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15 Jahre digitales Fernsehen – „Digital ist die neue Normalität“

15 Jahre digitales Fernsehen – „Digital ist die neue Normalität“

Digitalmagazin im Gespräch mit Michael Schidlack, Bereichsleiter Consumer Electronics & Digital Home beim Hightech-Verband BITKOM

Vor 15 Jahren begann in Deutschland das digitale TV-Zeitalter. Am 28. Juli 1996 startete der Pay-TV-Sender DF1 die digitale Ausstrahlung seines Programms. Heute ist digitales Fernsehen längst etabliert: „Digital ist die neue Normalität und digitale Empfangsmöglichkeiten auf möglichst vielen Empfangswegen sind ein Kaufkriterium bei TV-Geräten geworden“, sagt Michael Schidlack, Bereichsleiter Consumer Electronics & Digital Home beim Hightech-Verband BITKOM. Mit Blick auf die Sat-Analogabschaltung Ende April 2012 fordert er die betroffenen Haushalte auf, bereits jetzt zu handeln und die Umrüstung auf Digital-Empfang anzugehen. „Wer als Verbraucher nicht beizeiten die Umstellung einleitet, wird Ende April kommenden Jahres entweder vor leeren Regalen stehen oder auch keinen Handwerker mehr finden, der seine Antennenanlage umrüstet“, warnt Schidlack im Gespräch mit Digitalmagazin.

Digitalmagazin: Herr Schidlack, als vor 15 Jahren das digitale Fernsehen startete, sagte der damalige RTL-Chef Helmut Thoma: „Digital oder analog – dem Zuschauer ist’s Wurscht“. Ist diesem „Befund“ heute noch zuzustimmen?

Schidlack: Dieser Befund war vor 15 Jahren richtig, als digitale Übertragungen in der Anfangsphase waren. Damals gab es sehr viel weniger Programme, kein HDTV, keine Flachbildschirme. Wer digital sehen wollte, brauchte Zusatzgeräte, weil gar keine digitaltauglichen Fernseher im Markt waren. Das ist heute alles anders. Digital ist die neue Normalität und digitale Empfangsmöglichkeiten auf möglichst vielen Empfangswegen sind ein Kaufkriterium bei TV-Geräten geworden.

Digitalmagazin: Welche Vorteile bringt digitales Fernsehen gegenüber der analogen Variante?

Schidlack: Die Vorteile für den Verbraucher sind schnell beschrieben: mehr Programme, eine bessere Bildqualität sowie Zusatzdienste wie beispielsweise
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. Über einen einzigen Kanal können sechs bis acht Mal mehr digitale als analoge Programme in Standardardauflösung übertragen werden. Technisch ist das so, weil
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mit der zur Verfügung stehenden Bandbreite viel sparsamer umgeht. HDTV wird in analoger Technik gar nicht übertragen, es wäre aufgrund des noch viel höheren Bandbreitenbedarfs zu platzverschwenderisch. Mit dem Besitz eines HD-tauglichen Flachbildfernsehers macht somit der Empfang analoger Signale keinen Sinn mehr, vor allem dann nicht, wenn das Gerät über einen eingebauten digitalen HD-Tuner verfügt. Und das ist inzwischen bei den allermeisten heutigen Modellen der Fall, die jetzt in den Läden stehen.

Digitalmagazin: IPTV ist per se digital, die Terrestrik komplett umgestellt und für Analog-TV via Sat ist spätestens Ende April 2012 Schluss. Nur im Kabel ist eine analoge Abschaltung nicht in Sicht. Woran liegt das?

Schidlack: Zunächst einmal: Alle analogen Programmangebote sind auch digital im
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verfügbar. Besonders Besitzer von Flachbildschirmen machen davon auch häufig Gebrauch, da sie nur mit digitaler Nutzung in den Genuss von HDTV kommen können. Allerdings schätzen viele Kunden nach wie vor die Möglichkeit, analoges
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auch mit älteren TV-Geräten ohne Set-Top Box nutzen zu können, vor allem bei den Zweit- und Drittgeräten. Für die Kabelnetzbetreiber ist es aufgrund ihrer Kapazitätsreserven kein Problem, viele Programme im so genannten Simulcast sowohl analog als auch digital einzuspeisen. Die Kabelnetzanbieter sehen in dieser „sanften“ Migration einen Wettbewerbsvorteil gegenüber rein digitalen Verbreitungswegen. Mit der weiteren Verbreitung von Flachbildfernsehern, auch als Zweit- oder Drittgeräte, wird die analoge Nutzung aber auch dort nach und nach zurückgehen.

Digitalmagazin: Im Sat-Bereich sind bis Ende April 2012 noch mehrere Millionen Haushalte auf Digital-Empfang umzustellen – drohen hier schwarze Bildschirme?

Schidlack: Wir sehen inzwischen tatsächlich die Gefahr schwarzer Bildschirme. So mancher Verbraucher wird trotz intensiver Arbeit der Verbände und Hersteller die Botschaft der Analogabschaltung nicht wahrnehmen. Statt des erhofften Abverkaufsbooms bei digitalen Set-Top-Boxen erleben wir – und damit hat niemand gerechnet – 2011 aktuell sogar einen leichten Rückgang der Verkaufszahlen. Natürlich wird der Verbraucher spätestens dann reagieren, wenn der Bildschirm schwarz ist, aber das ist ein Szenario, dass wir als Verband und natürlich auch unsere Mitglieder aus der Industrie am liebsten vermeiden möchten.

Digitalmagazin: Warum sollten analoge Sat-TV-Haushalte bereits jetzt aktiv werden?

Schidlack: Wer als Verbraucher nicht beizeiten die Umstellung einleitet, wird Ende April kommenden Jahres entweder vor leeren Regalen stehen oder auch keinen Handwerker mehr finden, der seine Antennenanlage umrüstet. Und wenn er einen findet, ist dann ein vernünftiger Preisvergleich nicht mehr möglich. Wer Geld sparen möchte, der sollte jetzt handeln, oder muss dann im Mai 2012 ein paar Wochen warten.

Digitalmagazin: Die öffentlich-rechtlichen Sender haben bereits angekündigt, ab Mai 2012 zehn weitere HDTV-Sender auszustrahlen. Welche Rolle spielt das hochauflösende Fernsehen für eine forcierte Digitalisierung?

Schidlack: Aus Sicht des BITKOM spielt HDTV sogar eine Schlüsselrolle bei der Akzeptanz der Digitalisierung im Kabelnetz. Nur mit klar erkennbaren Vorteilen ist der Verbraucher zu überzeugen und HDTV ist ein klar erkennbarer Vorteil. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass bei Bildschirmen über einem Meter Diagonale HDTV ein Muss ist. Nach unseren letzten Erhebungen spielt inzwischen bei 70 Prozent der Kunden HDTV-Empfang eine kaufentscheidende Rolle bei Flachbildschirmen. HDTV ist somit angekommen und inzwischen auch ein Wettbewerbsfaktor bei den Sendeanstalten und den Netzbetreibern.

Digitalmagazin: Herr Schidlack, vielen Dank für das Gespräch.



Quelle: INFOSAT
 
AW: 15 Jahre digitales Fernsehen – „Digital ist die neue Normalität“

Man und ich war von Anfang an dabei...nur digital ist ideal. :emoticon-0109-kiss:
 
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