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PC & Internet Zensur auf Steam

Valve zwingt Entwickler erotischer Spiele zur Selbstzensur. So wird ihnen damit gedroht, ihre Spiele aus dem Steam Store zu entfernen, sollten sie nicht kurzfristig einen Patch zur Verfügung stellen, um unerwünschte Inhalte nachträglich zu entfernen. Ebenso sollen die Entwickler die besagten Spiele zensieren. Als Frist wurden zwei Wochen genannt. Sechs Spiele wurden abgemahnt. Allerdings trifft es nicht alle Entwickler gleich hart.

In dem Steam Subscriber Agreement (SSA) das sind die AGB´s von Steam, wird versucht Veröffentlichung und Verbreitung von Inhalten mit viel nackter Haut und derartige Inhalte zu unterbinden. Das sind „typisch amerikanische“ Ansichten. Bei etwaigen Verstößen drohen Mitgliedern der Steam Community der temporäre Entzug der Avatar- und Screenshotfunktionen, wenn entsprechende Inhalte darüber hochgeladen werden.

Erstmals stehen nun Entwickler im größeren Umfang im Fokus von Valve. Wie mehrere der betroffenen Entwickler übereinstimmend über Twitter berichten (HunieDev, MangaGamer), hat Valve sich ihnen gegenüber zu der Angelegenheit geäußert und angekündigt, die abgemahnten Spiele einer erneuten Prüfung unterziehen zu wollen.
Bekannt wurde diese Aufforderung seitens Valve die Tage durch einen Tweet des HuniePop-Entwicklers. Bei HuniePop handelt es sich um ein weltweit äußerst erfolgreiches und bekanntes Spiel aus dem Visual Novel-Bereich, das bereits zensiert erschien, nun aber offenbar zusätzlich nachbearbeitet werden muss, um Steam als Hauptabsatzmarkt nicht zu verlieren.

– IMPORTANT NOTICE –
I’ve received an e-mail from Valve stating that HuniePop violates the rules & guidelines for pornographic content on Steam and will be removed from the store unless the game is updated to remove said content.
— HunieDev (@HuniePotDev) May 17, 2018

Wenige Stunden später meldete sich mit LupieSoft eine weitere Spieleschmiede zu Wort und berichtet von dem Erhalt einer ähnlichen E-Mail von Valve. Auch hier droht man offenbar damit, einen Titel mit „pornografischen Inhalten“ zu entfernen. Betroffen sei Mutiny!!.

We’ve just received some troubling news today that @steam_games has decided to pull down our titled “Mutiny!!” within 2 weeks for ‘reports of pornographic content’. Now those of you who know @Lupiesoft know that we don’t put that on Steam, or advertise that content on Steam.
— Lupiesoft (@Lupiesoft) May 18, 2018

Gegenüber TechRaptor zeigte sich ein Stellvertreter des HuniePop-Entwicklers verwundert über den spontanen Spurwechsel von Valve – immerhin sei HuniePop bereits seit über drei Jahren im Steam Store verfügbar und hätte nie wegen etwaiger pornografischer Inhalte in der Kritik gestanden. Somit stehen neben HuniePop und Mutiny!! auch Tropical Liquor, Galaxy Girls, Battle Girls und Kindred Spritis on the Roof kurz davor, nachzensiert bzw. aus dem Steam Store entfernt zu werden. Meldet For Uncut
Laut eigener Aussage von HuniePop und Mutiny stehen die Entwickler in direktem Kontakt zu Valve und versuchen, eine Lösung herbeizuführen.

Ob die betroffenen Spiele in Form eines Updates weiter entschärft oder gar aus dem Store entfernt werden, steht noch nicht fest . Es scheint jedoch wahrscheinlich zu sein, dass entsprechende Updates nachgereicht werden, schließlich ist Steam ein globaler Absatzmarkt und ein Wegfall dieser Plattform unter Umständen ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Falls die Spiele tatsächlich aus dem Store entfernt werden, können die Besitzer der betroffenen Spiele beruhigt sein. Bisher wurden noch nie solche Spiele auch aus den Bibliotheken der Kunden entfernt.

Die Ungleichbehandlung asiatischer und westlicher Spieler stößt den Betroffenen sauer auf. So erhielt etwa Funcom, der Entwickler von Conan Exiles keine Benachrichtigung, obwohl das Spiel keineswegs mit nackter Haut geizt. So kommentieren etwa Lupiesoft, die Entwickler von “Mutiny!” das Vorgehen von Valve folgendermaßen:

Wenn dein Spiel sexy Kunst im Anime-Stil enthält, dann bring das in Ordnung! Während westliche Spiele, die 100 Mal mehr pornografische Inhalte mit sich bringen, nicht angekratzt werden. […] Das ist nicht normal und nicht okay. Spiele werden bestraft, nur weil sie ein bestimmtes Aussehen haben und es ein Stigma wegen des Looks gibt. In Zukunft könnte sich dies auch auf alle auswirken, die Visual Novels machen. Egal, wie “sexy” diese erscheinen mögen.

Auch andere Entwickler machen ihrem Unmut auf Twitter Luft. Die meisten User erklären sich solidarisch mit den Spieleherstellern. Einige raten den betroffenen Unternehmen, einen Online-Dienst wie Steam speziell für erotische Spiele ins Leben zu rufen. Einen Namensvorschlag gibt es dafür auch schon: Cream.

Maybe this is the beginning of creating your own service similar to steam for pornographic content.
— David (@MPAbsorb) May 17, 2018

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Quelle; tarnkappe
 
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