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DVB-T2: Keine Aufnahme ohne diese Nummer

Ich stehe auf DVB-T2 HD: Superscharfes Bild, guter Empfang, unkomplizierte Einrichtung – dachte ich. Bis ich versucht habe, mehr als nur ARD und ZDF zu gucken.

Mein brandneuer DVB-T2-Receiver tut nicht wie er soll: Er empfängt öffentlich-rechtliche und private Sender (ja, manchmal muss es doch der Blockbuster auf Pro 7 sein). Die Privaten aufzeichnen will er aber partout nicht.

Ich dagegen willl nicht von festen Sendezeiten abhängig sein. Deshalb nervt mich diese Aufnahme-Einschränkung. Ein Anruf bei der Freenet-Dachgesellschaft Media Broadcast ergibt: Ich muss am externen Receiver zunächst die "PVR-Freischaltung" aktivieren. Aha, und das geht wie? Derzeit ausschließlich telefonisch über die Freenet-TV-hotline, teilt man mir mit.

Da sollen also 1,7 Millionen Nutzer eines freenet-TV-fähigen DVB-T2-Receivers eine Hotline-Nummer anrufen, um Sendungen von den Privaten aufnehmen zu können? Ich fasse es nicht! Aber ich beuge mich dem Diktat und wähle die Telefonnummer, die der Fernseher bei meinen Aufnahmeversuchen eingeblendet hat.

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Typische Einblendung, wenn die PVR-Funktion von Freenet freigeschaltet werden muss.
PVR-Freischaltung nur per Hotline
Bei der Hotline muss ich die Freenet-ID meines Receivers nennen, dann wird die PVR-Funktion freigeschaltet. Ob das Verfahren nicht extrem umständlich sei, erkundige ich mich. Nein, das gelte ja nicht für alle externen Receiver, erklärt der Hotline-Mitarbeiter. Für welche das nicht gelte, möchte ich wissen. Ja, also da seien ganz viele Receiver auf der Freenet-Seite gelistet, aber welcher jetzt im Einzelnen nicht freigeschaltet werden müsse, wisse er auch nicht.

PVR-Freischaltsignale
Die Freischaltkommandos werden als Antennensignal ausgestrahlt, man muss den Receiver also eingeschaltet lassen (am besten einen Privatsender). Sobald das Signal bei ihm ankommt, poppt ein Fenster auf, in dem man von Freenet begrüßt wird. Außerdem wird die PVR-Funktion im Freenet-Menü des Receivers erwähnt, sobad sie aktiviert ist.

Der Samsung-Receiver sei auf jeden Fall freigeschaltet, klärt mich der Hotline-Mitarbeiter auf. Meinen Einwand, dass dieser Receiver (es handelt sich um den MB540) gar keine PVR-Funktion hat, bestätigt er zwar, doch man könne mit dem Gerät trotzdem aufnehmen – nämlich an einem Samsung-TV und solange der Receiver mit dem Internet verbunden ist. Da hat Samsung wohl einen Sonderdeal mit Freenet ausgehandelt, überlege ich. Und lasse es darauf beruhen.

Leider funktioniert die Aufnahmefunktion an meinem Receiver am Ende des Gesprächs immer noch nicht. Kein Wunder, ich müsse schließlich noch beim Receiver-Hersteller anrufen,klärt mich freundliche Service-Mitarbeiter auf. Dieser müsse das Gerät ebenfalls freischalten. Ich halte das für einen Scherz. Nein, nein, das stünde hier in seinen Unterlagen, teilt er mir mit. Also noch ein Anruf, diesmal beim Receiver-Herstelller ...

Datensammelwut oder technisches Problem?
Nein, das sei Unsinn, er könne den Receiver nicht freischalten, er habe schließlich überhaupt keine online-Verbindung zum Gerät, versichert der Herr an der Hersteller-hotline. Das klingt logisch. Weil mir der Mitarbeiter kompetent erscheint, frage ich vorsichtig nach, was wohl der technische Hintergrund für die PVR-Freischalt-Orgie sei. Gelächter am anderen Ende der Leitung: Da stecke nichts Technisches dahinter, bekomme ich als Antwort. Er vermutet, dass Freenet TV wissen möchte, wer die Aufzeichnungsfunktion tatsächlich nutzt ... Also reine Datensammelwut?

Receiver für DVB-T2 HD

Receiver mit eingebauter Entschlüsselung für Privatsender

Der HRT 8772 Twin von Xoro bringt zwei DVB-T2-HD-Tuner mit, man kann also aufnehmen und gleichzeitig ein anderes Programm gucken; bei zwei parallelen Aufnahmen kann man sogar einen dritten Sender im selben Bouquet live anschauen. Der Time shift startet unverzüglich.

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Wir überprüfen die in der Redaktion verfügbaren Receiver mit PVR-Funktion auf mögliche Aufnahmen der Privatsender. Ergebnis der Stichprobe: Bei acht von zwölf Geräten müssen wir die Freenet-Hotline bemühen, um die PVR-Funktion aktivieren zu lassen; nur bei vier funktioniert die Aufnahme von vornherein. Acht Telefonanrufe und wenige Minuten bis mehrere Stunden später zeichen alle zwölf Receiver auch die Privatsender auf. Allerdings zeigen zwei Geräte bei der Wiedergabe einen schwarzen Screen, zwei andere stürzen nach einem Firmware-Update reproduzierbar ab, sobald wir auf Wiedergabe drücken.

Bei zwei Receivern müssen wir die Freenet-Hotline erneut anrufen, weil das Freischaltsignal nicht ankommt – nach dem zweiten Anruf dauert es nur wenige Minuten, bis wir auch mit ihnen Privatsender aufnehmen können. Wartezeiten gab es seinerzeit auch beim Test des USB TV-Stick von Freenet TV für den Empfang am PC musste wir seinerzeit mehrere Stunden abwarten, bevor er das Freischaltsignal zur Aufnahme erhielt.

Vorspulen innerhalb einer aufgenommenen Sendung ist übrigens nicht überall möglich. So verbietet die RTL-Gruppe grundsätzlich Spulen in den aufgenommenen Videos – und unterbindet damit die Möglichkeit, Werbeblöcke zu überspringen. In den Aufnahmen von Sat1/Pro 7 kann man ebenso vorspulen wie in Videos von ARD und ZDF – letztere hat man ja bereits mit seinen Rundfunkgebühren besänftigt.

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Mediathek statt PVR
Nach diesem Freischalt-Marathon überlege ich genervt, nach der kostenlosen Anlaufphase komplett auf die Privatsender zu verzichten. Zumal mein vorhandenes Smart-TV (in dem leider nur ein alter DVB-T-Empfänger steckt) mir per App weiterhin Zugriff auf die Mediatheken gewährt – unabhängig vom TV-Empfang. Das könnte als Alternative zum linearen Fernsehempfang genügen, halten die Sender doch dort etliche "Aufzeichnungen" für mich bereit.

Der Grundversorgungsauftrag
Der Hickhack um die PVR-Freischaltung provoziert in meiner Umgebung einmal mehr Diskussionen über die Rundfunkgebühren für die Öffentlich-Rechtlichen. Diese hierzulande fällige Zwangsabgabe finden viele Kollegen und Freunde einfach unerhört. Mir kommt dabei in den Sinn, was mir im "freien" TV geboten wird, wenn ich in den USA versehentlich einen Fernseher einschalte. In solchen Momenten bin ich sehr froh über den Grundversorgungsauftrag von ARD und ZDF. Die Dauerwerbesendungen im US-Fernsehen, nur unterbrochen von kurzen TV-Serienschnipseln, sind wirklich nicht zum Aushalten.


An einem Smart-TV mit DVB-T2-Empfang, das ich in der Redaktion für Testzwecke mit einem Freenet-TV-Modul aufgepimpt habe, werden die privaten Sender zwar angezeigt, aufnehmen lassen sie sich aber nicht. Dagegen hilft auch kein Hotline-Anruf, hat mir jemand aus dem DVB-T2-Projektteam gesteckt: Aufnahmen an Smart-TVs mit Freenet-Modul sind grundsätzlich nicht möglich. Grund: Weil in der CI+-Spezifikation das Vorspulen nicht berücksichtigt wurde, haben die Privatsender einfach jegliche Aufzeichnungen untersagt. Lediglich 90 Minuten Timeshift-Aufnahmen seien erlaubt – die aber sofort gelöscht werden, wenn man den Sender wechselt. Zappen ist also unerwünscht. Toller Service ...

Keine Connect-Sender am externen Receiver
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Die mit DVB-T2 HD beworbenen Connect-Internetsender kann fast kein externer Receiver wiedergeben.
Weil wir gerade beim Thema sind, frage ich den Mitarbeiter von Media Broadcast weiter aus. Unter anderem dazu, warum ich die 20 zusätzlichen Internet-Sender von Freenet TV am Smart-TV sehe, mein externer Receiver die Sender mit dem "Connect" im Namen aber nicht empfängt. Antwort: Der Receiver habe wahrscheinlich nicht die nötige Rechenpower.

Die Connect-Sender werden per Internet-Stream im HbbTV-Verfahren übertragen. Für deren Empfang reiche zwar die Rechenleistung der Smart-TVs aus, doch die der meisten externen Receiver im Handel nicht. Derzeit holt einzig der Receiver von Samsung die Connect-TV-Sender zuverlässig auf den Schirm, erklärt er mir. Deshalb trage dieser auch als bisher einziger das neu geschaffene Freenet-Connect-Logo.

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Das Connect-Logo zeigt, ob ein Receiver die Internet-Sender in DVB-T2 auf den Schirn holt.

Aha, mein 100 Euro teurer, Freenet- und HbbTV-fähiger DVB-T2-Receiver gibt also zuverlässig Sendungen per HbbTV aus den Mediatheken wieder, doch für die Streams der Connect-Sender ist er zu schlapp? Das erscheint mir auf den ersten Blick absurd. Aber vielleicht erläutert mir der Serviceprovider das ja noch mal in einer ruhigen Minute ausführlicher...

Übrigens: Nach einigen Stunden Wartezeit ließen sich die Privatsender auch mit meinem neuen Receiver aufnehmen. So richtig glücklich bin ich jetzt angesichts der Vorspul-Sperre und einer fehlenden Internet-Sender trotzdem nicht.

Quelle; heise
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sich jemand freiwillig darauf einlässt ist demjenigen wohl nicht mehr zu helfen. Die welche gezwungen sind diesen Standard zu nutzen können einem eigentlich nur leid tun!:(
 
Keine DVB-T2 HD-Aufnahmen mit „Freenet TV“-Modul
Besitzer des offiziellen CI+ Moduls für den Empfang der „Freenet TV“-Sender via DVB-T2 HD können mit diesem derzeit keine dauerhaften Aufzeichnungen der verschlüsselten Privatsender in HD machen. Zwar ist eine Aufzeichnung der Sendungen zunächst möglich.

Es wird allerdings eine Timeshift-Kennung ausgestrahlt, die dafür sorgt, dass die Aufnahmen maximal 90 Minuten nach der ursprünglichen Aufzeichnung wiedergegeben werden können. Startet man die Wiedergabe nach Ablauf des Timeshift-Zeitfensters, so wird die Wiedergabe verweigert. Damit haben Freenet-Nutzer, die die Sender z.B. mit ihrem TV-Gerät aufzeichnen wollen, derzeit keine Aufnahme-Möglichkeit für die privaten HDTV-Programme.

Mit dieser restriktiven Einschränkung folgt Freenet TV den Vorgaben der RTL-Gruppe, die ein RTL-Sprecher vor einigen Wochen folgendermaßen begründete:

„Werbung muss auch bei einer zeitversetzten Nutzung durch „Persönliche Videorecorder“ (PVR) messbar und vermarktbar bleiben. Daher stellen wir sicher, dass Werbung gerade auch bei neuen Angeboten nicht umgangen werden kann.

Unsere HD-Programme werden verschlüsselt ausgestrahlt, und wir unterstützen zur Entschlüsselung unserer HD-Programme nur technische Lösungen von Netzbetreibern, die sicherstellen, dass der umfassende Schutz unserer Signale und unseres Geschäftsmodells gewährleistet ist. Dieser Schutz kann bei freenet TV mithilfe von Set-Top-Boxen mit integriertem Entschlüsselungssystem oder CI+-Lösungen erfolgen. Für Set-Top-Boxen mit integriertem Entschlüsselungssystem für freenet TV gilt: Die Aufzeichnung (auch Timeshift) der Programme ist gestattet, wird aber individuell verschlüsselt, kann nicht vervielfältigt werden und Sprung- sowie Vorspulfunktionen sind deaktiviert.

Für TV-Geräte und Set-Top-Boxen mit freenet TV CI+ Modulen gilt: Eine Aufzeichnung der Programme ist grundsätzlich deaktiviert. Eine Timeshift-Aufzeichnung mit einer maximalen Aufzeichnungsgültigkeit von 90 Minuten ist gestattet. Nach Beenden der Pause-Funktion sowie beim Senderwechsel wird die hergestellte Aufzeichnung automatisch gelöscht.“

Ausser RTL ist allerdings kein weiterer Sender bekannt, der diese restriktiven Einschränkungen fordert und ProSiebenSat.1 hat bereits mehrfach klargestellt, dass man keine Aufnahme-Einschränkungen dieser Art wünscht.

Freenet TV scheint derzeit allerdings nicht in der Lage zu sein, die Aufnahmerestriktionen nur für einzelne Sender zu aktiveren, verspricht aber laut Angaben eines Sprechers von Media Broadcast, eine Lösung für das Problem zu finden:

Vertragliche Vorgaben der Programmveranstalter in Verbindung mit den technischen Features des CI+ TV Moduls lassen eine dauerhafte Aufzeichnung von privaten HD-Programmen, ähnlich wie bei anderen Verbreitungsplattformen, nicht zu. Aufnahmen des laufenden Programmes mit der Timeshift-Funktion sind für max. 90 Minuten möglich, beim Abspielen dieser Aufnahmen ist auch das Vorspulen möglich. Wir arbeiten derzeit an einer technischen Lösung, die per Softwareupdate auch Aufnahmen über das CI+ Modul für Programme ermöglicht, die dies unterstützen wollen. Das Update ist voraussichtlich in Q3 dieses Jahres verfügbar.

Wieso Freenet TV nicht bereits vor dem offiziellen DVB-T2 HD-Start in diesem Frühjahr das Problem behoben hat, ist nicht bekannt. Denn bereits in der Einführungsphase von DVB-T2 HD ab Ende Mai 2016 waren mit dem offiziellen „Freenet TV“-Modul die gleichen Aufnahmeeinschränkungen vorhanden. Ein Sprecher von Media Broadcast versprach aber: „Zum kommerziellen Start von DVB-T2 HD und freenet TV wird selbstverständlich der volle Nutzungsumfang entsprechend den marktüblichen Parametern zur Verfügung stehen“.

Die Aufnahme-Einschränkung betrifft nicht die unverschlüsselten Programme wie „QVC HD“, „HSE 24 HD“ oder „Bibel TV HD“, die über die Freenet TV-Frequenzen mit ausgestrahlt werden und auch nicht die Öffentlich-Rechtlichen HD-Sender.

Als Alternative zum Freenet TV CI+ Modul bleibt für Zuschauer momentan nur der Kauf eines externen DVB-T2 HD-Receivers mit integriertem Irdeto-Verschlüsselungs-System. Solche Geräte sind im Handel bereits zu Preisen ab ca. 60 EUR erhältlich und somit sogar teilweise günstiger als das Freenet TV-Modul für ca. 80 EUR. Während das Modul auch in verschiedenen TV-Geräten eingesetzt werden kann, verfügen die zertifizierten Receiver über eine Gerätekennung zur Freischaltung der Programme, so dass nur mit dem Receiver selbst an anderen TV-Geräten der Empfang möglich ist.

Quelle; areadvd
 
Naja, als Alternative zum Aufnehmen mit dem CI+ Modul für freenet.TV gibt es ja noch Enigma2-Receiver. Aber welche "Inhalte" der Privat-Programme sind denn eine Aufnahme wert???
 
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