Stefanie Tücking ist tot. Die einstige "Formel Eins"-Moderatorin ist mit nur 56 Jahren am Samstag unerwartet gestorben. 30 Jahre lang gehörte sie zum Radio-Team des SWR. Nun musste das Sender-Team die traurige Nachricht verkünden.
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Tücking wurde einem großen Publikum in den 1980er Jahren als Moderatorin der legendären ARD-Musiksendung "Formel 1" bekannt - und erhielt hierfür auch die Goldene Kamera.
Zeitgleich trieb sie ihre Laufbahn beim Radio voran. Vom Bayerischen Rundfunk wechselte sie 1988 zum Südwest-Rundfunk - und hatte dort offensichtlich ihre berufliche Heimat gefunden.
Die Zuhörer kannten die 56-Jährige zuletzt aus den Sendungen SWR3 Club, SWR3 Topthemen am Mittag an den Wochenenden und aus dem SWR3 Popshop. Ihr Elektrotechnikstudium hat die Kaiserslauterin nie abschlossen, stattdessen beeindruckte sie mit ihrem Musikwissen.
Was Steffi Tücking liebte - war ihr Leben in allen Facetten
In der Nacht zum 1. Dezember 2018 ist Tücking überraschend in Baden-Baden verstorben, meldet der SWR. Zur Todesursache ist bisher nichts bekannt.
Der Sender zitiert sie mit folgendem Satz, der sie vielleicht am besten beschreibt:
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"Ich freue mich,
ich ärgere mich,
ich lese viel,
ich höre Musik,
ich liebe die Berge,
ich mag das Meer,
ich tue alles für meine Familie,
ich liebe meinen Hund,
ich liebe mein Leben."
Radio und Musik - das waren Leidenschaft und Liebe
Oder anders ausgedrückt: "Radio war ihre Leidenschaft, Rockmusik ihre Liebe. Sie gehörte zu den größten Radiopersönlichkeiten Deutschlands, und wir sind alle fassungslos über ihren plötzlichen Tod", sagte SWR3-Programmchef Thomas Jung.
"Das Team ist zutiefst schockiert. SWR3 verliert nicht nur eine hervorragende Radiofrau, die Kolleginnen und Kollegen trauern auch um eine warmherzige Freundin. Generationen von Menschen hat Steffi Tücking für Musik begeistert."
Tücking war jedoch auch in Fernsehproduktionen zu sehen - auch mit Reise-, Freizeit- und Sport-Themen. Auf den Bühnen der größten Festivals in Deutschland moderierte die ausgewiesene Musikexpertin, so auch beim SWR3 New Pop Festival oder bei Rock am Ring. "Stefanie hat Generationen von Menschen die Musik nahe gebracht und das seit 30 Jahren", sagte SWR3 Programmchef Thomas Jung. "Kumpeltyp, coole Rocklady, absolute Powerfrau, unprätentiös, keinerlei Starallüren. Das war Stefanie", sagte Jung.
Tücking hatte ein Herz für Tiere und die Natur
Wie reich an Erlebnissen, Eindrücken, Leidenschaft und Liebe für Tiere und Natur Tückings Leben war, konnte die Öffentlichkeit zeitweise auch in ihrem Blog verfolgen. Dort beschrieb sie viele komische Szenen ihres Alltags, an denen häufig ihre zwei Hunde beteiligt waren. Einer davon hieß Bowie, nach der Rocklegende David Bowie.
Bilder von zerfressenen Reisepässen, Stiefeln und Videos von Ausflügen in die Natur kommentiert Tücking so wortgewandt-charmant, dass auch derjenige, der sie nicht kannte, ahnt, wie viel Humor und Herzenswärme sie besessen haben muss. Früher waren Pferde ihre große Leidenschaft, mit ihrer Cousine hatte sie sogar einen Hof.
Männer brauchten den Bowie-Faktor
Steffi Tücking wuchs in Kaiserslautern auf, machte dort Abitur. Diese Zeit beschrieb sie in ihrem Blog so: "Dann in die Welt gerannt und über das Kabelfernsehen zur Musiksendung Formel 1 gekommen. Das war der Wendepunkt, da war klar: Elektrotechnik und Kaiserslautern haben mich gesehen."
Männer in ihrem Leben habe sie auf den Bowie-Faktor überprüft, schreibt Tücking: "Sehen sie irgendwie anders aus, haben sie diesen leicht lächelnden Seitenblick drauf, bringen sie mich dazu ihnen zuzuhören, können sie tanzen, haben sie ungewöhnliche Klamotten an - und stehen sie ihnen auch. So’n Zeug halt."
Quelle:
Focus