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PC & Internet GVU verliert größten Geldgeber: MPA steigt aus!

Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU) verliert Ende diesen Monats ihren größten Geldgeber. Der US-amerikanische Filmverband MPA steigt definitiv zum Jahresende als Finanzier aus. Dies bestätigte uns gestern die europäische Kommunikationsabteilung. Die Entscheidung fiel aber schon im Sommer diesen Jahres. Bis Ende 2019 soll es angeblich eine Art finale Testphase geben. Nächstes Jahr entscheiden dann weitere Geldgeber, ob sie ebenfalls das Handtuch werfen.

Die Brüsseler Pressesprecherin der MPA teilte uns gestern am späten Abend mit, Mitarbeiter der US-Zentrale des Filmverbandes MPAA hätten ihr unsere Presseanfrage weitergeleitet. Sie beantwortete auch die Frage, ob die Motion Picture Association of America (MPAA), außerhalb der USA MPA genannt, ihre Mitgliedschaft bei der GVU zum Jahresende terminieren wird. Sie schrieb uns, unsere Informationen seien korrekt. Im Originalton heißt es:

“Die MPA setzt sich weiterhin für die Förderung einer lebendigen und vielfältigen Kreativwirtschaft in Deutschland und der gesamten Europäischen Union ein – und für die Verteidigung der Rechte der Urheber, für ihre Arbeit entschädigt zu werden. Da sich die Film- und Fernsehpiraterie jedoch weiterhin rasch entwickelt, sich zunehmend online bewegt und internationaler wird, müssen wir unseren Gesamtansatz weiterentwickeln, um besser integriert und kohärenter zu sein. Dies erfordert eine flexiblere lokale Präsenz und eine direkte Zusammenarbeit mit den lokalen und regionalen Strafverfolgungsbehörden. Deutschland ist ein strategisch wichtiger Markt für die MPA, und wir sind entschlossen, weiterhin eine Schlüsselrolle zu spielen.”​

Was die MPA mit diesem Statement nicht ausdrückt: Man war in jüngster Vergangenheit hochgradig unzufrieden mit den Leistungen der GVU. Bislang sah sich diese Organisation als eine “zentrale Schnittstelle zwischen dem Staat und der Kreativwirtschaft” an. Der eingetragene aber nicht gemeinnützige Verein, geht stets mit strafrechtlichen Mitteln gegen die Täter vor, “die das Urheberrecht massenhaft und mit Gewinnabsicht verletzen“, wie es in der Selbstbeschreibung heißt. Was die GVU in den letzten Jahren an Erfolgen vorweisen konnte, war aber für die MPA offenbar nicht mehr ausreichend.

Was macht BREIN anders als die GVU?



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Quelle des Logos: GVU.de

Das niederländische Pendant wird auch auf zivilrechtlicher Ebene aktiv. BREIN-Mitarbeiter versuchen die Identität der Hintermänner illegaler Angebote aufzudecken, um ihnen zivilrechtliche Klagen und Schadenersatzansprüche zustellen zu können. Die GVU agiert seit ihrem Bestehen nur mit strafrechtlichen Mitteln. Das bedeutet eben auch, dass deren Ermittler darauf warten müssen, dass die zuständigen Schwerpunktstaatsanwaltschaften und Polizeibehörden aktiv werden. Und das kann dauern, wie wir schon häufiger erlebt haben. Sicher konnten so manches Mal die Betreiber ihre Spuren verwischen, bevor die Polizei aktiv wurde.

Wenn man nur wollte, könnte die GVU das seit vielen Jahren anders handhaben. Dafür müsste man sich aber komplett neu aufstellen, wahrscheinlich auch personell. Bleibt die Frage, wie weit die Geduld der restlichen zahlenden GVU-Mitglieder reichen wird. Anders gefragt: Wird es die GVU Ende nächsten Jahres noch geben? Oder tritt möglicherweise eine andere Organisation an ihre Stelle?

MPA: what’s next?
Spannend wäre auch zu erfahren, wie der “Plan B” der MPA konkret aussieht, um hierzulande der grassierenden Urheberrechts-Problematik Einhalt zu gebieten. Ist möglicherweise der Aufbau einer Antipiraterie-Organisation in Eigenregie geplant? Oder will man die Verfolgung der Piraten erneut bei Dritten gegen Bezahlung in Auftrag geben? Leider haben wir darauf noch keine Antwort. Wir bleiben bei dem Thema aber auf jeden Fall am Ball.

Quelle; tarnkappe
 
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