Traditionelle Unixtools wie `top` zeigen bereits nach einer relativ kurzen Systemlaufzeit nur noch überraschend wenig freien Speicher an. Schon nach etwas surfen im Internet und einem Blick ins Postfach scheinen 512 MB Hauptspeicher voll gelaufen zu sein. Wo ist all der freie Speicher hin?
Der Löwenanteil wird für den "Disk Cache" verwendet und dieser "Festplattenpuffer" kann schnell mehrere hundert Megabyte belegen. Da ungenutzter Speicher bekanntlich verschwendeter Speicher ist, behält Linux einmal vorhandene Daten im Hauptspeicher, solange dieser nicht für laufende oder neu gestartete Programme benötigt wird.
Werden nun bereits zu einem früheren Zeitpunkt benötigte Daten erneut angefordert, so besteht eine gute Chance, dass sich diese noch immer im Cache befinden. Von dort lassen sie sich um ein Vielfaches schneller auslesen als von der Festplatte und selbst wenn die gewünschten Daten sich im Cache nicht mehr vorfinden und doch auf die Platte zugegriffen werden muss, verzeichnet man unterm Strich keinerlei Einbußen.
In diesem Zusammenhang belegter Speicher ist im Grunde genommen also freier Speicher, er wird lediglich einer sinnvollen Verwendung zugeführt, bis er anderweitig benötigt wird.