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Satellit Medienminister: Erhebliches Einsparpotential durch Verschlüsselung

Bayerns Medienminister Siegfried Schneider (CSU) hält die Verschlüsselung von TV-Inhalten langfristig auch in Deutschland für unvermeidlich und zudem für kostensparend. DIGITAL FERNSEHEN sprach mit ihm darüber.
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Vor allem die Anbieter von Premiumrechten, seien es Hollywoodspielfilme oder Sportereignisse, werden künftig auf die Verschlüsselung drängen oder sich den freien Empfang teuer bezahlen lassen, schätzt Schneider. "Ich glaube nicht, dass sich der deutsche Markt langfristig gegen diesen Trend stemmen kann, auch wenn er wesentlich größer und wichtiger ist als der österreichische oder schweizerische", so der bayerische Medienminister.

DIGITAL FERNSEHEN: In Deutschland werden die Programme der Öffentlich-Rechtlichen derzeit, im Gegensatz zu den Rundfunkanstalten in den Nachbarländern ORF und SRG, über Satellit alle unverschlüsselt ausgestrahlt. Wie ist Ihre Meinung zum Thema Verschlüsselung?

Siegfried Schneider: Gebührenfinanzierte Programme müssen für den Gebührenzahler frei empfangbar sein. Dazu kann man auf die Verschlüsselung gänzlich verzichten oder - wie in Österreich - jeden Gebührenzahler mittels Smartcard freischalten.

Der Trend geht in Europa weg von der freien analogen zur digitalen Übertragung mit Verschlüsselung, nicht zuletzt aus Gründen des Kopierschutzes. In Deutschland verhindert eine emotionale Herangehensweise an das Thema die sachliche Diskussion über deren Vor- und Nachteile.

DF: Durch eine Verschlüsselung der Sender entsteht nach Ansicht Der Linken ein erhebliches Einsparpotential. Wie hoch schätzen Sie das Einsparpotential ein?

Schneider: Der ORF kann die Senderechte begrenzt auf Österreich billiger erwerben. Das Potenzial ist erheblich und für den Nutzer gibt es kaum zusätzlichen Aufwand zur Entschlüsselung des digitalen Signals.

DF: In Österreich und der Schweiz wird über Satellit grundsätzlich nur verschlüsselt ausgestrahlt. Wie stark schätzen Sie den Einfluss der Rechteanbieter ein, ihre Programme künftig auch in Deutschland via Sat nur noch verschlüsselt zu senden?

Schneider: Vor allem die Anbieter von Premiumrechten, seien es Hollywoodspielfilme oder Sportereignisse, werden künftig auf die Verschlüsselung drängen oder sich den freien Empfang teuer bezahlen lassen. Ich glaube nicht, dass sich der deutsche Markt langfristig gegen diesen Trend stemmen kann, auch wenn er wesentlich größer und wichtiger ist als der österreichische oder schweizerische.

DF: Wofür würden Sie die durch die Verschlüsselung eingesparten Gelder verwenden - für eine Absenkung der Rundfunkgebühr, Investitionen in die Programme oder in den Ausbau der Digitalisierung/HDTV?

Schneider: Die Gelder müssten dem Gebührenzahler zugute kommen, denn das Programm und die neue Übertragungstechnik bleiben finanziert.

DF: Hat die GEZ im Falle einer Verschlüsselung Ihrer Meinung nach noch ein Bestandsrecht? Wie wünschen Sie sich eine zukünftig gestaltete GEZ?

Schneider: Die Verschlüsselung macht die Gebühreneinzugszentrale nicht überflüssig, das zeigt das Beispiel Österreich. Mich stört auch nicht die Existenz der GEZ, die Art und Weise des Einsammelns ist wichtig: Transparent und sparsam in der Organisation.

DF: Würde das Ihrer Meinung nach den bürokratischen Überwachungsapparat der GEZ überflüssig machen? Wenn ja, warum?

Schneider: Egal, welches Gebührenmodell künftig gelten wird: Irgendwer muss die Gebührenmittel einsammeln, und das möglichst kosteneffektiv. Natürlich bieten elektronische Erfassungssysteme Einsparpotenziale - fraglich ist, ob wir das unter dem Aspekt des Datenschutzes wirklich wollen.

DF: Herr Schneider, vielen Dank für das Gespräch. quelle: digi tv
 
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