zughengstin
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Tor oder nicht Tor ? Diese Frage wird auch künftig in letzter Instanz von Menschen beantwortet. Das verdeutlichte der Fußball-Weltverband FIFA am Freitag in Rio de Janeiro bei der Präsentation der Torlinientechnik GoalControl für den Confed Cup in Brasilien. "Die letzte Entscheidung obliegt dem Schiedsrichter", sagte FIFA-Marketing-Direktor Thierry Weil. "Wenn Sie sich in ein Flugzeug setzen, wissen Sie auch, dass es ein Restrisiko wegen der Technik gibt. Der Pilot kann jedoch immer übernehmen, wenn das Sytem mal nicht funktioniert. Es ist eine Art Autopilot, aber die letzte Entscheidung über die Landung obliegt dem Schiedsrichter", führte Weil weiter aus. GoalControl wird von einer Firma aus Würselen zur Verfügung gestellt. Es basiert auf 14 Hochgeschwindigkeitskameras, die den Ball stets erfassen. Sobald er vollständig die Linie überquert hat, bekommt der Schiedsrichter ein akkustisches Signal, seine Uhr zeigt an: Goal. Eine Software kalkuliert, wann der Ball wo sein wird. Das Sytem ist einer herkömmlichen Zeitlupe daher klar überlegen.
Einsatz bei allen Turnieren
Weil bestätigte, dass das System auch künftig, etwa bei der WM 2014 in Brasilien und anderen FIFA-Turnieren, genutzt werden wird. "Dann müssen die Nationalverbände entscheiden, ob und wann sie die Technik in ihren Ligen benutzen", sagte Weil. Ein Verband könne sich etwa bei Qualifikationsspielen aber weiterhin wie zum Beispiel die englische FA in Wembley für eine andere von der FIFA lizenzierte Technik entscheiden (hier: Hawk Eye). FIFA-Schiedsrichterchef Massimo Busacca bezeichnete GoalControl als "wirklich große Hilfe. Wir wollten das seit Jahren, dass wir es jetzt haben, macht alle Schiedsrichter glücklich." Doch der frühere Weltklasse-Referee betonte: "Das heißt nicht, dass wir nicht immer 100 Prozent konzentriert sein müssten. Wir müssen trotzdem immer das Unerwartete erwarten." ...
Quelle: dpa