AW: Sprit Preise !?
Benzinpreis könnte noch 2010 die Zwei-Euro-Marke knacken
Essen. Schlechte Nachrichten für Autofahrer: Der Preis für Sprit könnte laut einer Studie noch in diesem Jahr auf über zwei Euro pro Liter steigen. Spekulationen mit dem Ölpreis führen zu Milliarden Mehrkosten. Die Grünen fordern deshalb eine Einschränkung der Spekulationsmöglichkeiten.
Durch Spekulationen auf dem Rohölmarkt entstehen den deutschen Autofahrern jährlich Mehrkosten von fünf Milliarden Euro. Das geht aus einer Studie des Hamburger Branchendienstes „EnergyComment“ hervor, die im Auftrag der grünen Bundestagsfraktion erstellt wurde. Demzufolge müssen sich die Deutschen auf kräftig steigende Spritpreise einstellen. Noch in diesem Jahr könnte der Benzinpreis auf über zwei Euro pro Liter steigen. Angesichts konjunktureller Erholung rechnet auch der Mineralölwirtschaftsverband mit einem weiteren Preisanzug.
Die aktuellen Rohölpreise von etwa 84 Dollar pro Barrel (je 159 Liter) seien nur durch das „starke Engagement von Finanzinvestoren“ zu erklären, heißt es in der Studie. Die „Spekulationsprämie“ am Ölpreis betrage schon etwa 30 Dollar pro Barrel, also 35 Prozent. Das hat Auswirkungen auf den Spritpreis: Die Benzin- und Dieselpreise werden durch Spekulanten im Schnitt um 0,14 Euro pro Liter erhöht. Pro 50-Liter-Tankfüllung werden Autofahrer somit um sieben Euro zusätzlich belastet, so die Berechnung. Rechne man die Belastung aller Autos in Privathaushalten zusammen, ergeben sich Mehrkosten von fünf Milliarden Euro. Zugleich seien angesichts der anziehenden Nachfrage nach Öl „bald neue Rekordpreise über 150 Dollar pro Fass“ und damit Spritpreise über zwei Euro pro Liter zu erwarten.
Aktueller Preisanstieg
Auch der Mineralölwirtschaftsverband hat Spekulanten als Preistreiber ausgemacht. Mit den „Fundamentaldaten allein“ lasse sich der aktuelle Preisanstieg nicht erklären, so eine Sprecherin. Einer politischen Intervention gegen Finanzspekulationen am Rohölmarkt steht der Verband aber skeptisch gegenüber. Zwar dürfe es nicht zu Spekulationsblasen kommen, zugleich müssten aber die Märkte frei bleiben.
Grünen-Fraktionsvize Bärbel Höhn fordert hingegen eine Einschränkung der Spekulationsmöglichkeiten. Es sei „unmoralisch“, mit Dingen des täglichen Lebens wie Erdöl oder Lebensmitteln hohe Spekulationsgewinne zu machen, sagte sie.
Quelle:NRZ 08.04.2010