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Weitere Premiere-Vorstände könnten ihren Job verlieren

[ug] München - Nach dem Eingeständnis drastisch überhöhter Abonnentenzahlen steht bei dem Bezahlsender Premiere ein großes Aufräumen an. Aus Branchenkreisen verlautete am Samstag, weitere Vorstände könnten ihren Job verlieren.

Am Donnerstagabend war bereits Finanzvorstand Alexander Teschner mit sofortiger Wirkung gegangen. Einem Zeitungsbericht zufolge wird im Zuge der Restrukturierung auch ein Rückzug von der Börse erwogen. Dadurch könnte man das Unternehmen in Ruhe und ohne Druck durch die Quartalsberichterstattung umbauen, schrieb die Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag" unter Berufung auf Unternehmenskreise. Die Premiere-Aktie hatte am Freitag gut die Hälfte ihres Werts verloren
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Zudem könnten die überhöhten Abonnentenzahlen der Zeitung zufolge auch juristische Konsequenzen nach sich ziehen. "Die Anwälte werden sich mit den Vorgängen beschäftigen", zitierte "Euro am Sonntag" die Kreise. Dabei gerate auch der Aufsichtsrat ins Blickfeld.

Premiere hatte am Donnerstagabend die eigenen Angaben zur Kundenzahl um rund ein Fünftel gesenkt. Von den bisher genannten fast 4,5 Millionen Kunden hätten 940 000 ihre Abonnements nie aktiviert oder die Verträge seien ausgelaufen, hieß es zur Begründung.

Zudem wurde ein operativer Verlust angekündigt. Nach Link veralten (gelöscht), Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sei mit einem Minus von 40 bis 70 Millionen Euro zu rechnen, hieß es. Bei der Prognose nicht berücksichtigt seien allerdings mögliche positive Einmaleffekte aus dem weiteren Verkauf von Free-TV-Übertragungsrechten an der Fußball- Weltmeisterschaft 2010.

Bei Premiere hatte vor einigen Wochen Medienmogul Rupert Murdoch die Kontrolle übernommen, der 25,01 Prozent der Aktien hält. Firmenchef Michael Börnicke war Anfang September nach nur einem Jahr im Amt unter Hinweis auf persönliche Gründe zurückgetreten und Murdoch-Manager Mark Williams übernahm das Ruder. Er soll das Geschäft in den vergangenen Wochen durchleuchtet haben.

Der frühere Premiere-Chef Georg Kofler, der bis August 2007 an der Spitze des Unternehmens stand, betonte, dass die Finanz-Abschlüsse des Bezahlsenders in den vergangenen Jahren korrekt gewesen seien. "Jeder Euro, den wir ausgewiesen haben, ist auch erwirtschaftet worden", sagte Kofler dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Im Umgang mit Abonnentenzahlen gebe es zwei Strategien, sagte Kofler. Entweder "viele Kunden mit einem geringen durchschnittlichen Pro-Kopf-Umsatz zu gewinnen" - dafür habe er sich entschieden - oder "wenige Kunden mit einem hohen Pro-Kopf-Umsatz auszuweisen". Dies sei offenbar die Philosophie des neuen Managements. Beide Wege ergäben in der Bilanz den gleichen Umsatz, argumentierte Kofler.

Der "Focus" berichtet, bereits ein interner Vertriebsbericht für Dezember 2004 zeige, dass bei Premiere zehntausende Kunden mitgezählt wurden, von denen praktisch kein Umsatz kam. So hätten 16 186 bestehende Kunden eine zusätzliche Smartcard fürs Kinderzimmer zugeschickt bekommen. Diese Gratis-Abos zählten dem internen Bericht zufolge als vollwertige Abonnements. Zudem habe Premiere laut dem Bericht die Bewertung für die 11 750 Hotelzimmer mit Pay-TV-Zugang geändert.

Diese seien den Hoteliers zwar "gemäß Auslastung" nur zu 60 Prozent in Rechnung gestellt worden (Monatsumsatz: 20 Cent). Dennoch sei jedes Zimmer von Dezember 2004 an als hundertprozentiges Abo gezählt worden. "Focus" habe Premiere mit den Details aus dem Vertriebsbericht konfrontiert; der Pay-TV-Sender habe eine Stellungnahme dazu abgelehnt. (dpa)

Quelle: Digitalfernsehen.de
 
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