AW: Ab Windows 8 könnten Software-Piraten es schwer haben, das System zu cracken
Es mag vielleicht umständlicher sein, aber wo ein Wille ist....
Installieren von RPM-Paketen
Um ein RPM-Paket zu installieren, müssen Sie zunächst in das Verzeichnis wechseln, in dem sich das zu installierende Paket befindet. Die Installation erfolgt nun mit folgendem Befehl:
rpm -i programmname.rpm
Deinstallieren von Programmpaketen
Die Deinstallation von Paketen ist genauso einfach wie deren Installation. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Vor der Deinstallation wird keine Sicherheitsabfrage durchgeführt. D.h., wenn Sie den Befehl mit der Eingabetaste bestätigen wird die Deinstallation direkt ausgeführt. Für die Deinstallation müssen Sie wie folgt vorgehen:
rpm -e programmname.rpm
Aktualisieren von RPM-Paketen
Als letztes möchte ich auf das Aktualisieren von RPM-Paketen eingehen. Dies wird zum Beispiel notwendig, wenn ein Update einer Software eingespielt wird. Dies ist ebenfalls nicht sehr schwer. Der Befehl lautet:
rpm -U programmname.rpm
Programme im Quellcode: Die .tar.gz-Archive
Software, die als Quellcode ausgeliefert wird, wird auf eine völlig andere Art und Weise installiert als RPM-Pakete. Der große Unterschied liegt darin, dass diese Programme wie schon zuvor erwähnt im Quellcode vorliegen. Dies hat den großen Vorteil, dass diese Anwendungen von erfahrenen Programmierern auf ihre Bedürfnisse angepasst werden können. Dies hat aber hingegen den Nachteil, dass diese Programmpakete erst aus einer für Menschen leserlichen Form, dem Quellcode, in eine für Computer lesbare Form übersetzt werden müssen. Diesen Vorgang bezeichnet man im Allgemeinen auch als
kompilieren. Der Kernel, also das Herz von Linux, liegt zum Beispiel in den meisten Fällen einer Distribution bei. Dies erlaubt ein sehr genaues Anpassen des Linux-Systems an die Bedürfnisse des Anwenders. Aber auch dieses Kompilieren ist nicht so schwer, wie es jetzt vielleicht den Eindruck machen mag. Und manchmal lässt es sich leider nicht vermeiden, Software in Form von Quellcode-Paketen zu installieren, da diese oft aktueller sind als die RPM-Pakete.
Quellcode-Pakete enthalten oft viele Dateien. Je nach Umfang der Software sind dies manchmal hunderte. Damit diese vielen Dateien nicht alle einzeln ausgeliefert werden müssen (z.B. durch einen Download aus dem Internet), werden diese Dateien zu einem sogenannten
Archiv zusammengefasst. Oft werden diese Archive dann auch noch komprimiert, damit Speicherplatz gespart wird. Die oben angesprochenen Archive werden in sog. TAR-Dateien gespeichert. Diese tragen die Dateiendung
.tar. Sind diese Archive dann auch noch komprimiert, dann kommt zusätzlich die Dateiendung
.gz hinzu. So kommt auch diese "komische" Dateiendung
.tar.gz zustande.
Tragen die verwendeten Quellcode-Archive am Dateiende die Endung
.gz, dann müssen diese im ersten Schritt nun entpackt oder dekomprimiert werden. Dieser erste Schritt kann als normaler Benutzer ausgeführt werden. Der Befehl hierzu lautet wie folgt:
gzip -d programmname.tar.gz
War dieser Vorgang erfolgreich, so ist das Archiv jetzt ohne die Endung
.gz wiederzufinden. Was nun folgt, ist das Auspacken der Quellcode-Dateien. Dieser zweite Schritt kann ebenfalls als normaler Benutzer ausgeführt werden. Der Befehl lautet wie folgt:
tar xvf programmname.tar
In den meisten Fällen wurde jetzt ein neues Verzeichnis angelegt, in dem sich die Quellcode-Dateien befinden. Dieses Verzeichnis trägt in der Regel den gleichen oder einen ähnlichen Namen wie das Programmpaket. Um weiter fortzufahren, muß nun in das neu erstellte Verzeichnis gewechselt werden. Dies kann man wie folgt machen:
cd programmname (Name des Verzeichnisses)
Nun wird es wirklich spannend. Was jetzt folgt, wird als das eigentliche Kompilieren bezeichnet. Dies geschieht meist in drei Phasen, die ich im folgenden beschreibe. Alle drei Vorgänge können je nach Umfang der zu installierenden Software mehrere Minuten bis hin zu Stunden in Anspruch zu nehmen. Wichtig für die Ausführung der folgenden Befehle ist, dass sie alle aus dem Verzeichnis des Quellcodes ausgeführt werden müssen. Als erstes wird ein sogenanntes Shell-Script ausgeführt, welches eine Dinge einstellt (konfiguriert). Der Name dieses Shell-Scriptes ist genormt und lautet "configure". Dieser nächste Befehl kann auch mit normalen Benutzerrechten ausgeführt werden. Lesen Sie bitte die Datei
README bzw. Installanweisungen, um die erforderlichen Parameter, die es für configure gibt, zu erfahren, wie z.B. Ändern des Installationsverzeichnisses oder andere Dinge. Der Befehl lautet:
./configure
Im nun folgenden Schritt wird der eigentliche Kompiliervorgang gestartet. Auch dieser Befehl kann mit normalen Benutzerrechten ausgeführt werden. Dieser Vorgang wird vermutlich am meisten Zeit in Anspruch nehmen. Der Befehl hierfür lautet wie folgt:
make
Ist diese Prozedur überstanden und fehlerfrei durchlaufen, dann liegt das Softwarepaket jetzt in computerleserlicher Form auf der Festplatte vor. Rein theoretisch kann es jetzt schon gestartet werden. Hierzu müsste man allerdings jedesmal in das Verzeichnis wechseln, in dem sich das Programm zusammen mit dem Quellcode befindet. Aus diesem Grund wird das Programm jetzt noch installiert. Dann kann man das Programm immer starten, egal in welchem Verzeichnis man sich gerade aufhält. Viele Programme befinden sich nach dem Installieren in dem Verzeichnis
/usr/bin. Dieser letzte Schritt muss nun als "root" ausgeführt werden. Mit dem Befehl su kann man sich jetzt als "root" anmelden und dann fortfahren. Der Befehl zum Installieren ist nun folgender:
make install
Wurden alle Skripte fehlerfrei durchlaufen, so ist das Programm, das zuvor als Quellcode vorlag, auf dem System installiert. Einige solcher Programmpakete, die im Quelltext vorliegen, bieten außerdem die Möglichkeit, die Software wieder zu deinstallieren. Hierzu muss man in das Verzeichnis wechseln, in dem sich der Quellcode befindet, und folgendes eingeben:
make uninstall
Dies funktioniert, wie gesagt, nicht bei allen Paketen. Hier muss man es einfach mal ausprobieren.
Installwatch
Das Deinstallieren von selbst kompilierten Programmen ist leider nicht immer so einfach, wenn es überhaupt möglich ist. Warum also nicht selber ein RPM erstellen aus seinen Sourcen? Das hat den Vorteil des selbst Kompilierens und man kann es mittels RPM wie gewohnt deinstallieren, wie oben schon beschrieben wurde.
Die Software kann man sich
hier herunterladen. Bei den meisten Distributionen sollte das Programm aber schon auf den CDs mit dabei sein.
Die Vorgehensweise ist genauso wie beim Installieren aus dem Quellcode, nur daß man hier anstatt make install einfach checkinstall eingibt.
./configure
make
checkinstall
Dann kann man noch eine Beschreibung hinzufügen, wenn man das will, und das Paket installiert sich.
In dem Verzeichnis
/usr/src/packages/RPM/i386 findet man sein RPM wieder und kann es sich aufbewahren, um es vielleicht woanders zu installieren. Die Deinstallation geschieht dann wie oben bei der Beschreibung von RPM.
Fehlerbehandlung
Falls beim Installieren eines RPM-Paketes oder beim Installieren von Programmen als Quellcode Fehler gemeldet werden, dann hängt dies in der Regel damit zusammen, dass benötigte Programme oder Programmbibliotheken nicht vorhanden sind. In diesem Fall ist es oft hilfreich, sich diese Fehlermeldungen zu notieren und in ein Forum zu stellen oder mit Google danach zu suchen.
Abschließend
Die Programme
rpm und
tar sind wie viele Linux-Programme sehr mächtig und bieten einen sehr großen Funktionsumfang, den ich hier bei weitem nicht aufführen kann. Wenn weiterführende Informationen benötigt werden, dann hilft oft ein Blick in die sog.
man-page eines Befehls. Für das Beispiel der RPM-Software lautet der Befehl: man rpm. Bei dem tar-Befehl ist dies man tar. Viele Software-Pakete, die im tar.gz-Format vorliegen, enthalten eine README-Datei oder eine INSTALL-Datei. Diese Textdateien sollte man sich vor der Installation solch eines Archivs auf jeden Fall durchlesen, da diese oft wichtige Hinweise zur Installation geben und bei Fehlern weiterhelfen.
(Quelle: Pro-Linux.de, von
Stephan Tijink)
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