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IPTV Disney investiert 33 Milliarden US-Dollar in neue Inhalte

Streaming und Kino bleiben für Disney weiterhin eine Goldgrube. Im kommenden Jahr will der Micky Mouse-Konzern seine Ausgaben für Content mit 33 Milliarden US-Dollar nochmals erhöhen. Damit spielt Disney unter den Produzenten ganz vorne mit.

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Star Wars Spin-Offs wie "The Mandalorian" lassen Disneys Kassen klingeln.
Foto: Disney

Die Produktion hochwertiger Filme und Serien kostet viel Geld. Und wer sowohl auf der großen Leinwand wie auch im Streaming erfolgreich sein will, muss zunächst mehr Geld als die Konkurrenz investieren. Disney hatte sich in den vergangenen Jahren mit der Übernahme von Marvel sowie 20th Century Fox darauf vorbereitet, nun legt der Micky Mouse-Konzern richtig los. Im kommenden Jahr will das Unternehmen sagenhafte 33 Milliarden US-Dollar in eigene Inhalte investieren. Eine schwindelerregende Summe, bei der selbst mancher Mitbewerber unter den US-Studios ins Schwitzen kommen dürfte. Zum Vergleich: Die Marktkapitalisierung von Mitbewerber ViacomCBS liegt Stand November lediglich bei knapp 21 Milliarden US-Dollar. Damit sind die jährlichen Content-Investitionen bei Disney höher als der gesamte Börsenwert von ViacomCBS. Es wird also deutlich, warum Größe im Mediengeschäft strategisch von zentraler Bedeutung ist.

Franchises lassen Kasse klingeln

Disney verfolgt seit Jahren eine andere Strategie als große Konkurrenten wie Comcast oder ViacomCBS. Statt hauptsächlich bereits vorhandene Marken ins Schaufenster zu stellen, hat der Konzern sukzessive Studios und Inhalte zugekauft. Zu nennen wären in erster Linie die Superheldenschmiede Marvel Studios sowie 20th Century Fox mit bekannten Sci-Fi-Blockbustern wie Star Wars und Alien. Diese bekannten Franchises will Disney nun weiter ausbauen und setzt damit zunehmend auf ein erwachsenes Publikum.

Und die Strategie scheint aufzugehen: Disney ist seit dem Start seines SVoD-Dienstes Disney+ deutlich gewachsen, Analysten prognostizieren bereits, dass der Dienst schon bald Branchenprimus Netflix an der weltweiten Streaming-Spitze ablösen könnte. Auch die Öffnungen vieler Kinosäle nach der Corona-Welle haben in den Büchern von Disney wieder zu Umsatzsteigerungen geführt, auch wenn es aktuell zumindest teilweise wieder nach einem Lockdown aussieht.

Alles außerhalb der USA chancenlos

Mittlerweile haben US-Medienkonzerne wie Disney durch Fusionen und Akquisitionen Größenverhältnisse angenommen, die sie international de facto unangreifbar machen. Einfach ausgedrückt: Selbst wenn sich alle deutschen Medienunternehmen sowohl privat als auch öffentlich-rechtlich zusammenschließen würden, wäre es immer noch ausgeschlossen, die Marktdominanz der US-Konzerne aufzubrechen. Und die Fusionswelle rollt weiter. Bereits im kommenden Jahr schließen sich WarnerMedia und Discovery zusammen. Auch die Übernahme von MGM Studios durch Amazon steht zumindest formal noch aus.

Erst kürzlich gab es zu diesem Thema laut Medienberichten sogar öffentlichen Druck von Gewerkschaften, den Deal möglichst noch zu durchkreuzen. Trotz einer generellen Skepsis von US-Regierung sowie Kartellbehörden sind entsprechende Merger allerdings unausweichlich, andernfalls würden betroffene Studios schlicht unter die Räder kommen.

Lionsgate bereits angeschlagen

Neben MGM spürt allerdings auch Lionsgate den erheblichen Wettbewerbsdruck in der Branche: Wie kürzlich bekannt wurde, will sich das US-Studio von seinem Pay-TV- und Streaming-Geschäft unter der Marke "Starz" trennen. Im Gespräch sind sowohl eine Abspaltung als auch der Verkauf. Dies wäre jedoch ein offenes Eingeständnis, dass man im Wachstumsgeschäft Streaming gescheitert ist. Zwar ist es noch längst nicht ausgemacht, aber die Entwicklung deutet zumindest darauf hin, dass in Zukunft vielleicht sogar das Studiogeschäft von Lionsgate zur Disposition steht.

Fakt ist allerdings: Disney wird global zunehmend unangreifbar und das sogar von Netflix. Lediglich WarnerMedia/Discovery und Amazon in Verbindung mit MGM hätten wohl noch alleine das nötige Kleingeld, um in der ersten Entertainment-Liga der US-Medienkonzerne mitzuspielen. Alle anderen dürften langfristig in einer Nische landen, aktuell kämpfen Comcast und ViacomCBS mit ihren Streamern Peacock und Paramount+ noch um die hinteren Plätze. Beide Dienste starten in Kürze auch in Deutschland, bis 2025 dürfte sich HBO Max hinzugesellen. Spätestens dann wird der Markt auch hierzulande ein letztes Mal neu aufgeteilt. Eines ist dabei aber schon jetzt klar: Deutsche Medienkonzerne wie ProSiebenSat.1 und RTL werden von dieser Entwicklung nicht profitieren.

Aufgrund des anhaltenden Streaming-Booms hat Disney bereits einen Großteil seiner linearen TV-Sender geschlossen.

Quelle; teltarif
 
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