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Formel 1 - Alonso: Vettel verdient den Sieg

zughengstin

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Sieg war unantastbar
Fernando Alonso zeigte sich einmal mehr als großer Sportsmann & fairer Verlierer:
Er gratulierte Sebastian Vettel zu einem laut ihm unantastbaren Sieg.

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Manch einer fragte sich nach dem Kanada GP: 'Was ist denn mit dem Alonso los?' Nicht nur, dass der Spanier unumwunden einräumte, dass das mittelmäßige Abschneiden im Qualifying am Samstag auch mit auf seine Kappe ging, nach dem Rennen sang er nahezu Lobeshymnen auf seine Konkurrenten auf der Piste, die er auf dem Weg von Starplatz sechs zu Rang zwei im Ziel überholt hatte. Valtteri Bottas, Nico Rosberg, Mark Webber und letzten Endes auch Lewis Hamilton - mit allen habe er sich schöne Duelle geliefert, alle hätten sich fair und intelligent verhalten und überhaupt mache Rennfahren so erst richtig Spaß, verkündete Alonso auf dem Circuit Gilles Villeneuve vor den erstaunten Zuhörern im Pressezentrum. Doch damit noch nicht genug: "Gratulieren möchte ich auch Sebastian - er verdiente heute den Sieg."

Anerkennung vom großen WM-Rivalen - für Vettel in Montreal wahrscheinlich die zweitschönste Trophäe neben dem silber-roten Siegerpokal. "Wir haben jetzt nur noch Vettel vor uns, aber heute war er unantastbar", fuhr Alonso beim Blick auf den WM-Stand mit lobenden Worten fort. Trotzdem meinte der Spanier: "In Sachen Punkteausbeute war das heute doch ein starkes Resultat. Auch wenn Sebastian seine Führung ausgebaut hat, ist es in der Meisterschaft noch ein weiter Weg und wir haben noch viel Zeit, um aufzuholen." Am Sonntag habe er es ohnehin nicht viel besser machen können, fand Alonso. "Der einzige Weg, wie es weiter nach vorne hätte gehen können, wäre gewesen, weiter vorne zu starten. Das Qualifying, auch bei nassen Bedingungen, ist aber unsere Stärke und ein Bereich, in dem wir uns absolut verbessern müssen", räumte er selbstkritisch ein.

Jäger-Qualitäten
Der Doppelweltmeister versprach jedoch auch: "Wir arbeiten hart daran und das sowohl zu Hause in der Fabrik als auch hier an der Strecke." Mit Blick auf das Geschehen auf der Ile Notre Dame, gefiel Alonso am Sonntag besonders die Fähigkeit des F138, Druck auf die Konkurrenz um ihn herum auszuüben: Die Jäger-Qualitäten des Ferrari seien unbestritten. "Das hat man auch bei den Überholmanövern gegen die beiden Mercedes-Piloten gesehen, die eigentlich fast identisch abgelaufen sind", fasste Alonso zusammen, nicht jedoch ohne anzufügen: "Wobei das Vorbeigehen an Hamilton vielleicht noch intensiver war, weil wir die gleiche Pace hatten. Bei Rosberg wusste ich schon davor, dass es nur noch eine Frage von ein paar Runden war, bis ich vorbeigehen würde, weil ich mit meiner mittleren Pirelli-Reifenmischung gegenüber seiner superweichen zu diesem Zeitpunkt einen Vorteil inne hatte."

Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali teilte nach dem ereignisreichen Rennen für die Scuderia die Einschätzung seiner Nummer eins. "Heute ging es für uns einfach nur darum, für die Probleme von gestern Wiedergutmachung zu betreiben und wir wussten bereits vorab, dass uns normales Wetter erlauben sollte, unser wahres Potenzial zu demonstrieren", so der Italiener. "Das Podest war in Sichtweite und nun, da das Rennen vorüber ist, können wir für uns beanspruchen, voll ins Schwarze getroffen zu haben... und das in einem Grand Prix, der bedingt durch unsere Startposition vom Start bis ins Ziel höchst kompliziert war", freute sich Domenicali. Für Alonso hatte der Teamchef ein Extralob übrig. "Fernando hat heute eine außergewöhnliche Leistung dargeboten - besonders, wenn man bedenkt, dass auch seine direkten Gegner auf sehr hohem Niveau unterwegs waren."
[h=3]Von vorne ist es leichter[/h] Doch auch der Ferrari-Boss tat es seinem Schützling gleich und richtete die Glückwünsche ebenso an Red Bull. "Ich muss den Siegern heute gratulieren. Auch, wenn es einfacher ist, den Job zu erledigen, wenn man vorne losfährt, muss gesagt werden, dass sie ein perfektes Qualifying zustande gebracht haben", zeigte sich Domenicali als fairer Verlierer. Zeitgleich übte er Druck auf seine eigenen Mannen aus. "Für uns ist es jetzt die Aufgabe, in diesem Sektor alsbald nachzuziehen." Alles in allem habe einem das Rennen knallhart aufgezeigt, dass mit Red Bull und Mercedes auch den beiden ärgsten Konkurrenten der Roten aus Maranello ein gehöriger Schritt nach vorne gelungen sei. "Wir arbeiten in die gleiche Richtung, so dass auch wir bis zum Ende der Weltmeisterschaft im Wettbewerb verbleiben", sagte der Italiener.

Technikdirektor Pat Fry stellte nach dem Kanada GP über 70 Runden fest: "Die langen Geraden und DRS-Zonen auf dem Kurs von Montreal bedeuteten für uns, dass wir recht hoffnungsvoll sein durften, uns im Feld heute wieder einen Weg nach vorne zu bahnen." Mit den Plätzen zwei und acht im Ziel, habe das Team die Vorgaben gut in die Tat umgesetzt. Fry stellte klar: "Von P6 und Rang 16 aus war das zweifelsohne nicht selbstverständlich." Dass man es trotzdem geschafft habe, machte der Ferrari-Mann auch an den Fahrern fest. "Fernando hatte einen starken Start und hat sofort Bottas überholt, wodurch er auf Rang fünf vorkam. Danach hat er exzellente Arbeit geleistet, seine Reifen zu schonen und immer in den richtigen Momenten zu pushen und zu attackieren. Nur so ist er überhaupt wieder an die Führenden herangekommen", so Fry, der hinzufügte: "Auf P2 vorzufahren, war eine Performance, die seines Talents heute würdig war." ...


Q: motorsport
 
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