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Der Sender Arena ist praktisch tot

"Der Sender Arena ist praktisch tot"
überraschende Wende in den Verhandlungen zwischen den beiden Pay-TV-Kanälen Arena und Premiere und dem Bundeskartellamt: Die Bundesliga dürfte in Zukunft wieder von Premiere übertragen werden.
Von Caspar Busse

Wie es aus mehreren Quellen in der Branche heißt, wird Arena wohl die Pay-TV-Rechte an der Fußball-Bundesliga an Premiere weiterreichen. Es sei eine "weitreichende Sublizenzierung an Premiere" geplant, berichten Eingeweihte.

Das würde heißen: Premiere wird künftig wieder die Bundesliga selbst produzieren und im Pay-TV live zeigen. "Der Sender Arena ist damit praktisch tot, heißt es.

"Es kann noch platzen"

Die Bundesliga-Redaktion bei Arena soll weitgehend aufgelöst werden. Unklar ist noch, was mit den übrigen Sportrechten passiert, die Arena derzeit hält.

Die Etablierung eines zweiten Pay-TV-Kanals in Deutschland neben Premiere und damit eine neue Konkurrenz wäre damit gescheitert.

Für die Kunden ändere sich dadurch aber wenig, heißt es weiter. Arena-Abonnenten könnte dann auf Premiere Fußball schauen. Die Pay-TV-Rechte dafür wird Premiere von Arena kaufen.

Ein Kommentar war weder von Premiere noch von Arena und deren Muttergesellschaft Unity Media zu erhalten. Es seien aber nur noch Einzelheiten zu klären, ist von Beteiligten zu erfahren. Andererseits sei nichts "in Beton gegossen?: "Es kann noch platzen?.

Er gehe davon aus, dass der Fall "Mitte Juli entschieden? werde, sagte der Präsident des Bundeskartellamtes, Bernhard Heitzer, am gestrigen Mittwoch der Süddeutschen Zeitung.

Es habe intensive Gespräche mit den Betroffenen gegeben. Hintergrund ist eine geplante weitgehende Vertriebskooperation zwischen Premiere und Arena über die Satellitenvermarktung, die vom Kartellamt aus Wettbewerbsbedenken gestoppt wurde.

Seit Februar arbeiteten Arena- und Premiere-Manager an einem neuen Modell. In der vergangenen Woche haben sie es nun dem Vernehmen nach eingereicht. Nach Vorgabe des Kartellamtes sollen aber noch einige Veränderungen vorgenommen werden.

Außerdem müssten die zum Verfahren Beigeladenen gehört werden, das sind beispielsweise ProSiebenSat.1 oder der Unity-Konkurrent Kabel Deutschland GmbH (KDG). Dann werde die Entscheidung verkündet.

Auch die Deutsche Fu??ball-Liga ist offenbar mit der Transaktion einverstanden. Zudem werde Arena die Satelliten-Plattform mit rund 340.000 Kunden behalten und weiterführen. Auch die Beteiligung von Unity an Premiere in Höhe von 16 Prozent bleibe davon zunächst unberührt.

Ende 2005 hatte Premiere überraschend die Fußballrechte an den Kabelkonzern Unity Media verloren. Das Unternehmen, das vor allem in Hessen und Nordrhein-Westfalen aktiv ist und hinter dem die beiden Finanzinvestoren BC Partners und Apollo stehen, gründete den Pay-TV-Kanal Arena. In den Aufbau und das Marketing wurde viel Geld gesteckt. Zuletzt lag der Verlust bei Arena deutlich h?her als der Umsatz. Jetzt gibt Unity Media offenbar entnervt auf.

Auch Premiere hatte in der Vergangenheit schwer zu kämpfen. Der Aktienkurs brach ein, der Umsatz ging zurück. Jetzt ist Premiere-Vorstandschef Kofler offenbar zurück im Spiel. Arena hat die Pay-TV-Rechte noch für die nächste und die übernächste Saison. Pro Spielzeit werden etwa 220 Millionen Euro an die Deutsche Fußball-Liga (DFL) gezahlt. Wie Premiere das Geschäft finanziert und ob sogar mehr bezahlt werden muss, ist offen.

Für Arena rechnet sich das Geschäft angeblich. Ein Großteil der Anlaufverluste könnte gegenfinanziert werden, heißt es.

An der Börse zogen die Premiere-Titel am Donnerstag deutlich an: Im Nachmittagshandel lagen die Aktien des Fernsehsenders mit mehr als drei Prozent im Plus.
 
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