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Domenicali-Abschied spaltet die Formel 1

rooperde

Elite Lord
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Bauernopfer oder Verantwortlicher für die mangelnden Erfolge der vergangenen Jahre? Beim Rücktritt von Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali scheiden sich die Geister. Der Mann aus Imola, der sich im Ferrari-Konzern bis an die Spitze gearbeitet hat, war im Fahrerlager wegen seines umgänglichen Auftretens äußerst beliebt - vielleicht ist ihm auch seine sympathische Art am Ende zum Verhängnis geworden.

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"Ich war schockiert, als ich davon hörte", outet sich auch Sebastian Vettel gegenüber 'Sport Bild' als Domenicali-Sympathisant. Der Red-Bull-Pilot weiß, dass der Ex-Ferrari-Teamchef eine hohe Meinung von ihm hat und Interesse an einem Engagement des Weltmeisters in der Zukunft hatte. Doch das ist nun Schnee von gestern. "Das kam für mich ziemlich überraschend, weil er doch schon so lange da ist, aber ich kenne die Hintergründe nicht", erklärt Vettel.

Surer ergreift Partei für Domenicali

'Motorsport-Total.com'-Experte Marc Surer hält das Ende Domenicalis, der in seiner Ära seit 2008 nur einen Konstrukteurs-Titel feiern durfte, für Augenauswischerei. "Wenn es sportlich nicht läuft, benötigt man einen Schuldigen", sagt er gegenüber 'Sky'. "Dieser ist nun in Domenicali, der bereits in der Vergangenheit wackelte, gefunden." Durch die erneut negative Bilanz in den ersten Saisonrennen musste Ferrari laut dem Schweizer zwar handeln, "aber Domenicali war nicht das Problem bei Ferrari."

Er glaubt nicht, dass sich durch den neuen Teamchef Marco Mattiacci irgendetwas zum Besseren wenden wird und rechnet mit einem "langwierigen Prozess, denn Renault hat große Fortschritte gemacht und Ferrari mittlerweile überholt. Damit ist Ferrari nur noch drittstärkste Kraft im Feld und Mercedes und Renault entwickeln auch stetig weiter. Das größte Problem von Renault ist bisher die Ausfallrate - sobald die Motoren stabil laufen, droht Ferrari sogar noch mehr ins Hintertreffen zu geraten. Bei der Scuderia muss definitiv etwas passieren."

Briatore: Domenicali stolperte über mangelnde Erfolge

Möglicherweise ist Mattiacci nur eine Übergangslösung. Einer, der bereits als sein möglicher Nachfolger gehandelt wird, ist Ex-Renault-Teamchef und Alonso-Manager Flavio Briatore. Er zeigt gegenüber der 'Gazzetta dello Sport' Verständnis für die Entscheidung Ferraris, sich von Domenicali zu trennen.

"Ein Wechsel war notwendig. Stefano ist ein harter Arbeiter, aber die Formel 1 ist ein sportlicher Wettkampf, und da zählen die Resultate", sagt er. "Und die waren in den vergangenen Jahren nicht da. Es gibt keine Entschuldigungen, wenn man einen Spitzenpiloten wie Alonso hat, einen der besten des Feldes. Da können die Techniker nicht sagen: 'Hätten wir einen besseren Fahrer, wären wir viel schneller'."

Er selbst wusste laut eigenen Angaben immer, dass rasche Änderungen notwendig sind, wenn es nicht läuft: "Sonst muss man im Buch der Ausreden blättern. Andere bevorzugen es aber, sich mehr Zeit zu lassen."

Mattiacci muss von Anfang an Akzente setzen

Dass Mattiacci keine Formel-1-Erfahrung hat, sieht Briatore nicht als Problem, zumal auch er selbst Ende der 1980er-Jahre als Manager des Benetton-Strickwarenkonzerns zum Formel-1-Team geholt wurde und dort Erfolge hatte. "Seine aktuelle Situation ist aber anders als meine damals", erklärt Briatore. "Ich kam zu einem Team, das überleben musste."

Grundsätzlich unterscheide sich die Formel 1 aber nicht von einem anderen Geschäftsfeld: "Im Grunde geht es darum, mit deinem Produkt die Konkurrenz zu schlagen. Ein Mann macht noch lange kein Team, aber der Teamchef muss die richtigen Impulse geben. Die Leute müssen rasch verstehen, dass sich jetzt etwas ändert."

Quelle: Formel1
 
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