Um Störenfriede und Rabauken besser in den Griff zu bekommen, tragen Lehrer an zwei Schulen in Großbritannien mittlerweile Body-Cams. Das Pilotprojekt ist dazu gedacht, für Ruhe und Ordnung in den Klassenzimmern zu sorgen, da Lehrer sich angesichts der Unruhe zeitweise nicht dazu in der Lage sehen, den Unterrichtsstoff zu vermitteln.
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Britische Schüler sind offenbar keinesfalls so gut erzogen, wie so mancher Hollywood-Film uns weismachen will. Andauerndes Stören des Unterrichts hat zwei Schulen dazu bewogen, Body-Cams für Lehrer auszutesten, um wieder Ordnung in den Klassenräumen herzustellen. Gegenüber The Guardian erklärte Tom Ellis vom Institut of Criminal Justice Studies, dass Lehrer die Nase voll davon hätten, dass der Unterricht durch “niveaulose Störungen” behindert werde. Daher hätten die Lehrer an zwei Schulen nun die Möglichkeit, Body-Cams freiwillig einzusetzen. Anders als in den USA, wo Body-Cams an Schulen fast schon Alltag sind, kommen die Kameras in Großbritannien bisher nur bei der Polizei, Schul-Lotsen und Parkplatzwächtern zum Einsatz. Das Videomaterial werde, wie bei der Polizei auch, online auf Cloud-Servern gespeichert. Das Pilotprojekt ist für drei Monate angesetzt und hat im Januar begonnen. Um möglichst authentische Daten zu erhalten, werden die Schulen nicht namentlich genannt.
Lehrer entscheiden selbst, wann sie die Body-Cams einschalten
Ellis ist es zudem wichtig klar zu stellen, dass die Body-Cams keinesfalls rund um die Uhr aufzeichnen. Vielmehr hätten die Lehrkräfte die Möglichkeit, die Kameras bei Bedarf einzuschalten. “Wenn es Grund zur Sorge gibt und ein Schüler oder ein Mitarbeiter der Schule in Gefahr ist, dann werden die Body-Cams angeschaltet”, so Ellis. Aufgezeichnet werde daher nur, wenn es “rechtmäßig, angebracht und notwendig ist”.
Daniel Nesbitt, Chef der britischen Organisation Big Brother Watch, zeigt sich von dem Pilotprojekt keinesfalls begeistert. “Das klingt wie eine total überzogene Reaktion auf ein altbekanntes Problem. Die Schulen müssen beim Einsatz dieser aufdringlichen Technologie sehr vorsichtig sein, da sie dabei riskieren aus Lehrern Schnüffler zu machen. Eltern und Schüler müssen sich zu jeder Zeit darüber im Klaren sein, worum es bei dem Pilotprojekt geht und die Gelegenheit haben, Sorgen und Bedenken zu äußern.”
Quelle: Gulli
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