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Allgemeine Gedanken zum drohenden Zusammenbruch der Ordnung

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Hacker
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8. Mai 2009
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von Egon Wolfgang Kreutzer
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Der eine Blickwinkel vermittelt eine „göttliche“ Ordnung, die von den Bahnen der Gestirne bis zum Kristallgitter des Diamanten überall sichtbar wird, wenn man nur die Augen öffnet und bereit ist, diese Ordnung zu erkennen. Der andere Blickwinkel offenbart die menschliche Ordnung, die sich in Grenzen und Gesetzen ebenso zeigt, wie im Aktenschrank des Bürokraten…

Weite Teile des menschlichen Lebens sind inzwischen von dieser menschengemachten Ordnung abhängig, davon dass alles und jeder an seinem Platz ist und dort nach den vorgegebenen Regeln ordnungsgemäß funktioniert. Während die „göttliche“ Ordnung sich mit dem natürlichen Chaos bestens arrangiert hat, und uns sowohl bis an die Grenzen des Universums wie auch bis in die Verästelungen des Mikrokosmos immer wieder durch neue, verwirrende Erkenntnisse überrascht, lässt sich die menschengemachte Ordnung mit dem um sie herum herrschenden Chaos schlecht vereinbaren. Hätte ein Mensch die Welt geschaffen, wir müssten weder Gold noch Diamanten in tiefen Bergwerksgruben suchen. Alles was gut und wichtig und nützlich wäre, hätte seinen festen Platz und wäre für den Berechtigten leicht zugänglich, während alles was schlecht und unwichtig und unnütz ist, in einer gigantischen Mülldeponie vom Anbeginn der Zeit an vergraben wäre, mit einem großen Hinweisschild oben drauf: „Deponie – Nicht öffnen! – Eltern haften für ihre Kinder!“ Da der Mensch die Welt nun aber nicht geschaffen hat, bemüht er sich zumindest, alles, was sich ordnen lässt, den Prinzipien seiner Ordnung zu unterwerfen. Postleitzahl, Straße, Hausnummer, Name, Vorname bilden ein Ordnungsschema, das den Transport von Briefen und Paketen ebenso ermöglicht, wie den Einzug der GEZ-Gebühren. Grundgesetz, Straßenverkehrsordnung, Kfz-Zulassungsstelle, Kfz-Kennzeichen bilden ein anderes Ordnungssystem, das zum Beispiel die Ausstellung von Bußgeldbescheiden ermöglicht. Die beiden hier genannten sind „alte Ordnungen“, die auch vor 50 Jahren schon bestanden und nahezu unverändert auch heute noch aufrechterhalten werden. Die Ordnungssysteme, die für große, ja gigantische Datenbanken gelten, wie sie zum Beispiel von Google aufgebaut werden, sind dagegen etwas für Spezialisten – und es sind noch höher qualifizierte und spezialisierte Spezialisten, die sich Software-Instrumente ausdenken, die in der Lage sind, über das Internet die Steuerzentralen von Atomkraftwerken zu infizieren und diese gegen den Willen der Betreiber abzuschalten oder zur Havarie zu treiben. Grundlage für das Wirken dieser Spezialisten ist ihre Fähigkeit, sich in diese für den Normalbürger unerklärlichen Ordnungen der Quelltexte und Maschinencodes unerkannt einzuschleichen – und sie zu verändern. Wir erleben also im professionellen Hacker ein „System“, das sich menschengemachte Ordnungen zunutze macht, um Chaos zu stiften. Wobei davon ausgegangen werden kann, dass zunehmende Komplexität mit zunehmender Störanfälligkeit einhergeht, bzw., dass der Aufwand, eine komplexe Ordnung zu schützen, weitaus größer ist, als der Aufwand eine einfachere Ordnung zu erhalten. Während die einfachere Ordnung oft schon alleine durch eine mehr- bzw. vielfache Redundanz ihrer Elemente erhalten werden kann, stößt dieses Prinzip bei hochkomplexen Ordnungen sehr schnell an seine physikalischen und wirtschaftlichen Grenzen.


Ein Eisenbahngleis ist relativ schnell zu reparieren. Es besteht aus einfachen Komponenten, die in ausreichender Zahl verfügbar sind, so dass eine Reparatur innerhalb weniger Tage, vielleicht sogar innerhalb von Stunden erfolgen kann, während der Güter und Personentransport auf Ausweichstrecken und per Lkw bzw. Omnibus während der Störung ohne große Behinderungen aufrecht erhalten werden kann. Nach der Reparatur ist die Ordnung wieder hergestellt, als hätte es die Störung nie gegeben. Die Zahl der redundanten Elemente des Systems war ausreichend, um mit dem Problem fertig zu werden

Wo die Komplexität es nicht mehr gestattet, alles redundant zu halten, verlagern sich die Anstrengungen zum Erhalt der Ordnung darauf, die Ordnung durch gesonderte Schutzmaßnahmen zu bewahren. Es wird also – um die eigentliche Ordnung herum – ein Abwehr- und Verteidigungswall errichtet, der jedoch wiederum eine Ordnung für sich selbst darstellt.
Ist diese Ordnung einfacher Natur, kann sie sich selbst durch Redundanz vor der Zerstörung bewahren. Soldaten, Wächter, Handfeuerwaffen, Munition, das alles ist leicht mehrfach redundant vorzuhalten. Ist die Ordnung des Schutzwalls komplexer, wie z.B. bei einer Antiviren-Software, ist Redundanz nur noch sehr bedingt möglich, zumal durch redundante Prüfroutinen auch die Funktion des eigentlichen Systems beeinträchtigt (verlangsamt) wird, Während jedoch Heerscharen von Spezialisten tagtäglich an nichts anderem arbeiten, als die Sicherheit hochkomplexer System zu gewährleisten, sind Heerscharen von Betriebswirten dabei, überall die Redundanzen einfacher Systeme zu beseitigen, bzw. ehemals harmonisch zusammenwirkende redundante Elemente in konkurrierende Elemente zu verwandeln......
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Das schöne und beeindruckende Beispiel heißt „Briefzustellung“.....
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