Keine weihnachtliche Stimmung bei den Filmstudios: Hive-CM8 hat in den Tauschbörsen nicht weniger als vierzig DVD-Rips aktueller Spielfilme veröffentlicht. Darunter „Die Peanuts“, „The Revenant“ mit Leonardo Di Caprio, „Steve Jobs“, James Bond’s „Spectre„, Tarantino’s „The Hateful Eight“, „Creed“ und viele andere Filme. Diese waren bisher (wenn überhaupt) nur als Cam-Rip mit einer schlechten Bild- und Tonqualität verfügbar.
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Ein echter Super-GAU für die Filmindustrie. Auch wenn die Geschäfte in den Lichtspielhäusern brummen, zu Weihnachten gehen traditionell die meisten Menschen ins Kino. Gerade jetzt sind unzählige hochwertige DVD-Rips aktueller Spielfilme in den Tauschbörsen aufgetaucht. Als vorerst aktuellster Release tauchte eine hochwertige Kopie von Spectre auf, die der Filmindustrie endgültig die Weihnachtsstimmung vermiesen dürfe. In der Beschreibung (NFO) bedankt man sich bei der Quelle für das hochwertige Material. Man habe den Aufnahmen lediglich ein wenig Helligkeit und Schärfe hinzugefügt und die Farben optimiert. Im NFO werden zudem alle Downloader dazu aufgefordert, sich den Streifen auf der großen Leinwand im Kino anzuschauen, um die Produzenten aktiv zu unterstützen. Ein frommer Wunsch, den im Anbetracht der Qualität wohl nur die wenigsten Zuschauer erfüllen werden.
Wahrscheinlich entstammt das Material einem oder mehreren Oscar-Juroren oder wurde diesen vielleicht entwendet, darüber kann man zum jetzigen Zeitpunkt nur spekulieren. Das FBI nahm die Ermittlungen schon kurz nach dem 20. Dezember auf, als der erste Leak veröffentlicht wurde. Tarantino’s „The Hateful Eight“ wurde lediglich als einer von insgesamt 40 illegalen Veröffentlichungen von Hive-CM8 angekündigt. Die anderen werde man nach und nach abarbeiten, hieß es. Den Western hatte man absichtlich zuerst als den „heißesten Titel“ der 40 Filme ausgewählt.
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NFO des DVDScr von Spectre. Screenshot von Xrel, thx!
Hive-CM8: Filmstudios reagieren wenig gelassen auf die Leaks
Vor einigen Tagen konnte anhand des Wasserzeichens Andrew Kosove von Alcon Entertainment als Quelle eines Leaks ausgemacht werden. Der leitende Geschäftsführer des Unternehmens kündigte allerdings an, er wusste nichts von dem Film, den er für die Verleihungen begutachten sollte. Ein Mitarbeiter seines Büros hatte den Empfang der DVD für ihn quittiert. Kosove sei zur vollumfänglichen Zusammenarbeit mit den Behörden bereit, wie er sagte.
Mehrere Firmen haben zudem rund 1.000 Löschaufforderungen an Google und mehrere Betreiber von BitTorrent-Indexseiten verschickt, um die Verbreitung der Filme zu unterbinden. Doch die Leaks einzudämmen, ist ein unmögliches Unterfangen. Laut TorrentFreak wurde alleine „The Hateful Eight“ schon jetzt über 1 Million Mal in den Tauschbörsen verbreitet. Daran werden auch die hektischen Bemühungen der Filmstudios nichts mehr ändern können.
Quelle: Tarnkappe