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PC & Internet Google hilft nun beim Schreiben von Verfassungen

Der Suchmaschinen-Betreiber Google hat eine neue Plattform gestartet, die eine zwar kleine, aber wohl äußerst wichtige Nische bedienen soll: Die Verfasser von Verfassungsdokumenten für Staaten.

Angesichts dessen, dass beispielsweise das Grundgesetz abgesehen von einigen Änderungen bereits seit Jahrzehnten Bestand hat und andere Verfassungen sogar weit über hundert Jahre alt sind, entsteht aus unserer Perspektive leicht der Eindruck, dass in dem Bereich nicht viel passiert.

Dies ist in anderen Regionen der Welt, die starken politischen Bewegungen ausgesetzt sind, aber durchaus anders. Wie Google-Produktmanagerin Sara Sinclair Brody erklärte, würden derzeit in jedem Jahr weltweit etwa fünf neue Verfassungen geschrieben. Weitere 20 bis 30 würden auf den Prüfstand gestellt oder überarbeitet. Von 39 neu verabschiedeten Landesverfassungen seit dem Jahr 2000 traten allein 19 in afrikanischen Staaten in Kraft.


"Der Prozess der Überarbeitung oder Neufassung einer Verfassung kann eine kritische Rolle bei der Einigung eines Landes spielen - vor allem nach Zeiten von Konflikten und Instabilität", so die Google-Managerin. Bisher war es für jene, die mit einer solchen Arbeit betraut waren, aber schwer, bestehende Dokumente dieser Art zu sichten, um sich an diesen zu orientieren und gute Ideen herauszugreifen. Vor allem die Sekundärliteratur mit ihren zahlreichen Erläuterungen und Interpretationen war aufgrund sprachlicher und technischer Probleme nicht einfach heranzuziehen.

Google habe daher in Zusammenarbeit mit dem Comparative Constitutions Project die Plattform Constitute entwickelt. Hier können Verfassungen aus aller Welt angesehen werden - auch hinsichtlich bestimmter Themen oder in ihren historischen Kontexten. Rund 350 Themenfelder lassen sich hier recherchieren - von Definitionen der Staatsbürgerschaft über das Wahlrecht bis hin zu den Strukturen des Staates.

So soll es beispielsweise möglich sein, sich mit wenigen Klicks einen Überblick darüber zu verschaffen, was die verschiedenen Verfassungen, die seit 1945 auf dem afrikanischen Kontinent in Kraft traten, über die Rechte von Frauen sagen. Insofern soll die Plattform auch nicht nur den Verfassungs-Schreibern selbst, sondern auch den Bürgern tiefergehende Einblicke ermöglichen.

Quelle: winfuture
 
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