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Support Fileserver mit Linux und Samba gratis einrichten

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Ein eigener Fileserver ist mit Linux schnell eingerichtet. Die Software gibt es kostenlos. Vorteil: Sie benötigen keine Verbindung zum Internet und müssen Ihre Daten nicht auf einen fremden Server hochladen.

Cloud Computing ist in aller Munde und so eine Online-Festplatte ist ja auch wirklich eine feine Sache. Allerdings macht das nur mit entsprechend schnellen Internet-Zugängen Spaß – gerade wenn man große Dateien hat. Ein zweiter Grund für einen eigenen Dateiserver ist, dass die Daten nicht in den Händen Fremder/Dritter liegen. Damit beugt man Daten-Spionage vor. Als drittes Argument könnte man anführen, dass Festplattenplatz wirklich billig gegenüber Online-Speicher ist.
Mit Linux und Samba ist ein eigener Fileserver schnell aufgebaut. Sobald der File-Server einmal konfiguriert ist, kann er eigentlich bis zum Ableben seiner Hardware still im dunklen Kämmerchen dienen. Für viele Anwender, insbesondere für professionelle Benutzer und Unternehmen lohnt sich ein eigener Datenserver durchaus.
Hardware für den File-Server
Betrachten wir den eigenen Server zunächst von der Hardware-Seite. Ebenso gehen wir von einem Home-Office aus, in dem sicher nicht mehr als fünf Leute arbeiten. Aus diesem Grund brauchen Sie keinen Supercomputer, der ihre Daten verwaltet. Ein ausgedienter Rechner erledigt die Aufgabe genauso. Um etwas Komfort zu haben, sollte es aber schon ein Pentium 4 mit einem Gigabyte Arbeitsspeicher sein. Viel wichtiger ist die Festplattengröße. Festplatten sind preiswert, von daher sollten Sie hier nicht sparen und großzügig einkaufen.
Um ihren Daten zusätzliche Sicherheit zu geben, könnten Sie ein RAID 1 in Erwägung ziehen – damit spiegeln Sie Ihre Festplatten. Sollte also eine Festplatte ihr Leben aushauchen, sind Ihre Daten auf der andere Festplatte noch vorhanden. Haben Sie große Datenmengen, dann können Sie auch eine GBit-Netzwerkkarte verbauen. So macht der Datentransfer mehr Spaß.
Welche Linux-Distribution sie wählen, ist eigentlich Nebensache. Alle großen Linux-Anbieter stellen das Samba-Paket zur Verfügung, über das Sie mit Windows auf den Linux-Server zugreifen können. Fedora, openSUSE oder Ubuntu tun dies auf jeden Fall. Die eben genannten Distributionen bieten die meisten Hilfestellungen im Internet an. In diesem Artikel erklärt die PC-Welt den Aufbau eines File-Servers mit Ubuntu.
Ob Sie die Server- oder Desktop-Ausgabe von Ubuntu nehmen ist eigentlich egal – schließlich geht es hauptsächlich um Samba. Die Desktop-Version wird aber per Standard mehr Ressourcen brauchen, da beim Desktop-Ubuntu eine grafische Oberfläche gestartet wird, die Sie beim File-Server nicht brauchen. Zudem sollten schon aus Sicherheitsgründen immer so wenige Dienste wie möglich auf einem Server laufen – auch das spricht also gegen eine grafische Oberfläche.
Lediglich das Konfigurieren der Netzwerkkarte ist mit der Desktop-Ausgabe einfacher. Mit der Server-Version ist das aber auch kein Problem. Wir zeigen Ihnen im Folgenden, wie Sie einen File-Server mit Ubuntu Server einrichten. Weiterhin wird die LTS-Version (Langzeitunterstützung) von Ubuntu fünf Jahre mit Updates versorgt und hat hier einen klaren Vorteil. Darüber hinaus bietet die Server-Variante bereits während der Installation an, Samba zu installieren. Die derzeit aktuelle LTS-Version ist 10.04 „Lucid Lynx“ um wird bis 2015 gepflegt. Mit Ubuntu 12.04 (April 2012) wird es eine neue LTS-Ausgabe geben.
Netzwerk-Konfiguration: In der Datei /etc/network/interfaces vergeben Sie feste IP-Adressen
Während der Installation versucht das Server-Betriebssystem eine IP-Adresse via DHCP festzulegen. Da ein Server immer unter der gleichen Adresse erreichbar sein sollte, spendieren wir unserem File-Server eine feste IP-Adresse. In unserem Fall nehmen wir an, dass das Netzwerk 192.168.1.x / 24 ist. Sagen wir der DHCP-Server vergibt Adresse ab 192.168.1.50 und somit können wir dem Server die Adresse 192.168.1.10 geben. Außerdem soll die Netzwerkkarte beim Systemstart automatisch konfiguriert werden. Unser Server hat eine Kabelverbindung und die erste Netzwerkkarte ist eth0. Hierzu öffnen Sie als Benutzer root, zum Beispiel sudo vi /etc/network/interfaces die Datei /etc/network/interfaces und tragen folgendes ein.

# Netzwerkkarte automatisch starten
auto eth0

iface eth0 inet static
address 192.168.1.10
netmask 255.255.255.0
gateway 192.168.1.1

Der Gateway-Eintrag ist nur wichtig, wenn sich der Server mit dem Internet verbinden soll. Das ist sinnvoll, damit Sie Updates online einspielen können. Dazu müssen Sie aber auch die DNS-Server hinterlegen. Dies geschieht in der Datei /etc/resolv.conf:

nameserver 192.168.1.1 # unser Gateway
nameserver 208.67.222.222 # das wäre OpenDNS

Nach einem Neustart der Netzwerkdienste oder des Servers sollte sich dieser nun anpingen lassen: ping 192.168.1.10.
File-Server mit Samba und Collax realisieren
Sollten Sie den Samba-Server während der Installation bereits installiert haben, können Sie nun überprüfen, ob der Dienst auch läuft. Dies machen Sie entweder mittels ps –aef | grep smbd oder via service smbd status.

Systemverwaltung aus einer Hand
Freigabe: Via Webmin können Sie bequem Freigaben für Samba erstellen. Danach ist der Zugriff mit Windows auf den Linux-Server garantiert.
Den Samba-Server und die entsprechenden Benutzer können Sie nun komplett via Konsole konfigurieren. Die entsprechende Konfigurations-Datei für Samba befindet sich unter /etc/samba/smb.conf. Für einen Laien ist das aber schwierig. Einfacher ist es mit Webmin. Diese Software befindet sich allerdings nicht in den Repositories. Haben Sie vom File-Server aus Zugang zum Internet, laden Sie das Paket am besten via Konsole herunter. Im Falle der derzeit aktuellen Version wäre das: wget –c
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. Als nächsten Schritt braucht das System noch ein paar Pakete, damit sich Webmin installieren lässt. Dazu dient folgender Befehl: apt-get install perl libnet-ssleay-perl openssl libauthen-pam-perl libpam-runtime libio-pty-perl apt-show-versions python. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, können Sie das Paket mittels dpkg –i webmin_1.560_all.deb einspielen.
Ist Webmin eingespielt können Sie Ihren Server über https://<ip-adresse Server>:10000 bequem über den Webbrowser administrieren. Allerdings gibt es einen kleinen Fehler unter Ubuntu, den man manuell ausbügeln muss. Wechseln Sie dazu in das Verzeichnis /usr/share/webmin und setzen Sie das Passwort für root neu: perl changepass.pl /etc/webmin root <neues_passwort>. Nun können Sie sich mit Benutzer root anmelden.
Unter Server -> Samba Windows File Sharing finden Sie die Samba-Konfiguration. Hier können Sie nun Benutzer verwalten, neue Freigaben erstellen und so weiter. Ein Samba-Anwender muss übrigens auch ein Konto auf dem Linux-Server haben. Wenn Sie Home Directories Share auswählen, werden alle Home-Verzeichnisse der auf diesem System angelegten Nutzer freigegeben. Sinn macht es, wenn die Anwender und Passwörter gleich mit den Windows-Clients sind. Dann können Sie ohne Umwege direkt auf Ihr entsprechendes Home-Verzeichnis zugreifen.
File-Server mit Collax
Das für fünf Anwender kostenlose Collax Security Gateway dient zum Schutz Ihres Netzwerks. Ein anderes Produkt aus diesem Hause, der Collax Business Server, eignet sich bestens als Dateiserver und stellt diese Dienste ebenfalls via Samba bereit. Das Produkt kann aber noch viel mehr, zum Beispiel E-Mail- und Datenbank-Server inklusive Anti-Viren-Lösung und Spamfilter. Darauf genau einzugehen würde aber den Rahmen dieses Artikels sprengen. Collax Business Server ist für bis zu fünf Anwender ebenfalls kostenlos.

Quelle:pC-Welt
 
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