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Off Topic Geheimidee: Silicon-Valley-Elite will Mega-City aus Kaliforniens Boden stampfen

Geheimidee: Silicon-Valley-Elite will Mega-City aus Kaliforniens Boden stampfen​

27.08.2023 12:55 Uhr Stefan Krempl
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Ein mysteriöses Unternehmen hat für 800 Millionen US-Dollar Tausende Hektar Land in der Bay Area aufgekauft. Das Who-is-Who der Tech-Branche steckt dahinter.

Seit über fünf Jahren hat die geheimnisumwitterte US-Firma Flannery Associates für mittlerweile 800 Millionen US-Dollar Tausende Hektar Land im vergleichsweise ruhigen und wenig besiedelten Norden der San Francisco Bay Area für überdurchschnittlich hohe Preise erworben. Lange rätselten Beobachter aus der Gegend, wer damit welchen großen Plan verfolgen könnte. Gerüchte machten die Runde, dass Disney dort einen neuen Freizeitpark entwerfe oder chinesische Investoren unweit vom südlich gelegenen Silicon Valley Fuß fassen wollten. Letzteres besorgte Politiker vor Ort besonders, da das aufgekaufte Gebiet im Solano County in direkter Nähe zum US-Luftwaffenstützpunkt Travis liegt.

Prominente Teilhaber aus der Tech-Welt​

Die New York Times (NYT) hat jetzt enthüllt [1], wer hinter der Flannery-Gruppe steckt. Demnach wollen Vertreter der Silicon-Valley-Elite in der Gegend, die rund 100 Kilometer von San Francisco entfernt ist, eine Mega-City aus dem Boden stampfen. Das nur von einem zweispurigen Highway durchschnittene Farmland soll demnach in eine Stadt mit Zehntausenden Einwohnern, sauberer Energie inklusive großer Solarparks und Windrädern, öffentlichen Verkehrsmitteln und verdichtetem urbanem Leben umgewandelt werden. Eine Art Überlaufventil für das von San Francisco bis nach San José reichende Silicon Valley also, wo selbst die fünfspurigen Autobahnen längst täglich verstopft und kaum noch Wohnungen oder Häuser zu ergattern sind.

Zu den Investoren des bislang mysteriösen Unternehmens gehören laut dem Bericht etwa Laurene Powell Jobs, die Witwe des Apple-Mitgründers Steve Jobs und Eigentümerin des Magazins The Atlantic, sowie Andreessen Horowitz, eine Wagniskapitalfirma aus Menlo Park, die Tech-Startups wie Skype und Lyft groß gemacht hat. Zwei Gesellschafter des Risikokapitalgebers, Netscape-Veteran Marc Andreessen und Chris Dixon, sind an Flannery auch direkt beteiligt. Das Vorhaben finanzieren zudem LinkedIn-Co-Gründer Reid Hoffman, die Stripe-Mitgründer Patrick und John Collison sowie die unabhängigen Investoren Daniel Gross und Nat Friedman mit.

Landkauf in großem Stil​

Der ursprüngliche Kopf hinter der Idee ist dem Bericht zufolge Jan Sramek, ein ehemaliger Goldman-Sachs-Broker. Ziel des 36-Jährigen sei es, eine neue Stadt zwischen dem Kreisverwaltungssitz Fairfield und der Stadt Rio Vista zu bauen. Einwohner des Solano Countys seien jüngst in einem Anschreiben erstmals offiziell darüber informiert worden. Schon 2017 habe Michael Moritz, ein weiterer milliardenschwerer Risikokapitalgeber, in Srameks Namen ein erstes Exposé an potenzielle Investoren für die Gründung einer neuen Stadt in Kalifornien geschickt. Die skizzierte Metropole könnte tausende Arbeitsplätze schaffen, habe es darin geheißen, und solle so gut zu Fuß begehbar sein wie Paris oder das West Village in New York.

Als Flannery mit der Suche nach Grundstücken begann und rasch viel Land für gutes Geld aufkaufte, machte Catherine Moy, die Bürgermeisterin von Fairfield, vor einigen Jahren auf Facebook erstmals auf das Projekt aufmerksam und ihrem Unmut über die Geheimniskrämerei Luft. Zuvor hatte sie einen Anruf von einem Landwirt über einen geheimnisvollen Käufer erhalten, der im ganzen Kreis mehr oder weniger seriöse Angebote mache. Auch nach dem Outing der Investoren und deren Gesprächsangeboten zeigt sich die Kommunalpolitikerin besorgt. Gegenüber der NYT verwies sie auf die schlechte Infrastruktur in der Gegend. Die Straßen seien schon jetzt durch Pendler verstopft. Das Gebiet werde ferner regelmäßig von Dürren betroffen und es gebe ein hohes Risiko für Waldbrände. Das Vorhaben sei allenfalls eine kaum realistische Zukunftsmusik.

"Elefant im Porzellanladen"​

Die demokratischen Abgeordneten John Garamendi und Mike Thompson, die Solano County vertreten, schlugen in den vergangenen Monaten und Jahren bereits Alarm. "Erst diese Woche haben wir erste Hinweise darauf erhalten, worum es geht", teilte Garamendi dem San Francisco Chronicle mit [2]. Im Juli brachten beide Parlamentarier einen Gesetzentwurf auf den Weg, um der US-Regierung die Befugnis zu geben, Immobilienkäufe durch ausländische Gegner in der Nähe von Militärstützpunkten, Sicherheitszonen und Standorten mit kritischer Infrastruktur zu überwachen. Ihre Bedenken für die Travis Base bestünden fort, hob Garamendi hervor. Darüber werde mehr Personal und Material etwa in Richtung Ukraine verschoben als über jedes andere Luftwaffenlager in den USA.

Obwohl das Projekt bereits viele Farmer in der Weinanbaugegend mit dem Verkauf ihrer Parzellen zu Millionären gemacht hat, geht Duane Kromm, ein früherer Verwaltungsmitarbeiter in dem Kreis, vom Scheitern des Vorhabens aus. Vorherige Pläne zum Bau neuer Städte auf Ackerland seien an der Wahlurne "zerschlagen" worden, sagte er dem Chronicle. Dreimal hätten die Wähler bekräftigt, dass sich das gesamte Wachstum in dem County auf die Grenzen bestehender Gemeinden konzentrieren sollte. Viele Einheimische beunruhige auch, dass die Investorengruppe "wie ein Elefant in den Porzellanladen" gestürmt sei.
(tiw [3])


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