Offenbar ist es Mitgliedern der politisch motivierten Hackergruppe NN-Crew gelungen, in zahlreiche Server der Bundespolizei einzudringen. Unter den veröffentlichten Daten befinden sich GPS Daten der Fahrzeuge von Verdächtigen. Zudem finden sich dort die Bewegungsprofile der PKWs der Behörde und vieles mehr. Erst kürzlich war die Gruppierung in die Server des Publishers Ubisoft eingedrungen.
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Die Gruppierung ist in jedem Fall politisch motiviert. Der in den letzten Jahren immer mehr zunehmende Überwachungsapparat in Deutschland wird angeprangert. Auszug aus dem Statement auf nn-crew.cc: „Vorratsdatenspeicherung. Telekommunikationsüberwachung. Online-Durchsuchungen. Erweiterte Rasterfahndung. Großer Lauschangriff. Speicherung aller Fingerabdrücke. Biometrische Passdaten. Nutzung der Mautdaten. Die automatische Erfassung von Autokennzeichen. Fluggastdatenspeicherung, Briefkontrollen, Geruchskontrollen, Verwanzung von Wohnungen, Zensus2011 – so schränkt der Staat die Freiheits- und Bürgerrechte immer weiter ein.“ Als Reaktion auf die zunehmende Bespitzelung werden jetzt die Wächter überwacht, weswegen diese Veröffentlichung bei der NN-Crew offensichtlich eine hohe Priorität einnimmt. „Anbei sind sämtliche Daten einiger Server der Bundespolizei hinterlegt. Darunter z. B. GPS Daten und Karte von verdächtigen Fahrzeugen, GPS Tracking Software der Behörden, Dokumente und Verschlüsselungsalgorithmen im Source Code der Bundespolizei. Denn es kann nicht sein, dass wir alle dauerhaft überwacht werden. Wer das Tracking System nutzen möchte, sollte sich das htdocs Verzeichnis + die dazugehörende SQL Datenbank installieren. Die Benutzerdaten der Einsätze + Username + Passwort (wie immer in Plain Text) findet ihr in der .sql Datei.“
Es bleibt dahingestellt, ob man mit derartigen Aktionen tatsächlich etwas gegen die zunehmende Einschränkung unserer Grundrechte unternehmen kann, oder aber den staatlichen Ermittlern vielmehr einen weiteren Vorwand dafür liefert, ihre Überwachungsmaschinerie noch mehr auszubauen. Auch wenn die Hacker ihre Tat für gerechtfertigt halten, so bleibt die Aktion juristisch betrachtet strikt illegal. Die NN-Crew kündigt an, jede weitere Lücke „schamlos“ auszunutzen und alles zu veröffentlichen, was sie in die Hände bekommen. Man darf gespannt sein, wie sich die Gruppe weiter entwickelt. Der letzte Hack der Aktivisten beim Spielehersteller Ubisoft ist noch nicht lange her. (gulli:News berichtete)
Update
Nach den Berichten von T-Online.de und dem Hamburger Abendblatt ist jetzt rund eine Stunde nach Veröffentlichung unserer News die Webseite der Hacker nicht mehr erreichbar.
Quelle: Gulli