Das war schon bei Koaxkabeln mit festem Dielektrikum ein pures Gerücht. Ich kenne als Sat.-Profi der ersten Stunde keinen einzigen Fall bei dem, wie manchmal behauptet, Kondensat eine Rolle gespielt hätte und ohne Kappe besser (ins Kabel!) "abgeflossen" wäre.
Feuchtigkeit an den LNB-Anschlüssen dringt bei Offset-Antennen vorwiegend aus defekten LNB-Gehäusen oder gerissenen Feedkappen zwischen Gewinden der F-Buchsen und Kupplungsmuttern aber auch innen entlang der Mittelleiter in Kabel ein. Zwischen Gewinde und Kupplungsmutter eindringende Feuchtigkeit kann noch mit hf-technisch nachteiligen O-Ringen gestoppt werden. Gegen Wasser, das durch die F-Buchsen innen in heute übliche geschäumte Dielektrika eindringt, gibt es kein Mittel. Abgesoffene Dielektrika trocknen ohne Gummikappen oder ohne früher einmal üblichen Steckerschutz mit Vukanisiertape nicht schneller aus.
Bild 1: Von links nach rechts:
GRUNDIG Big-Horn Single-LNB, direkt getaped (Tape aufgeschnitten), Feedkappe eingerissen
ZINNWELL-Quad-LNB mit Steckerschutzauszug, Feedkappe gebrochen
GRUNDIG TWIN-LNB, mit getapten Gummitüllen; kein Gehäusedefekt erkennbar aber Mittelleiterkontakt abkorrodiert
Bild 2:
Links Twin-LNB mit deutlichen Wasserspuren an den Gewinden, Mittelleiterkontakte an einem Port abkorrodiert
Mitte und rechts: Keine Wasserspuren am Gewinde sichtbar, aber je zwei Mittelleiterkontakte abkorrodiert
Bild 3:
Quatro-LNB mit 2 Tüllen ungetaped und 2 Tüllen getaped (die Tüllen halten länger, erspart bei LNB-Wechsel das Aufschneiden)
Die Beispiele ließen sich durch PFA-Antennen fortsetzen, bei denen die Kabel von oben in die LNB eingeführt werden und wo Feuchtigkeit primär über versprödete Kabelschirme in die LNB-Buchsen eindringt. So lange die geschmeidig sind, ist "Kondensat" trotz zwingend erforderlicher Abklebung auch da kein Thema.
Bei LNB mit ausziehbarem Steckerschutz wie dem ZINNWELL in Bild 1 sind Tüllen sowieso kropfunnötig.