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Jugendschützer rüffeln Sky, RTL2-"X-Diaries" und Infosender N24

Jugendschützer rüffeln Sky, RTL2-"X-Diaries" und Infosender N24

Free- und Pay-TV-Sender in Deutschland nehmen es mit dem Jugendschutz nicht immer ganz genau - das zumindest legt eine am Montag vorgelegte Untersuchung der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) nahe, die im zweiten Quartal nach eigenen Angaben insgesamt 47 Verstöße festgestellt hat. 37 davon kamen aus dem Rundfunk und zehn aus dem Online-Bereich.

Einen Großteil der Rüffel betraf die Scripted-Reality-Sendung "X-Diaries - love, sun & fun", die beim Privatsender RTL2 montags bis freitags um 19.00 Uhr und in der Folgewoche um 12.00 Uhr in einer Wiederholung ausgestrahlt wird. Die Handlung denken sich Drehbuchautoren aus, Laienschauspieler spielen sie nach. Das erschließe sich insbesondere jüngeren Zuschauern allerdings nicht unbedingt. ihnen werde der Eindruck vermittelt, es handle sich um "wahre" Geschichten, monierte die KJM.

Die Entwicklungsbeeinträchtigung begründeten die Medienhüter vor allem mit der aufdringliche Darstellung der Themen Sex und Alkohol und der "derb-zotigen" Sprachwahl. Keine der Folgen hatte RTL2 vorab der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) vorgelegt. 16 von insgesamt 60 problematischen "X-Diaries"-Folgen befinden sich noch im Prüfverfahren.

Auch der Pay-TV-Sender Sky wurde für eine Folge der Wrestlingshow "TNA Impact!" gerügt, die ohne Vorsperre auf Sky Sport 2 um 22.15 Uhr lief. Aufgrund der Gewaltdarstellungen hätte sie nach Meinung der KJM erst ab 23.00 Uhr ausgestrahlt werden dürfen, es habe die Gefahr einer "sozial-ethisch desorientierenden Wirkung" auf Zuschauer unter 18 Jahren bestanden, hieß es.

Ähnliches gilt für die parodistisch gemeinte Episode "XXX Wife" der Animationsserie "Stroker and Hoop", die ohne Vorsperre bei TNT-Serie um 6.00 Uhr lief. Neben Andeutungen sexueller Handlungen habe es auch Anspielungen auf unzulässige Inhalte wie Sodomie gegeben.

Selbst eine Liveberichterstattung zu einem "Geiseldrama in Manila", die im Tagesprogamm des Infosenders N24 um 13.45 Uhr lief, stufte die KJM als entwicklungsbeeinträchtigend für unter 16-Jährige ein. Es wurde über das blutige Ende einer Geiselnahme berichtet, Live-Bilder des philippinischen Fernsehens übernommen und aus dem Off kommentiert. Dabei zeigte der Sender in mehreren Einstellungen - auch in Nahaufnahme - die Leiche des erschossenen Geiselnehmers, sowie die geborgenen, teils toten Geiseln. Die Freiwillige Selstkontrolle FSF der Sender sah bei dem Angebot keine Beeinträchtigung.

Weitere Rügen finden sich Viva mit der US-Comedyserie "The Hard Times of RJ Berger", eine Ausgabe der Doku-Soap "Der Promi-Trödeltrupp" bei RTL2 und die ProSieben-Nachrichtensendung "Newstime" um 18.00 Uhr ein. Dort wurde über den preisgekrönten Spielfilm "Lebanon" berichtet. In dem zugehörigen Trailer zum Film reihe sich ein "gewalttätiges Ereignis an das nächste".

Der Nachrichtenbeitrag zeigte Ausschnitte daraus und kommentierte sie mittels Vergleichen zu realen Kriegsereignissen, dadurch sei Authentizität suggeriert worden. Die KJM sah vor allem aufgrund der Verquickung von Nachrichten und Filmausschnitten mit großer Realitätsnähe für Kinder unter 12 Jahren keine Möglichkeit, Realität und Fiktion zu trennen.

Die sich den Rügen anschließenden Verwaltungs- und Ordnungswidrigkeitenverfahren führen die jeweils zuständigen Landesmedienanstalten durch, die für die Rechtsaufsicht der Privatsender zuständig sind. Strafrechtlich relevante Inhalte gibt die KJM an die zuständigen Staatsanwaltschaften ab.

Quelle: Sat+kabel
 
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