können Sie überall dort einsetzen, wo Sie auch normale Festplattenpartitionen verwenden, also etwa als Swap-Partition oder als eine Partition mit allen Home-Verzeichnissen.
Sie gehen mit logischen Laufwerken kaum ein größeres Risiko ein als mit einer normalen Partition. Sie können logische Volumes sogar als RAID organisieren, so dass die Daten gegen Ausfälle besser geschützt sind. Behandeln Sie logische Laufwerke genauso wie physikalische, sprich: regelmäßig Daten sichern.
Quelle:pC-Welt
 
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