winnipu
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Anhand der Stromverbrauchsdaten, die Smartmeter ermitteln, kann Informatiker Dennis Löhr beispielsweise ermitteln, welches Fernsehprogramm gerade läuft. Die Energieversorger können das theoretisch auch.
-Elmar Ries- Moderne Stromzähler sind vom Prinzip her eine feine Sache. Können sie den Kunden doch dabei helfen, ihre Verbräuche zu opti mieren und damit Strom und letztlich Geld zu sparen. Wie eine Forscher*gruppe des Labors für IT-Sicherheit der Fachhochschule (FH) Münster herausgefunden hat, können die sogenannten Smartmeter aber noch viel mehr. „Im Grunde sind das potenzielle Überwachungsgeräte“, sagt der Informatiker Dennis Löhr.
Der 28-Jährige startet in seinem Labor auf dem Campus in Steinfurt seinen Rechner. Auf dem Bildschirm tauchen Kurven auf und Linien in verschiedenen Farben. Reale Stromverbrauchsdaten sind das, die dem Laien nichts sagen, den Experten aber alarmieren. Verraten sie ihm doch nicht nur, wann in dem untersuchten Haushalt die Kaffeemaschine lief, welche Platte des Herdes angeschaltet war und wann der Kühlschrank geöffnet und wieder geschlossen wurde. „Sie können anhand der Daten sogar erkennen, welches Fernsehprogramm angeschaltet war und welchen Film Sie auf DVD gesehen haben.“ – Big Brother im Handtäschchenformat. Das kann irgendwie nicht sein.
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Kein Wunder, dass landauf, landab Datenschützer Sturm laufen. „Un*serer Ansicht nach ist es sinnvoll, die Technik so einzurichten, dass solche Rückschlüsse künftig nicht mehr möglich sind“, sagte Niels Schröder, Sprecher des NRW-Da*ten*schutz*beauftragten, gegenüber un*serer Zeitung. Für mehr Da*tensparsamkeit warb Claudia Bruhns von der Verbraucherschutz-Zentrale NRW. Denn: „Der Datenschutz steht an erster Stelle.“
In einer Resolution haben die Landesda*tenschützer gesetzliche Regelungen gefordert, die „die schutzwürdigen Interessen der Betroffenen berücksichtigen“ und darüber hinaus eine „strikte Zweckbindung der erhobenen personenbezogenen Da*ten“ vorschreiben. Technisch umsetzen ließe sich so etwas ohne Weiteres, erklärt Dennis Löhr auf dem FH-Campus in Burgsteinfurt.
Noch drängt die Zeit nicht. Intelligente Stromzähler sind in Deutschland noch nicht allzu verbreitet. Das soll sich ändern. Im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) ist vorgesehen, dass „Smartmeter bis 2020 in mindestens 70 Prozent der deutschen Haushalte“ installiert sein sollen...
Elmar Ries
Quelle :BBV-net
Anhand der Stromverbrauchsdaten, die Smartmeter ermitteln, kann Informatiker Dennis Löhr beispielsweise ermitteln, welches Fernsehprogramm gerade läuft. Die Energieversorger können das theoretisch auch.
-Elmar Ries- Moderne Stromzähler sind vom Prinzip her eine feine Sache. Können sie den Kunden doch dabei helfen, ihre Verbräuche zu opti mieren und damit Strom und letztlich Geld zu sparen. Wie eine Forscher*gruppe des Labors für IT-Sicherheit der Fachhochschule (FH) Münster herausgefunden hat, können die sogenannten Smartmeter aber noch viel mehr. „Im Grunde sind das potenzielle Überwachungsgeräte“, sagt der Informatiker Dennis Löhr.
Der 28-Jährige startet in seinem Labor auf dem Campus in Steinfurt seinen Rechner. Auf dem Bildschirm tauchen Kurven auf und Linien in verschiedenen Farben. Reale Stromverbrauchsdaten sind das, die dem Laien nichts sagen, den Experten aber alarmieren. Verraten sie ihm doch nicht nur, wann in dem untersuchten Haushalt die Kaffeemaschine lief, welche Platte des Herdes angeschaltet war und wann der Kühlschrank geöffnet und wieder geschlossen wurde. „Sie können anhand der Daten sogar erkennen, welches Fernsehprogramm angeschaltet war und welchen Film Sie auf DVD gesehen haben.“ – Big Brother im Handtäschchenformat. Das kann irgendwie nicht sein.
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Kein Wunder, dass landauf, landab Datenschützer Sturm laufen. „Un*serer Ansicht nach ist es sinnvoll, die Technik so einzurichten, dass solche Rückschlüsse künftig nicht mehr möglich sind“, sagte Niels Schröder, Sprecher des NRW-Da*ten*schutz*beauftragten, gegenüber un*serer Zeitung. Für mehr Da*tensparsamkeit warb Claudia Bruhns von der Verbraucherschutz-Zentrale NRW. Denn: „Der Datenschutz steht an erster Stelle.“
In einer Resolution haben die Landesda*tenschützer gesetzliche Regelungen gefordert, die „die schutzwürdigen Interessen der Betroffenen berücksichtigen“ und darüber hinaus eine „strikte Zweckbindung der erhobenen personenbezogenen Da*ten“ vorschreiben. Technisch umsetzen ließe sich so etwas ohne Weiteres, erklärt Dennis Löhr auf dem FH-Campus in Burgsteinfurt.
Noch drängt die Zeit nicht. Intelligente Stromzähler sind in Deutschland noch nicht allzu verbreitet. Das soll sich ändern. Im Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) ist vorgesehen, dass „Smartmeter bis 2020 in mindestens 70 Prozent der deutschen Haushalte“ installiert sein sollen...
Elmar Ries
Quelle :BBV-net