Wie wir mehreren seriösen Quellen entnehmen, wird die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) nach 35 Jahren in absehbarer Zeit wohl ihre operative Tätigkeit einstellen. Ans Telefon ging aufgrund der Corona-Pandemie schon letzte Woche niemand mehr. Auch auf unsere E-Mails erhielten wir aus dem Homeoffice keine Antwort. Eine offizielle Bestätigung der Geschäftsleitung steht aber noch aus.
Demnächst: Goodbye GVU!
Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) ist wohl schon bald Geschichte. Wir haben von mehreren Personen aus dem engeren Umfeld die gleich lautende Bestätigung erhalten, dass die GVU in den kommenden Wochen ihre Arbeit einstellen wird. Im Rahmen unserer Recherchen zum Thema Boerse.bz haben wir uns erkundigt, warum am Spandauer Damm in Berlin Mitte niemand mehr ans Telefon geht. Dabei spielt es keine Rolle zu welcher Tageszeit man anruft. Mehrere seriöse Stellen haben dann unabhängig voneinander bejaht, dass sie auch erfahren hätten, dass die GVU demnächst nicht mehr operativ tätig sein wird.
Übernahme der Geschäftsführung in Krisenzeiten
Die GVU hat man vor etwas über 35 Jahren, am 27. Februar 1985, gegründet. Anfangs ging es um die Piraterie, die mittels von Kopien auf Videokassetten realisiert wurde. Im Laufe der Jahre passte der wirtschaftliche Verein seine Ziele den Gegebenheiten an. Aktuell standen die Hintermänner aus dem Bereich Online-Piraterie im Fokus der Recherchen. Razzien auf Flohmärkten waren früher an der Tagesordnung, derartige Aktionen sind aber im Laufe der Jahre in den Hintergrund gerückt. Bei der GVU handelt es sich trotz der Abkürzung e.V. um keinen Idealverein mit gemeinnützigen Zwecken, so wie man es von einem Sportvereinen gewohnt ist. Dies ist ein Verein, der über all die Jahre rein wirtschaftliche Ziele verfolgt hat.
Die Geschäftsführung übernahm Evelyn Ruttke im April 2018 zu einem Zeitpunkt, als das Projekt schon ein wenig ins Trudeln geraten war. Innerhalb der GVU gab es zudem leitende Kräfte, die nach unseren Informationen verhindern wollten, dass die GVU auch zivilrechtlich tätig werden sollte. Die Gründe dafür sind uns schleierhaft. Somit führte man lediglich die Ermittlungen für strafrechtliche Verfahren durch, um dann Strafanzeige gegen unbekannt zu stellen.
Wie der Fall Share-Online.biz sehr deutlich zeigt, können die Ermittlungen der Staatsanwaltschaften anschließend mehrere Jahre in Anspruch nehmen, bis das entsprechende Portal offline genommen wird. Von der Verurteilung der Verantwortlichen einmal ganz zu schweigen. Das zieht sich natürlich noch länger hin. Gleiches gilt für movie2k. Im November wurden drei Hauptverdächtige des Streaming-Portals in ganz Deutschland festgenommen. Die Entwicklungen nahmen ihren Anfang nicht weniger als acht Jahre zuvor. Nach dem Bust von Kino.to „stieß Movie2k unter Beteiligung einiger Kino.to-Mitbetreiber in diese Lücke und stieg schnell im Ranking – 2013 waren die Besucherzahlen höher als die von Spiegel Online‘‚, berichtete die GVU auf ihrer Webseite.
Zivilrechtliche Mittel stehen der GVU nicht zur Verfügung
Anders als die ACE oder BREIN dürfen die Mitarbeiter der GVU im Auftrag ihrer Mitglieder die Betreiber von Piratenseiten nicht mit Schadenersatzansprüchen konfrontieren. Sie dürfen ihnen auch keine Unterlassungserklärungen zustellen lassen. Das hat die GVU sehr in ihren Möglichkeiten eingeschränkt. Frau Ruttke übernahm das Ruder außerdem von einem anderen Juristen. Von ihm waren vor seiner Pensionierung wohl keine bedeutenden Initiativen mehr ausgegangen. Unter dem vorletzten Geschäftsführer lief alles so weiter, wie zuvor. Das war für so manche Mitglieder, die sich für ihren Mitgliedsbeitrag wohl mehr erfolgreiche Abschaltungen versprochen hatten, einfach zu wenig. Die fehlenden Einkünfte der ausgetretenen Unternehmen aus der Fernseh- und Filmbranche, Spieleindustrie und dem Verlagswesen summieren sich. Die Kosten laufen freilich auch dann weiter, wenn sich die Mitarbeiter im Homeoffice befinden.
Eine offizielle Bestätigung im Rahmen einer Pressemitteilung steht noch aus. Mit Ausnahme der Webseite ist im Bürogebäude des Vereins momentan nach unseren Erfahrungen niemand erreichbar. Welche Auswirkungen eine Auflösung der GVU auf das österreichische Pendant VAP oder die Schweizer Organisation SAFE haben würde, bleibt freilich abzuwarten. Die Organisationen agieren jeweils komplett eigenständig.
P.S.: Wer sich für weitere Details interessiert, sollte sich unbedingt unseren Hintergrundbericht mit Stand Juli 2017 durchlesen.
P.S.S.: Interessant ist darüber hinaus auch das ausführliche Interview bei medienpolitik.net mit der Juristin Ruttke. Darin sagte die CEO kostenlos sei „immer konkurrenzlos“. Die Preispolitik eines aktuellen Kinoblockbusters könne schlichtweg keine Rolle spielen, wenn es das Werk beim Filmstart nicht zu kaufen gebe. Statt den Film später käuflich zu erwerben oder gleich ins Kino zu gehen, greifen viele Surfer alternativ auf illegale Angebote im Netz zu. Leider jubeln einem dabei so manche Serien- oder Kinoportale zeitweise aus reiner Profitgier Spy- oder Schadsoftware als angebliche Player-Updates unter. Darüber mussten wir leider schon häufiger berichten.
Quelle; tarnkappe
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Demnächst: Goodbye GVU!
Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) ist wohl schon bald Geschichte. Wir haben von mehreren Personen aus dem engeren Umfeld die gleich lautende Bestätigung erhalten, dass die GVU in den kommenden Wochen ihre Arbeit einstellen wird. Im Rahmen unserer Recherchen zum Thema Boerse.bz haben wir uns erkundigt, warum am Spandauer Damm in Berlin Mitte niemand mehr ans Telefon geht. Dabei spielt es keine Rolle zu welcher Tageszeit man anruft. Mehrere seriöse Stellen haben dann unabhängig voneinander bejaht, dass sie auch erfahren hätten, dass die GVU demnächst nicht mehr operativ tätig sein wird.
Übernahme der Geschäftsführung in Krisenzeiten
Die GVU hat man vor etwas über 35 Jahren, am 27. Februar 1985, gegründet. Anfangs ging es um die Piraterie, die mittels von Kopien auf Videokassetten realisiert wurde. Im Laufe der Jahre passte der wirtschaftliche Verein seine Ziele den Gegebenheiten an. Aktuell standen die Hintermänner aus dem Bereich Online-Piraterie im Fokus der Recherchen. Razzien auf Flohmärkten waren früher an der Tagesordnung, derartige Aktionen sind aber im Laufe der Jahre in den Hintergrund gerückt. Bei der GVU handelt es sich trotz der Abkürzung e.V. um keinen Idealverein mit gemeinnützigen Zwecken, so wie man es von einem Sportvereinen gewohnt ist. Dies ist ein Verein, der über all die Jahre rein wirtschaftliche Ziele verfolgt hat.
Die Geschäftsführung übernahm Evelyn Ruttke im April 2018 zu einem Zeitpunkt, als das Projekt schon ein wenig ins Trudeln geraten war. Innerhalb der GVU gab es zudem leitende Kräfte, die nach unseren Informationen verhindern wollten, dass die GVU auch zivilrechtlich tätig werden sollte. Die Gründe dafür sind uns schleierhaft. Somit führte man lediglich die Ermittlungen für strafrechtliche Verfahren durch, um dann Strafanzeige gegen unbekannt zu stellen.
Wie der Fall Share-Online.biz sehr deutlich zeigt, können die Ermittlungen der Staatsanwaltschaften anschließend mehrere Jahre in Anspruch nehmen, bis das entsprechende Portal offline genommen wird. Von der Verurteilung der Verantwortlichen einmal ganz zu schweigen. Das zieht sich natürlich noch länger hin. Gleiches gilt für movie2k. Im November wurden drei Hauptverdächtige des Streaming-Portals in ganz Deutschland festgenommen. Die Entwicklungen nahmen ihren Anfang nicht weniger als acht Jahre zuvor. Nach dem Bust von Kino.to „stieß Movie2k unter Beteiligung einiger Kino.to-Mitbetreiber in diese Lücke und stieg schnell im Ranking – 2013 waren die Besucherzahlen höher als die von Spiegel Online‘‚, berichtete die GVU auf ihrer Webseite.
Zivilrechtliche Mittel stehen der GVU nicht zur Verfügung
Anders als die ACE oder BREIN dürfen die Mitarbeiter der GVU im Auftrag ihrer Mitglieder die Betreiber von Piratenseiten nicht mit Schadenersatzansprüchen konfrontieren. Sie dürfen ihnen auch keine Unterlassungserklärungen zustellen lassen. Das hat die GVU sehr in ihren Möglichkeiten eingeschränkt. Frau Ruttke übernahm das Ruder außerdem von einem anderen Juristen. Von ihm waren vor seiner Pensionierung wohl keine bedeutenden Initiativen mehr ausgegangen. Unter dem vorletzten Geschäftsführer lief alles so weiter, wie zuvor. Das war für so manche Mitglieder, die sich für ihren Mitgliedsbeitrag wohl mehr erfolgreiche Abschaltungen versprochen hatten, einfach zu wenig. Die fehlenden Einkünfte der ausgetretenen Unternehmen aus der Fernseh- und Filmbranche, Spieleindustrie und dem Verlagswesen summieren sich. Die Kosten laufen freilich auch dann weiter, wenn sich die Mitarbeiter im Homeoffice befinden.
Eine offizielle Bestätigung im Rahmen einer Pressemitteilung steht noch aus. Mit Ausnahme der Webseite ist im Bürogebäude des Vereins momentan nach unseren Erfahrungen niemand erreichbar. Welche Auswirkungen eine Auflösung der GVU auf das österreichische Pendant VAP oder die Schweizer Organisation SAFE haben würde, bleibt freilich abzuwarten. Die Organisationen agieren jeweils komplett eigenständig.
P.S.: Wer sich für weitere Details interessiert, sollte sich unbedingt unseren Hintergrundbericht mit Stand Juli 2017 durchlesen.
P.S.S.: Interessant ist darüber hinaus auch das ausführliche Interview bei medienpolitik.net mit der Juristin Ruttke. Darin sagte die CEO kostenlos sei „immer konkurrenzlos“. Die Preispolitik eines aktuellen Kinoblockbusters könne schlichtweg keine Rolle spielen, wenn es das Werk beim Filmstart nicht zu kaufen gebe. Statt den Film später käuflich zu erwerben oder gleich ins Kino zu gehen, greifen viele Surfer alternativ auf illegale Angebote im Netz zu. Leider jubeln einem dabei so manche Serien- oder Kinoportale zeitweise aus reiner Profitgier Spy- oder Schadsoftware als angebliche Player-Updates unter. Darüber mussten wir leider schon häufiger berichten.
Quelle; tarnkappe
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