zughengstin
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Doppelter Tunnel, doppelter Platzverweis
Hannover 96 startet mit einem Derby-Sieg in die Saison 2013/14. Gegen den VfL Wolfsburg gelang den Roten ein 2:0-Heimerfolg. In einer hartumkämpften und sehr intensiven Partie machten Leon Andreasen und Szabolcs Huszti den Unterschied aus. Beide überwanden Gäste-Torwart Diego Benaglio per Tunnel. Die Wölfe mussten dagegen zwei Platzverweise und zwei Lattentreffer hinnehmen.
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Wolfsburg beginnt druckvoll, dann kommt Hannover
Hannovers Trainer Mirko Slomka tauschte seine Startelf nach dem 2:0 im DFB-Pokal bei Victoria Hamburg auf zwei Positionen: In der Innenverteidigung begann Sané für Schulz. Im offensiven Mittelfeld durfte Prib für Schlaudraff ran. Wolfsburgs Coach Dieter Hecking besetzte im Vergleich zum 3:1 beim Karlsruher SC die Position im linken Mittelfeld neu und brachte Arnold für Perisic (Magen-Darm-Infekt).
Der VfL begann sehr aggressiv, spielte offensives Pressing und schnürte 96 so in der gegnerischen Hälfte fest. Die erste Torchance resultierte schon in der 2. Minute: Olic bediente Koo mit der Hacke, doch dessen Schuss aus zehn Metern kratzte Zieler mit einer sehenswerten Parade aus dem linken Eck. Die Hausherren verstanden diesen Warnschuss, überstanden diese Druckwelle und entlasteten vermehrt mit eigenen Angriffen: Torwart Benaglio reagierte jeweils glänzend gegen Bittencourt (6.), Diouf (9.) und Prib (11.). Zudem hatten die Wölfe Glück, dass ein Rodriguez-Handspiel im Strafraum ungeahndet blieb.
Andreasen erobert den Ball und tunnelt Benaglio
Für ihr Engagement ernteten die Hausherren alsbald die Früchte: Andreasen eroberte den Ball im Mittelfeld gegen Diego und schickte Diouf auf die Reise. Der Stürmer dribbelte bis zur Strafraumgrenze, behielt die Übersicht und spielte nach rechts zurück zu Andreasen, der Benaglio aus 14 Metern tunnelte und zum 1:0 traf (17.).
Nun antworteten die Gäste mit wütenden Angriffen, Hannover setzte auf Konter: Prib luchste Naldo den Ball ab, scheiterte dann aber an einer Parade des starken Benaglio. Kurz darauf schwächte sich der VfL selbst: Arnold stieg hart und mit gestrecktem Bein gegen Haggui ein und wurde mit glatt Rot des Feldes verwiesen (32.) - eine harte Entscheidung. Daraufhin wurde die Partie hitziger und bot viele leidenschaftliche Zweikämpfe. Die Wölfe versteckten sich nicht und drängten weiter nach vorne. 96 setzte auf Konterangriffe. Mit dem 1:0 ging es in die Pause.
Der nächste Platzverweis: Klose sieht die Ampelkarte
Auch die zweite Spielhälfte begann Wolfsburg äußerst druckvoll und machte die numerische Unterzahl vergessen. Olic spitzelte den Ball aus kurzer Distanz Richtung Zieler, doch der Torwart war nicht zu überwinden. Kurz darauf bekam die 96-Hintermannschaft den Ball nach einer Träsch-Flanke nicht weg, und Koo nagelte die Kugel aus acht Metern an die Unterkante der Latte (49.).
Gerade als der Ausgleich in der Luft lag, ließ sich der bereits Gelb-vorbelastete Klose zu einer Dummheit hinreißen: Der VfL-Innenverteidger blockte Diouf mit den Armen weg und sah nach diesem taktischen Foul die Ampelkarte (52.). Die Gäste mussten nun in doppelter Unterzahl bestehen.
Hannover hatte jetzt viel Platz und erspielte sich reihenweise Torchancen. Diouf (58., 65.), Andreasen (63.), Huszti (70.), Stindl (82.) sowie der eingewechselte Schlaudraff (68.) schafften es aber nicht, für eine vorzeitige Entscheidung zu sorgen. Dies hätte sich fast noch gerächt, als Wolfsburgs Joker Schäfer durchbrach und aus spitzem Winkel knapp am Pfosten vorbeischoss (78.).
Huszti sorgt für die Erlösung
In der Schlussphase sorgte letztlich Huszti für die Erlösung: Fein von Hoffmann freigespielt, tunnelte er Benaglio zum 2:0-Endstand (84.). Pikant: Kurz darauf traf Schäfer auch noch die Latte (86.) - für den VfL war das Tor schlichtweg wie vernagelt.
Am Samstag (18.30 Uhr) reist Hannover nach Mönchengladbach, die "Wölfe" haben am selben Tag (15.30 Uhr) Schalke 04 zu Gast in der Volkswagen-Arena. ...
Quelle: kicker