Nicht nur in den USA, auch in Deutschland hat die Amazon-Tochter Ring Überwachungsvideos ihrer Kunden ohne Gerichtsbeschluss an Behörden weitergegeben.
Die Videos der smarten Türklingeln von Ring können auch bei der Polizei landen. (Bild: Chip Somodevilla)
Amazon-Tochter Ring hat auch in Deutschland Aufnahmen seiner Überwachungskameras und smarten Türklingeln ohne Gerichtsbeschluss an Behörden weitergegeben. Auf eine Anfrage des Handelsblatts hatte das Unternehmen die Weitergabe eingeräumt. Im Juli erntete die gleiche Praxis in den USA umfangreiche Kritik.
Dem Handelsblatt (Paywall) erklärte ein Amazon-Sprecher, dass die Daten weitergegeben würden, "wenn die Strafverfolgung eine unmittelbare Bedrohung nachweisen kann und die Zeit drängt". Solche Dringlichkeitsanträge seien aber selten. Auf die Frage des Handelsblatts, wie oft in Deutschland bereits Videoaufnahmen oder andere persönliche Daten an die Polizei oder andere Behörden weitergegeben wurden, antwortete das Unternehmen jedoch nicht.
Stefan Brink, Landesdatenschutzbeauftragter aus Baden-Württemberg, kritisierte Amazon und brachte Bußgelder ins Spiel: "Wenn ein Unternehmen Daten seiner Kunden - zum Beispiel Vertragsdaten oder Videoaufnahmen - an Ermittlungsbehörden herausgibt, ohne dazu verpflichtet zu sein, läuft es Gefahr, die Kunden in ihren Rechten zu verletzen", sagte Brink dem Handelsblatt. "Von der eigenmächtigen Herausgabe ihrer Daten betroffene Kunden können sich bei der Datenschutz-Aufsichtsbehörde über solche Unternehmen beschweren, denen Untersagungen, Bußgelder und Schadensersatzpflichten drohen."
In den USA wurden Videos ohne Zustimmung der Nutzer oder Gerichtsbeschluss weitergegeben
In den USA hatte der demokratische US-Senator Ed Markey Ring im Juni dieses Jahres angeschrieben und nach der Beziehung zwischen dem Unternehmen und der Polizei gefragt. Vorausgegangen war eine Studie, in der festgestellt wurde, dass Ring-Kameras nach dem Auslösen von Bewegungsmeldern Gespräche in einer Entfernung bis zu 7,5 Metern aufzeichnen können.
Amazon erklärte daraufhin, dass Videoaufnahmen aus Kundenkameras in den USA an die Polizei weitergegeben wurden, ohne dass deren Besitzer zugestimmt hatten oder ein Durchsuchungsbeschluss vorlag. Eine von Markey standardmäßige Aktivierung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung lehnte Amazon ab.
Quelle: golem
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Die Videos der smarten Türklingeln von Ring können auch bei der Polizei landen. (Bild: Chip Somodevilla)
Amazon-Tochter Ring hat auch in Deutschland Aufnahmen seiner Überwachungskameras und smarten Türklingeln ohne Gerichtsbeschluss an Behörden weitergegeben. Auf eine Anfrage des Handelsblatts hatte das Unternehmen die Weitergabe eingeräumt. Im Juli erntete die gleiche Praxis in den USA umfangreiche Kritik.
Dem Handelsblatt (Paywall) erklärte ein Amazon-Sprecher, dass die Daten weitergegeben würden, "wenn die Strafverfolgung eine unmittelbare Bedrohung nachweisen kann und die Zeit drängt". Solche Dringlichkeitsanträge seien aber selten. Auf die Frage des Handelsblatts, wie oft in Deutschland bereits Videoaufnahmen oder andere persönliche Daten an die Polizei oder andere Behörden weitergegeben wurden, antwortete das Unternehmen jedoch nicht.
Stefan Brink, Landesdatenschutzbeauftragter aus Baden-Württemberg, kritisierte Amazon und brachte Bußgelder ins Spiel: "Wenn ein Unternehmen Daten seiner Kunden - zum Beispiel Vertragsdaten oder Videoaufnahmen - an Ermittlungsbehörden herausgibt, ohne dazu verpflichtet zu sein, läuft es Gefahr, die Kunden in ihren Rechten zu verletzen", sagte Brink dem Handelsblatt. "Von der eigenmächtigen Herausgabe ihrer Daten betroffene Kunden können sich bei der Datenschutz-Aufsichtsbehörde über solche Unternehmen beschweren, denen Untersagungen, Bußgelder und Schadensersatzpflichten drohen."
In den USA wurden Videos ohne Zustimmung der Nutzer oder Gerichtsbeschluss weitergegeben
In den USA hatte der demokratische US-Senator Ed Markey Ring im Juni dieses Jahres angeschrieben und nach der Beziehung zwischen dem Unternehmen und der Polizei gefragt. Vorausgegangen war eine Studie, in der festgestellt wurde, dass Ring-Kameras nach dem Auslösen von Bewegungsmeldern Gespräche in einer Entfernung bis zu 7,5 Metern aufzeichnen können.
Amazon erklärte daraufhin, dass Videoaufnahmen aus Kundenkameras in den USA an die Polizei weitergegeben wurden, ohne dass deren Besitzer zugestimmt hatten oder ein Durchsuchungsbeschluss vorlag. Eine von Markey standardmäßige Aktivierung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung lehnte Amazon ab.
Quelle: golem