Offenbar setzt Facebook in den vergangenen Wochen verstärkt die Regelung zur Verwendung von echten Namen durch. Wie verschiedene Nutzer berichten, wurden ihre Profile vollständig von Facebook gesperrt. Nur die Vorlage eines gültigen Ausweispapiers und die Änderung des Namens zum "echten Namen" bewegt Facebook dazu, die Profile wieder freizugeben.
Mal wieder Ärger mit Facebook. Die Klarnamen-Regelung des Social Networks trifft weiterhin auf Unverständnis und regen Protest, nachdem das Unternehmen in den vergangenen Wochen vermehrt Profile von Nutzern sperrte. Laut Facebook wird das Unternehmen allerdings nur dann aktiv, wenn Profile durch Facebook-Nutzer selbst gemeldet werden. Passiv verhält sich die Riege um Mark Zuckerberg dabei jedoch keineswegs. Nutzer werden aktiv dazu aufgefordert, Profile von Freunden zu melden, die nicht ihre richtigen Namen verwenden. Dabei gibt es eine ganze Reihe von Argumenten, die gegen die Verwendung des Klarnamens sprechen.
Besonders die LGBT-Gemeinschaft hat unter dem Zwang zum echten Namen zu leiden, wie das Beispiel der Drag Queen "Sister Roma" zeigt. Facebook sperrte ihr Profil und forderte sie dazu auf, sich unter ihrem Geburtsnamen zu identifizieren. Alternativ müsse die Seite in eine Fan-Page umgewandelt werden. Nach einer Diskussionsrunde mit LGBT-Aktivisten erklärte Facebook, dass die Regelung nichtsdestoweniger bestehen bleibe. Das stößt nicht nur bei der LGBT-Community auf Unverständnis. Einerseits versucht Facebook alles daran zu setzen, dass die Nutzer möglichst viele Informationen über sich preisgeben – aber mit den daraus resultierenden Konsequenzen will das Unternehmen nichts zu tun haben. Für Facebook ist die Welt friedlich und nett, wieso also nicht mit echtem Namen auftreten?
Totschlagargument "Es trägt zur Sicherheit unserer Gemeinschaft bei" könnte auch von der NSA stammen
Die Gründe dafür sind vielfältig, wie bekannt. Junge Arbeitnehmer wollen nicht von potenziellen Arbeitgebern ausgeschnüffelt werden, möchten auf der anderen Seiten aber auch nicht darauf verzichten müssen, Party- oder Urlaubsfotos zu teilen. Dabei sollte es keine Rolle spielen, ob der Nutzer die Bilder nur für Freunde oder die gesamte Welt zur Verfügung stellt.
Durch die Angabe eines falschen Namens kann zumindest sichergestellt werden, dass eine platte Namenssuche keinen Treffer erzielen wird. Und was ist mit Opfern von Gewalt, politisch oder religiös verfolgten Menschen? Wieso muss überhaupt zu Gunsten von Anonymität argumentiert werden? Die Antwort ist ebenso dreist wie banal. Facebook schert sich weder um das Schicksal einzelner, noch hat es ein Interesse daran, Anonymität möglich zu machen, sind es doch die Daten der Nutzer, mit denen Facebook schlussendlich über das Werbe-System Geld verdient. Je mehr Facebook über jeden einzelnen Nutzer erfährt, desto passgenauer kann Werbung ausgeliefert werden.
Ironischerweise argumentiert Facebook, dass die Klarnamenpflicht – die auch schon vor deutschen Gerichten Thema war - zur Sicherheit eingeführt wurde, was natürlich absoluter Humbug ist. Auch die Wortwahl strotzt nur so vor Schöne-Welt-Gefasel. "Facebook ist eine Gemeinschaft, in der Nutzer ihre wahren Identitäten verwenden. Alle Nutzer müssen ihre echten Namen angeben, damit immer klar ist, mit wem du dich verbindest.
Das trägt zur Sicherheit unserer Gemeinschaft bei", heißt es dazu. Was allerdings wirklich dahinter steckt, ist wie immer Werbung. "Die Nachahmung von Gegenständen oder Personen ist nicht gestattet." Facebook zerbricht sich wohl eher nicht den Kopf darüber, ob sich Peter als Heinz ausgibt und versucht sich mit Sabine zu vernetzen. Vielmehr geht es um Markenschutz und Werbepotenzial. Es darf halt nur eine Coca-Cola-Seite, nur eine Apple-Fanpage geben. Und wehe dem, der sich aus Spaß Peter Pepsi nennt - aber das wird natürlich nicht offen kommuniziert.
Quelle: gulli
Mal wieder Ärger mit Facebook. Die Klarnamen-Regelung des Social Networks trifft weiterhin auf Unverständnis und regen Protest, nachdem das Unternehmen in den vergangenen Wochen vermehrt Profile von Nutzern sperrte. Laut Facebook wird das Unternehmen allerdings nur dann aktiv, wenn Profile durch Facebook-Nutzer selbst gemeldet werden. Passiv verhält sich die Riege um Mark Zuckerberg dabei jedoch keineswegs. Nutzer werden aktiv dazu aufgefordert, Profile von Freunden zu melden, die nicht ihre richtigen Namen verwenden. Dabei gibt es eine ganze Reihe von Argumenten, die gegen die Verwendung des Klarnamens sprechen.
Besonders die LGBT-Gemeinschaft hat unter dem Zwang zum echten Namen zu leiden, wie das Beispiel der Drag Queen "Sister Roma" zeigt. Facebook sperrte ihr Profil und forderte sie dazu auf, sich unter ihrem Geburtsnamen zu identifizieren. Alternativ müsse die Seite in eine Fan-Page umgewandelt werden. Nach einer Diskussionsrunde mit LGBT-Aktivisten erklärte Facebook, dass die Regelung nichtsdestoweniger bestehen bleibe. Das stößt nicht nur bei der LGBT-Community auf Unverständnis. Einerseits versucht Facebook alles daran zu setzen, dass die Nutzer möglichst viele Informationen über sich preisgeben – aber mit den daraus resultierenden Konsequenzen will das Unternehmen nichts zu tun haben. Für Facebook ist die Welt friedlich und nett, wieso also nicht mit echtem Namen auftreten?
Totschlagargument "Es trägt zur Sicherheit unserer Gemeinschaft bei" könnte auch von der NSA stammen
Die Gründe dafür sind vielfältig, wie bekannt. Junge Arbeitnehmer wollen nicht von potenziellen Arbeitgebern ausgeschnüffelt werden, möchten auf der anderen Seiten aber auch nicht darauf verzichten müssen, Party- oder Urlaubsfotos zu teilen. Dabei sollte es keine Rolle spielen, ob der Nutzer die Bilder nur für Freunde oder die gesamte Welt zur Verfügung stellt.
Durch die Angabe eines falschen Namens kann zumindest sichergestellt werden, dass eine platte Namenssuche keinen Treffer erzielen wird. Und was ist mit Opfern von Gewalt, politisch oder religiös verfolgten Menschen? Wieso muss überhaupt zu Gunsten von Anonymität argumentiert werden? Die Antwort ist ebenso dreist wie banal. Facebook schert sich weder um das Schicksal einzelner, noch hat es ein Interesse daran, Anonymität möglich zu machen, sind es doch die Daten der Nutzer, mit denen Facebook schlussendlich über das Werbe-System Geld verdient. Je mehr Facebook über jeden einzelnen Nutzer erfährt, desto passgenauer kann Werbung ausgeliefert werden.
Ironischerweise argumentiert Facebook, dass die Klarnamenpflicht – die auch schon vor deutschen Gerichten Thema war - zur Sicherheit eingeführt wurde, was natürlich absoluter Humbug ist. Auch die Wortwahl strotzt nur so vor Schöne-Welt-Gefasel. "Facebook ist eine Gemeinschaft, in der Nutzer ihre wahren Identitäten verwenden. Alle Nutzer müssen ihre echten Namen angeben, damit immer klar ist, mit wem du dich verbindest.
Das trägt zur Sicherheit unserer Gemeinschaft bei", heißt es dazu. Was allerdings wirklich dahinter steckt, ist wie immer Werbung. "Die Nachahmung von Gegenständen oder Personen ist nicht gestattet." Facebook zerbricht sich wohl eher nicht den Kopf darüber, ob sich Peter als Heinz ausgibt und versucht sich mit Sabine zu vernetzen. Vielmehr geht es um Markenschutz und Werbepotenzial. Es darf halt nur eine Coca-Cola-Seite, nur eine Apple-Fanpage geben. Und wehe dem, der sich aus Spaß Peter Pepsi nennt - aber das wird natürlich nicht offen kommuniziert.
Quelle: gulli