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eBay-Abmahner stehen wegen Betrugs vor Gericht

Anderl

MFC
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In Göttingen stehen ein Anwalt und zwei weitere Männer vor Gericht, die auf die Idee gekommen waren, sich mit Abmahnungen gegen Anbieter auf ein Einkommen aufzubauen. Alle drei sind geständig.
In dem Verfahren geht es laut einem des Göttinger Tageblatts um 59 Fälle. Hier kassierten sie den Angaben zufolge zusammengenommen rund 16.500 Euro an Anwaltsgebühren, die sie untereinander aufteilten. Insgesamt sollen die drei Angeklagten im Zeitraum von März 2012 bis Januar 2013 sogar 293 Abmahnungen gegen Händler auf eBay verschickt haben.
Die Arbeit für das Nebeneinkommen teilten sich die Angeklagten auf: Der Bruder des Rechtsanwalts setzte sich nach Feierabend an seinen Rechner und durchforstete eBay nach Angeboten, in denen es versäumt worden war, den Grundpreis des Produktes anzugeben. Die entsprechenden Seiten gab er an einen Freund der beiden weiter. Dieser setzte die jeweiligen Schreiben auf, die anschließend noch von dem Anwalt unterzeichnet wurden.
Auf die Idee kamen sie laut dem Geständnis, als ein anderer Bekannter selbst eine Abmahnung erhalten hatte. Anfangs sei es ihnen nicht bewusst gewesen, dass sie hier ein Rechtsmittel missbräuchlich einsetzen. Letztlich habe man den Überblick verloren und als die Konsequenzen zu erahnen waren, sei es schon zu spät gewesen, räumte der Anwalt ein.
Nun stehen sie insbesondere deshalb vor Gericht, weil sie sich verabredeten, gezielt nach potenziellen Abmahnopfern zu suchen. Außerdem bestand das Ziel nicht darin, sich selbst vor dem unrechtmäßigen Handeln anderer zu schützen, sondern nur im Geldverdienen. Banden- und gewerbsmäßiger Betrug lautet der Straftatbestand.
Die Folgen ihres Handelns haben die drei schon zu spüren bekommen, ohne, dass bisher ein Urteil vorliegt. Der Anwalt hat die meisten Mandanten verloren und einen gesundheitlichen Zusammenbruch erlitten. Er will sich zukünftig eine andere Tätigkeit suchen. Und auch seine beiden Partner verloren ihre Firmen.
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Quelle: winfuture
 
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