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So recht wissen die Borussen nicht, wo sie wirklich stehen. Eine Niederlage in München, eine in Leverkusen, dazwischen eine glänzende Vorstellung gegen Hannover - macht für Gladbach drei Punkte in der Zwischenrechnung, die weder Anlass zum Träumen geben noch tiefe Sorgenfalten hervorrufen.
Entsprechend nüchtern bilanziert Sportdirektor Max Eberl: "Alles liegt im Rahmen. Wir haben es lediglich verpasst, in München und Leverkusen Sonderpunkte zu holen."
Dabei war mehr drin. Sowohl beim FC Bayern (1:3) als auch in Leverkusen wiesen die Fohlen nach, dass sie in der Lage sind, die Top-Teams mit ihren spielerischen Möglichkeiten zu kitzeln und in Bedrängnis zu bringen. Der große Wurf gelingt aber nicht. "Im Moment muss man festhalten: Für die ganz Großen reicht es nicht. Gerade Hannover hat gezeigt, dass wir uns im spielerischen Bereich verbessert haben. Aber für die Top-Teams sind wir noch nicht abgeklärt und abgezockt genug", sagt Martin Stranzl.
Das Spiel in Leverkusen bewies: die Mannschaft lässt sich zu leicht zu einem Hurra-Stil verführen, verliert dabei den Gegner aus den Augen, öffnet Räume, verpasst es, bei Ballverlusten aggressiv die gegnerischen Angriffe zu unterbinden oder sich notfalls mit einem taktischen Foul zu behelfen. Die Folge ist eine gefährliche Konteranfälligkeit, die Bayer genüsslich ausnutzte. "Wir haben zu viele Konter zugelasssen", moniert Marc-André ter Stegen. Stranzl: "Die Kontersituationen haben uns das Genick gebrochen. Wir nehmen vorne das Risiko und bringen uns hinten in Gefahr. Vier Gegentore sind eine Katastrophe." Der Österreicher mahnt mit Blick auf das nächste Heimspiel gegen Bremen: "Werder ist von der Spielanlage her ebenfalls konterstark. Da können wir zeigen, ob wir etwas aus dem Leverkusen-Spiel mitgenommen und gelernt haben."
Ein Rezept wäre es, häufiger zum Abschluss zu kommen. Dem durchaus ansehnlichen Ballbesitzspiel fehlt es bisweilen an Tiefe, wie in der ersten Hälfte in Leverkusen, als kaum Toraktionen kreiert wurden. "Wir müssen den Torabschluss auch mal erzwingen, damit die Situation abgeschlossen ist. So können wir uns formieren, die Ordnung herstellen, und der Gegner muss von hinten aufbauen", erklärt Stranzl. Sein Fazit: "Manchmal agieren wir noch ein bisschen zu naiv. Die Cleverness hat uns ein Team wie Bayer noch voraus."
Quelle: Kicker.de