Die maximalen Bandbreiten, die den Kunden von Internet-Providern versprochen werden, gibt es in der Praxis oft schlicht nicht. Das hat die Bundesnetzagentur nach einer längeren Praxis-Prüfung mitgeteilt. Zumindest wird es aber nur selten unerträglich langsam.
In der Regel wird vor allem den stationären, kabelgebundenen Anbindungen eine gute Durchsatzquote bescheinigt. Das ist in der Realität aber eher nicht der Fall. Bei den Messungen der Bundesnetzagentur erreichten je nach Bandbreitenklasse nur zwischen 4 und 25 Prozent der Nutzer die volle zugesagte Geschwindigkeit.
Die schlechtesten Ergebnisse gab es bei den ADSL-Anschlüssen, die die Grundlage der meisten Tarife zwischen 8 und 18 Megabit pro Sekunde waren. In den schnellsten Klassen war das Ergebnis hingegen eher abhängig von der Tageszeit. Denn hier gehen die Daten über TV-Kabel und man muss sich die Kapazität der Verteilerknoten mit den Nachbarn teilen - die natürlich alle vorwiegend abends zuhause sind und auf das Netz zugreifen.
Mobilfunk noch viel schlechter
Im Mobilfunk wurden noch einmal wesentlich schlechtere Ergebnisse als im Festnetz erzielt. Bei den kabelgebundenen Anbindungen erhielten weniger als 30 Prozent der Nutzer im besten Fall die Hälfte der versprochenen Bandbreite. Bei den Mobilfunkanbindungen mussten hingegen über 70 Prozent mit weniger als 50 Prozent auskommen.
Infografik: Infografik: Mobile Internetnutzung in Deutschland
Trotzdem äußerten sich hier im Durchschnitt wesentlich mehr Nutzer zufrieden über ihre Anbindung. 82,8 Prozent bewerteten hier mit "Sehr gut", "gut" oder "zufriedenstellend", im Festnetz waren es nur 65 Prozent. Die Bundesnetzagentur führt dies darauf zurück, dass die Nutzer hier andere Faktoren wie die Mobilität und die generelle Verfügbarkeit mobiler Anbindungen höher schätzen als die angesichts der begrenzten Datenvolumina ohnehin weniger wichtige Höchst-Bandbreite. Für den groß angelegten Test hatte die Behörde ein Jahr lang regelmäßig Messungen auf über 150.000 Anschlüssen durchgeführt.
Quelle; winfuture
Bericht der Bundesnetzagentur: Schnelles Internet zumeist langsamer als versprochen
Die Bundesnetzagentur hat erstmals Ergebnisse ihrer deutschlandweiten Breitbandmessung veröffentlicht. Demnach sind die Internetanschlüsse in der Praxis deutlich langsamer als von den Providern versprochen.
Die Bundesnetzagentur hat ihren ersten "Bericht zur Breitbandmessung" veröffentlicht. Dieser enthält die Ergebnisse einer deutschlandweiten Breitbandmessung, die am 25. September 2015 gestartet war. Das Ergebnis: Die Spitzenübertragungsraten sind oftmals leere Versprechen der Provider. "Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erreichen Kunden oft nicht die maximale Geschwindigkeit, die ihnen in Aussicht gestellt wurde", erklärt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Immerhin 50 Prozent der Nutzer (entspricht dem Median) erreichten im Festnetz mindestens 60 Prozent der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate; bei zwei Anbietern erreichte die Hälfte der Nutzer sogar mehr als 90 Prozent. Bei den Ergebnissen gab es nicht nur Unterschiede zwischen den Anbietern, sondern auch in den einzelnen Bandbreite-Klassen.
Erreicht der eigene Internetanschluss die vertragliche Übertragungsrate? Die Breitbandmessung liefert die Antwort.
Maximale Datenübertragung selten erreicht
Bei den Festnetzanschlüssen erreichten je nach Bandbreiteklasse nur 4 bis 25 Prozent der Kunden die gebuchte maximale Datenübertragungsrate. Die niedrigsten Werte betreffen vor allem ADSL-Anschlüsse mit 8 bis maximal 18 Mbit/s. Bei der Auswertung des Tagesverlaufs fielen Leistungsabfälle besonders in der Bandbreite-Klasse "200 bis bis kleiner 500 Mbit/s" auf – dort nahm die Übertragungsrate vor allem in den Abendstunden ab. Grund dürften Netflix und andere Streaming-Dienste sein, die das Fernsehen in vielen Haushalten verdrängt haben. Überwiegend prägen Kabelnetzbetreiber diese Bandbreite-Klasse.
LTE-Spitzengeschwindigkeit ist die Ausnahme
Im Mobilbereich erreichten lediglich 30 Prozent der Nutzer mindestens die Hälfte der maximalen Übertragungsrate; bei stationären Anschlüssen waren es mehr als 70 Prozent. Vor allem hohe LTE-Geschwindigkeiten von 300 Mbit/s würden in der Praxis nur "in Ausnahmefällen" erreicht. Trotzdem bewerteten die Kunden die Anbieter überwiegend positiv. Die Autoren der Studie vermuten, dass die Mobilkunden eher die Mobilität und die Performance als die maximale Datenübertragungsrate bewerten.
Bereits Studien aus den Jahren 2012 und 2013 zeigten, dass Internetanschlüsse selten die gebuchten Übertragungsraten liefern. Im Vergleich zum aktuellen Ergebnis hat sich keine wesentliche Verbesserung eingestellt. "Wenn die Anbieter zukünftig weiter keine realistischen Geschwindigkeitsangaben machen, kann die Bundesnetzagentur gegen einzelne Unternehmen Verfahren durchführen", sagte ein Behördensprecher.
Fast 160.000 Messungen ausgewertet
Für den Jahresbericht wurden Messungen zwischen September 2015 und September 2016 ausgewertet. Insgesamt berücksichtigt die Studie 106.159 valide Messungen für stationäre Breitbandanschlüsse sowie weitere 53.651 Messungen für Mobilanschlüsse. Die Auswahl der Teilnehmer war nicht zufällig, sondern "eigeninitiiert": Jeder Internetnutzer kann die Breitbandmessung "schnell und einfach" durchführen und so Daten beisteuern. Die Bundesnetzagentur hat den vollständigen Bericht zur Breitbandmessung (PDF, 31 MByte) online veröffentlicht.
Die kostenlose Breitbandmessung ermöglicht auch weiterhin den Vergleich zwischen der tatsächlichen und vertraglich vereinbarten Datenübertragungsrate. Für Mobilgeräte gibt es eine Android- sowie eine iOS-App. Die Ergebnisse können die Nutzer speichern, um mehrere Messungen miteinander zu vergleichen. Die Breitbandmessung soll Transparenz schaffen und den Handlungsdruck auf die Anbieter verstärken.
Quelle; heise
In der Regel wird vor allem den stationären, kabelgebundenen Anbindungen eine gute Durchsatzquote bescheinigt. Das ist in der Realität aber eher nicht der Fall. Bei den Messungen der Bundesnetzagentur erreichten je nach Bandbreitenklasse nur zwischen 4 und 25 Prozent der Nutzer die volle zugesagte Geschwindigkeit.
Die schlechtesten Ergebnisse gab es bei den ADSL-Anschlüssen, die die Grundlage der meisten Tarife zwischen 8 und 18 Megabit pro Sekunde waren. In den schnellsten Klassen war das Ergebnis hingegen eher abhängig von der Tageszeit. Denn hier gehen die Daten über TV-Kabel und man muss sich die Kapazität der Verteilerknoten mit den Nachbarn teilen - die natürlich alle vorwiegend abends zuhause sind und auf das Netz zugreifen.
Mobilfunk noch viel schlechter
Im Mobilfunk wurden noch einmal wesentlich schlechtere Ergebnisse als im Festnetz erzielt. Bei den kabelgebundenen Anbindungen erhielten weniger als 30 Prozent der Nutzer im besten Fall die Hälfte der versprochenen Bandbreite. Bei den Mobilfunkanbindungen mussten hingegen über 70 Prozent mit weniger als 50 Prozent auskommen.
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Infografik: Infografik: Mobile Internetnutzung in Deutschland
Trotzdem äußerten sich hier im Durchschnitt wesentlich mehr Nutzer zufrieden über ihre Anbindung. 82,8 Prozent bewerteten hier mit "Sehr gut", "gut" oder "zufriedenstellend", im Festnetz waren es nur 65 Prozent. Die Bundesnetzagentur führt dies darauf zurück, dass die Nutzer hier andere Faktoren wie die Mobilität und die generelle Verfügbarkeit mobiler Anbindungen höher schätzen als die angesichts der begrenzten Datenvolumina ohnehin weniger wichtige Höchst-Bandbreite. Für den groß angelegten Test hatte die Behörde ein Jahr lang regelmäßig Messungen auf über 150.000 Anschlüssen durchgeführt.
Quelle; winfuture
Bericht der Bundesnetzagentur: Schnelles Internet zumeist langsamer als versprochen
Die Bundesnetzagentur hat erstmals Ergebnisse ihrer deutschlandweiten Breitbandmessung veröffentlicht. Demnach sind die Internetanschlüsse in der Praxis deutlich langsamer als von den Providern versprochen.
Die Bundesnetzagentur hat ihren ersten "Bericht zur Breitbandmessung" veröffentlicht. Dieser enthält die Ergebnisse einer deutschlandweiten Breitbandmessung, die am 25. September 2015 gestartet war. Das Ergebnis: Die Spitzenübertragungsraten sind oftmals leere Versprechen der Provider. "Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erreichen Kunden oft nicht die maximale Geschwindigkeit, die ihnen in Aussicht gestellt wurde", erklärt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur.
Immerhin 50 Prozent der Nutzer (entspricht dem Median) erreichten im Festnetz mindestens 60 Prozent der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate; bei zwei Anbietern erreichte die Hälfte der Nutzer sogar mehr als 90 Prozent. Bei den Ergebnissen gab es nicht nur Unterschiede zwischen den Anbietern, sondern auch in den einzelnen Bandbreite-Klassen.
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Erreicht der eigene Internetanschluss die vertragliche Übertragungsrate? Die Breitbandmessung liefert die Antwort.
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Maximale Datenübertragung selten erreicht
Bei den Festnetzanschlüssen erreichten je nach Bandbreiteklasse nur 4 bis 25 Prozent der Kunden die gebuchte maximale Datenübertragungsrate. Die niedrigsten Werte betreffen vor allem ADSL-Anschlüsse mit 8 bis maximal 18 Mbit/s. Bei der Auswertung des Tagesverlaufs fielen Leistungsabfälle besonders in der Bandbreite-Klasse "200 bis bis kleiner 500 Mbit/s" auf – dort nahm die Übertragungsrate vor allem in den Abendstunden ab. Grund dürften Netflix und andere Streaming-Dienste sein, die das Fernsehen in vielen Haushalten verdrängt haben. Überwiegend prägen Kabelnetzbetreiber diese Bandbreite-Klasse.
LTE-Spitzengeschwindigkeit ist die Ausnahme
Im Mobilbereich erreichten lediglich 30 Prozent der Nutzer mindestens die Hälfte der maximalen Übertragungsrate; bei stationären Anschlüssen waren es mehr als 70 Prozent. Vor allem hohe LTE-Geschwindigkeiten von 300 Mbit/s würden in der Praxis nur "in Ausnahmefällen" erreicht. Trotzdem bewerteten die Kunden die Anbieter überwiegend positiv. Die Autoren der Studie vermuten, dass die Mobilkunden eher die Mobilität und die Performance als die maximale Datenübertragungsrate bewerten.
Bereits Studien aus den Jahren 2012 und 2013 zeigten, dass Internetanschlüsse selten die gebuchten Übertragungsraten liefern. Im Vergleich zum aktuellen Ergebnis hat sich keine wesentliche Verbesserung eingestellt. "Wenn die Anbieter zukünftig weiter keine realistischen Geschwindigkeitsangaben machen, kann die Bundesnetzagentur gegen einzelne Unternehmen Verfahren durchführen", sagte ein Behördensprecher.
Fast 160.000 Messungen ausgewertet
Für den Jahresbericht wurden Messungen zwischen September 2015 und September 2016 ausgewertet. Insgesamt berücksichtigt die Studie 106.159 valide Messungen für stationäre Breitbandanschlüsse sowie weitere 53.651 Messungen für Mobilanschlüsse. Die Auswahl der Teilnehmer war nicht zufällig, sondern "eigeninitiiert": Jeder Internetnutzer kann die Breitbandmessung "schnell und einfach" durchführen und so Daten beisteuern. Die Bundesnetzagentur hat den vollständigen Bericht zur Breitbandmessung (PDF, 31 MByte) online veröffentlicht.
Die kostenlose Breitbandmessung ermöglicht auch weiterhin den Vergleich zwischen der tatsächlichen und vertraglich vereinbarten Datenübertragungsrate. Für Mobilgeräte gibt es eine Android- sowie eine iOS-App. Die Ergebnisse können die Nutzer speichern, um mehrere Messungen miteinander zu vergleichen. Die Breitbandmessung soll Transparenz schaffen und den Handlungsdruck auf die Anbieter verstärken.
Quelle; heise
Zuletzt bearbeitet: