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Off Topic Nach "Cybervorfall": US-Teleskope in Chile und auf Hawaii seit Wochen offline

Nach "Cybervorfall": US-Teleskope in Chile und auf Hawaii seit Wochen offline​

23.08.2023 08:25 Uhr Martin Holland
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Das Observatorium Gemini South in Chile
(Bild: International Gemini Observatory/NOIRLab/NSF/AURA/B. Tafreshi)

Seit einem "Cybervorfall" Anfang August sind mehrere US-Teleskope außer Betrieb oder können nicht ferngesteuert werden. Eine Behebung ist nicht in Sicht.

Auch mehr als drei Wochen nach einem "Cybervorfall" bei der US-Forschungseinrichtung NOIRLab ist weiterhin unklar, was genau passiert ist und warum inzwischen mehrere große Teleskope auf Hawaii und in Chile vom Netz genommen wurden oder außer Betrieb sind. Insgesamt wurde der Betrieb von zehn Teleskopen eingestellt, berichtet das Forschungsmagazin Science, bei mehreren wurde die Fernsteuerung deaktiviert. Weil keine Lösung in Sicht ist, könnten Forschende nun zu den Standorten geflogen werden – um das erschöpfte Personal zu entlasten. Das bedient vor Ort seit Wochen die Geräte. Derweil wurde nicht einmal Angestellten mitgeteilt, was genau vorgefallen ist. Gegenüber der Presse sei lediglich erklärt worden, dass "rund um die Uhr" an der Behebung gearbeitet wird.

Immer mehr Teleskope offline genommen​

Das Nationale Forschungslabor für optische und Infrarotastronomie (NOIRLab) hatte erstmals am 1. August einen "Cybervorfall in den eigenen Computersystemen" publik gemacht [1]. Eine schnelle Reaktion des Cybersicherheitsteams und der Forschenden habe "Schäden am Observatorium" verhindert. Das betroffene Teleskop Gemini North auf Hawaii sei daraufhin abgeschaltet worden. Das planmäßig deaktivierte Schwesterteleskop Gemini South in Chile wurde nicht wieder in Betrieb genommen. Eine Woche später teilte die Einrichtung mit, dass auch US-amerikanische Teleskope auf den Bergen Cerro Tololo (CTIO) und Cerro Pachón (SOAR) vom Netz genommen wurden. Teilweise kümmert sich das Personal demnach um die Beobachtungen.

Was genau passiert ist, haben die Verantwortlichen nicht publik gemacht. Vorstellbar ist etwa ein Angriff mit Ransomware und ein damit verbundener Erpressungsversuch. Unklar ist auch, ob die Forschungseinrichtung überhaupt gezielt angegriffen wurden. Möglicherweise wüssten die Angreifer überhaupt nicht, dass sie es mit einem Observatorium zu tun haben, zitiert Science [2] einen Cybersecurity-Experten der National Science Foundation, die das NOIRLab finanziert. Für die Astronomie müsste der Vorfall aber ein Weckruf sein, meint er. Erst im vergangenen Herbst war der internationale Radioteleskopverbund ALMA in Chile nach einer Cyberattacke fast zwei Monate offline gewesen [3].

Beim NOIRLab werde aktuell alles versucht, um die geplante Forschungsarbeit zu ermöglichen, versichert der betroffene Astronom Gautham Narayan gegenüber Science. Bislang habe das vor Ort arbeitende Personal versucht, die Beobachtungen für die Forschenden in aller Welt durchzuführen. Inzwischen gelange man dabei aber an die Grenzen, habe es in einer internen E-Mail geheißen. Deshalb werde nun diskutiert, Doktoranden nach Chile zu entsenden, damit die diese Arbeit erledigen. Das deutet auch darauf hin, dass das NOIRLab kein baldiges Ende der Einschränkungen erwartet. Dabei hängen an den Instrumenten internationale Forschungsprojekte, Doktorarbeiten und wissenschaftliche Studien.
(mho [4])


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