Seit einige Zeit steht ein OLED-TV in meinem heimischen Wohnzimmer.
Diesen konnte ich also Praxisnah im Alltag unter üblichen Bedingungen am Tag und halbwegs optimalen Bedingungen am Abend begutachten.
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
OLEDs sind ja derzeit in aller Munde. Immer mehr Hersteller platzieren im oberem Preissegment OLED-TVs. Immer mehr Nutzer sehen sie als legitime Nachfolger der
legendären Plasmas die herausgearbeitete Vorzüge für Puristen und Cineasten aufwiesen. Doch dazu später. Zunächst gilt: Wer sich mit dem Gedanken trägt einen OLED zu kaufen, sollte kein überdimensional helles Wohnzimmer mit vielen Fenstern haben.
Die Vorzüge des OLED mit seinen herausragenden Schwarzwerten kommen nur im gedimmten Räumen zu Geltung.Mit normalen üblichen Helligkeiten in einem Wohnraum, also ohne direkte Sonneneinstrahlung kommen die OLED-TV hingegen genauso gut zurecht wie LCD/LED-TVs.
Immerhin untertsützt der LG auch HDR, wozu es Mindestleuchtdichten von 540 cd/QM benötigt. Viele LCD mit Egde-LED-Technik erreichen nicht mal diesen Wert. Soviel als zu Bedenken das ein OLED zu dunkel wäre.
Der LG soll gar bis 800 Nits können. Einzig ein einziger Panasonic der 9ner Reihe in LCD/LED-Technik übetrifft dies noch.
Dennoch spielt der OLED-TV seine Vorzüge unter optimalen Bedingungen aus.
Ich empfehle aber auch hier eine leichte Hintergrundbeleuchtung hinter dem TV. Es ist einfach enstspannender für die Augen nicht ganz im Dunkeln zu sitzen.Und genau unter diesen Bedingungen sollte die Bildeinstellung erfolgen, am besten mit Hilfe von Testbildern die es z.B. von Burosch gibt:
Bildeinstellungen / Bildqualität
OLED-Licht: 50
Kontrast: 75
Helligkeit: 50
Horizontale Schärfe: 10
Vertikale Schärfe: 10
Farbtiefe: 50
Farbton: 0
Dynamischer Kontrast: Aus
Super Resolution: Aus
Farbumfang: Normal
Kantenschärfer: Aus
Farbtemperatur: Warm 2
Rauschunterdrückung: Aus
MPEG-Rauschunterdrückung: Aus
Schwarzwert: Niedrig
Echtes Kino: Ein
Automatische Helligkeitsregelung: Aus
TruMotion: Aus
Format: 16:9 / Original / JustScan
Man tut gut daran praktisch alle Bildverbesserer (die bei einem LCD teils auch hilfreich sein können wie z.B. Zwischenbildberechnungen) auszuschalten.
Es gibt bei einem OLED faktisch keine Trägheit, wie beim Plasma auch.
Der Bildeindruck ist daher phänomenal natürlich, der Farbumfang schmeichelt dem Auge und
das Bild insgesamt kommt deutlich "softer" daher als man es von einem LCD her kennt.
Nahezu brachial ist der Schwarzwert. Wer einen SciFi-Film mit "viel" Weltraum ansieht, wie z.B. "Interstellar", der ist begeistert. Ebenso lernt man den Mars im Film "Der Marsianer" noch mal neu kennen. Ebenso bin ich noch mal durch die Trilogie "Herr der Ringe" mit dem OLED abgetaucht und war begeistert vom Kontrast, der Lebendigkeit der Farben von der differenzierten Detaildarstellung in dunklen Bildbereichen, gerade bei letzterem Part kommt ein LCD-Fernseher nicht mit.Keine Frage, wer einen Flachbildfernseher mit überragenden Kinoqualtäten will, der kommt an der OLED-Technik nicht vorbei.
Übertreffen wird dies nur ein sep. dunkler Kinoraum mit Beamertechnik.
Alle meine Eindrücke kommen übrigens bislang fast ausschließlich von Blu-ray. Also von HD-Quellen. 4K-Material lag mir nicht vor, beziehungsweise nur von der 4K-Sky+ Pro-Box. Dort legt man Filme in 4K in regelmäßig wechselnden Intervallen auf die Festplatte ab zum Abruf für Filmkunden. 4-5 Filme liegen so ständig vor. Der Qualitätsvorteil hält sich allerdings gegenüber den HD-Filmen in Grenzen. Zum einem strahlt Sky die Filme noch nicht in HDR ab, zum anderem ist auch ein 55 Zoll TV für ein nachempfundes 4K-Erlebnis, bei einem ca 3 Meter Sitzabstand, schlicht zu klein. Zum dritten komprimiert Sky die 4K-Filme recht stark.
Erst wenn Sky HDR in Ausstrahlung und mit dem angestrebten Kopierschutzverfahren erprobt und entwickelt hat, dürfte da ein Update der Box erfolgen.
Zu 4K-Qualtäten bei Netflix kann ich mangels Abos nichts sagen.
Man muß aber sagen, das Upscaling, sowohl von HD als auch von SD-Quellen ist hervorangend.
Im Alltag dürfte bei einem 55 Zoll TV im Wohnzimmerumfeld 4K schlicht nicht nötig sein. Die beeindruckende Bildqualität eines OLED stellt sich auch so ein.
Es gibt aber auch einen Pferdefuß. Und der stellt sich für 3D-Liebhaber ein. LG unterstützt mit diesem 4K Einstiegsmodell kein 3D mehr. Übrigens auch nicht der 1000 Euro teurere OLED Philips nicht. Und Sony hat gar gleich für seine neue komplette Baureihe 2017 den Verzicht auf 3D angekündigt. Als ist der Trend, 3D schlicht im Heimkino sterben zu lassen, deutlich.
Andere Herstelle unterstützen 3D nur noch in den oberen Baureihen, und auch hier gibts schon Abstriche.
Smart TV
Für viele immer mehr von Bedeutung.
Neben dem üblichen HbbTV unterstützt LG die Apps im WebOS 3.0 Format.
Für meine Begriffe das Beste was es derzeit gibt im TV-Markt.
Die Bedienung mit der "Magic Remote"-FB ist genial, wenn man sich erstmal an sie gewöhnt hat. Postiv: LG hat sich nicht von Netflix kaufen lassen und präsentiert keine eigene Netlix-Taste! Somit ist Wettbewerbsgleichheit zwischen allen Anbietern gewährleistet. Die wichtigstens Stremingdienste werden gleichberechtigt in der unter Bildschirmleiste angezeigt.
Und als einziger Fernseher (meines Wissens) sogar Sky Ticket! Wer also Sky sporadisch nach bedarf und flexibel streamen will, der ist mit LG-Fernsehern gut dabei.
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Beispielbild
Mein Schwerpunkt ist allerdings nicht die Smart-TV Nutzung, sondern nur eine sporadische.
Insgesamt aber, gegen Android, gefällt mir dies sehr deutlich besser und Praxisnäher.
Ausstattung
Im LG sind die üblichen Solotuner in Quattroausführung eingebaut. Ein Programm sehen und ein anderes schauen ist also mit diesem Modell nicht drin.
Ebenso sollte man Aufzeichnungen planen. Auch gilt nur, es geht nur einmal.
Eine Formatierung der Festplatte ist übrigens nicht nötig. Aufnahmen gehen nicht verloren.
Ich persönlich empfehle für jeden Fernseher, auch für diesen, eine sep. Zuspielung mit einem Digitalreceiver nach Anspruch und Bedarf.
Obwohl der EPG des LG recht gut ist und in Punkto Bildqualität ist der interne Tuner genauso gut wie ein hochwertiger externer. Qualitätsunterschiede habe ich kaum ausmachen können.
Es gibt 4x HDMI, einmal CI, 1x Komponente (Adaptiert)
1x Composite (adaptiert)
Der Sound bietet eher Durchschnittskost, wie nicht anders zu erwarten. Aber eine gute Sprachverständlichkeit ist vorhanden. Dies sollte für den Alltag ausreichen. Ansonsten setzt man ja eh auf sep. Lautsprecherkonzepte.
Bei den Bootzeiten aus dem Deepstandby gehts recht flott zu Sache, Nach ca 15 sec hat man ein Bild. Die Umschaltzeiten zwischen Free-TV-Sendern liegen ebenso auf guten Stand. (ca 2 sec).
Und noch eines zum Stromverbrauch:
Ein OLED kann da keine Umweltplakete bekommen. Je nach Inhalt schanken die Verbräche in den Spitzen zwischen 100 und 200 Watt bei einer verhaltenden Bildeinstellung.
Im Mittel pegelt sich bei Fernsehbidern der Wattbedarf bei als ca 150-170 Watt ein.
In dieser Hinsicht ist Egde-LED natürlich nicht zu schlagen.
Und auch hier kann man nichts zur Lebensdauer sagen. LG selbst schätzt sie mittlerweile fast bei LED-Lebensdauer ein. Das würde bedeuten, kein Nachteil für die üblichen Standzeiten im Wohnzimmer. Aber solche Aussagen sollte man mit Vorsicht genießen und sagt nichts darüber aus, ob es nicht schon vorher zu einem Helligkeitsabfall und einer Farbveschiebung kommt.
Derzeit hört man da an Erfahrungsberichten allerdings nichts negatives.
Fazit
Derzeit bieten OLEDs in der Tat die besten Bildqualitäten am Markt.
Neben LG, haben das auch Metz, Panasonic, und Philips erkannt. All diese Hersteller kaufen die Panele auch bei LG ein. Da dürfte also noch einiges kommen. Und wer einen OLED zu Hause hat, mag sich davon nicht mehr trennen.
Einzig beim Preis kommt man ins Stocken....
Der Straßenpreis liegt derzeit bei
2300,- €