Das Feld, das Apple mit dem iPod touch abdeckt, möchte Sony mit seiner neuen Walkman-Serie Z alias Z1000 beackern: Der Multimediaplayer sieht nicht nur aus wie ein Smartphone, sondern hat auch einen ähnlichen Funktionsumfang, der sich per Android-Betriebssystem in Version 2.3.4 und Market-Zugang nach Belieben erweitern lässt. Zum Handy-Glück fehlen aber eine Telefonfunktion und außerdem eine Kamera, Applaus gibt es für den extragroßen und hochwertigen Bildschirm mit Touch-Bedienung. Was der Player sonst noch kann, wie er in der Praxis abschneidet und für wen sich der Kauf lohnt, verrät unser Testbericht.
Sony Walkman NWZ-Z1050R Test – Inhalt
Die Sony Walkmann Z1000-Serie ist in den Farben Rot oder Schwarz sowie mit 16 oder 32 Gigabyte (GB) internem Speicher erhältlich. Während die Farbwahl reine Geschmackssache ist, will die Wahl der Speicherkapazität wohl überlegt getroffen werden: Mangels Speicherkartenleser ist im Nachhinein keine Erweiterung mehr möglich, der interne Speicher mit Apps, Spielen und Videos aber mitunter gut gefüllt. An Schnittstellen spendiert der MP4-Player einen Micro-HDMI-Port, WLAN und Bluetooth. Auch Ohrhörer mit 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss, so wie sie Sony direkt mitliefert, lassen sich verbinden - komischerweise an der Unterseite.
Akkuaufladung erfordert Geduld
Der Anschluss für das USB-Kabel ist proprietär. Via PC-Verbindung lässt sich der Player nicht nur per Drag&Drop über den Explorer oder aber mit der beiliegenden Software mit Musik und Videos versorgen, sondern auch aufladen. Der Nachteil: Hat der USB-Port am Laptop oder aber die Frontbuchse des PCs nicht genügend Power, ist das Akkuladen quälend zeitaufwendig. Ein Netzteil wäre schön, ist aber nicht dabei. Bei der Musikwiedergabe hält der Akku gut 20 Stunden durch, Videos lassen sich bis zu 6 Stunden abspielen.
Unser Testgerät entspricht der Variante NWZ-Z1050R und somit der 16-GB-Version in rot. Farbig ist jedoch nur der glänzende Rahmen des rund 134x71x11,1 Millimeter großen und 156 Gramm schweren Players hervorgehoben, die Rückseite kleidet sich in mattes Grau und hat mit Fingerabdrücken daher keine Schwierigkeiten. Anders die Umrandung und der glänzende Touchscreen. So hübsch wie frisch aus dem Verpackungskarton geholt sieht der Sony Walkman nur mit regelmäßiger Pflege aus.
Rund 11 Zentimeter großer Touchscreen
Dann kann das Design aber überzeugen: Das flache Gerät macht mit seiner hochwertigen Verarbeitung und dem großen 4,3-Zoll-Display (knapp 11 Zentimeter diagonal) viel her, ist aber auch empfindlich und wird am besten sicher verstaut. Der Bildschirm sitzt komplett hinter einer robusten, kratzfesten Abdeckung und wirkt damit rahmenlos. Nach dem Einschalten über die Taste auf der Oberseite offenbart sich dann aber doch ein schwarzer Rahmen. Die drei weiteren Tasten verstellen die Lautstärke oder bringen den Nutzer sofort zum Musikplayer: Hierfür hat Sony eine eigene Walkman-Taste angebracht.
Mit der Walkman-Taste geht es sofort zur Musikwiedergabe.
Diese erweist sich besonders dann als praktisch, wenn sich das Display wieder einmal abgeschaltet hat. Genau wie ein Android-Handy muss der Nutzer nämlich auch den Walkman zunächst über den Touchscreen entsperren. Tasten, um ohne Display von einem Song zum nächsten zu springen, gibt es nicht.
Nach den ersten Streifzügen durch das Menü und die Funktionen sticht schnell die gute Displayqualität ins Auge. Der mit 800x480 Pixeln auflösende Bildschirm überzeugt mit Schärfe, Kontrast und kräftigen Farben. Zwar macht Sony keine genaueren Angaben zum Display, die sehr großen Blickwinkel passen aber nicht zu einem TN-Panel und lassen eher auf ein teureres IPS-Exemplar schließen. Auch bei starker Neigung des Bildschirms sind Inhalte nahezu genauso klar zu erkennen wie bei frontalem Blick. Hält man das Gerät starr in der Hand, mag das zwar weniger wichtig erscheinen. Der Player ist aber Hardware-technisch üppig ausgestattet und eignet sich dank Lagesensor auch zum Spielen.
Antriebsmotor ist ein Nvidia Tegra-2-Chip mit Dual-Core-Prozessor mit 1 Gigahertz, so wie er auch in leistungsstarken Smartphones und Tablet-PCs steckt. Damit hat der NWZ-Z1050R genügend Reserven, um anspruchsvollere Apps zügig zu starten und ohne Hänger abzuspulen, von einer App zur anderen zu wechseln und Videos in HD-Qualität ohne Ruckler abzuspielen. Mit der YouTube-App ist das kein Problem, schwieriger wird es mit Videodateien, denn der Player versteht sich nicht mit jedem Format.
Nvidia Tegra 2 und Formatunterstützung
Audiodateien, Videos und Fotos werden in den folgenden Formaten unterstützt: MP3, MP4, WMA, WAV, ASF, AVC, MPEG4, WMV und JPEG. Ob beispielsweise eine .avi-Datei abspielbar ist oder nicht, hängt also vom Codec ab. Wer nicht-unterstützte Dateien aus dem Explorer heraus auf den Player überträgt, findet sie nur im Speicher und nicht in der Video-App. Wird eine Übertragung mit der Software, Media Go, angestrebt, gibt es eine Absage. Was uns zu der Übertragungssoftware noch aufgefallen ist: Abgesehen davon, dass sie aufgrund überschaubarer Funktionen leicht zu bedienen ist, komprimiert sie die Videoclips, die auf den Player wandern sollen. Das aber leider mit einem unzureichenden Ergebnis: Dateien mit einer Ausgangsgröße von rund 160 Megabyte (MB) pro Stück stampfte sie auf jeweils 50 MB zusammen, an einigen Stellen waren die Videos jedoch sehr unscharf und wiesen starke Klötzchenbildung auf.
Auch optisch hinterlässt der Sony Walkman Z einen guten Eindruck, das Material wirkt aber empfindlich.
Eine gute Performance liefert der Sony Walkman bei Spielen ab. Eine Demo von Riptide GP ist vorinstalliert und zeigt, dass Spielen mit dem Nvidia Tegra-Chip und dem Lagesensor Spaß macht. Weitere Tegra-Spiele gibt es in der Nvidia Tegra Zone sowie bei Google Play.
Klanqualitäten
Die Paradedisziplin der NWZ-Z1000-Serie ist natürlich Musik. Hier spielt der Multimediaplayer alle Trümpfe aus und begeistert von Haus aus mit einem sehr guten Klang und bequemen In-Ear-Hörern. Anpassungsspielraum gewähren Ohrhörer-Aufsätze in verschiedenen Größen und eine Vielzahl von klanglichen Einstellungsmöglichkeiten. Ob Equalizier, Bassverstärker oder Soundeffekte wie Live-Konzert und Surround-Sound, Normalisierer oder einen Aufpolierer, der komprimierter Musik zu neuem Glanz verhelfen soll – im Menü kann man sich eine Weile beschäftigen. Hinzu kommen weitere Features wie SenseMe, das Stimmung und Tempo der gespeicherten Musik analysiert, um den Nutzer mit passenden Stücken zu versorgen, sowie optische Visualisierungen: Nach einer Analyse des Tracks bringt der Walkman rhythmisch stimmige Animationen im Graffiti- oder Pünktchenstil auf den Touchscreen. Auch ohne diesen Effekt macht der Musikplayer optisch viel her. Die Songs lassen sich nach Belieben sortieren und durchscrollen; besonders hübsch ist die Titelbildansicht, die die Cover-Bilder wie Polaroids auf dem Bildschirm verstreut.
Android-Nutzer sind mit der Menüführung sofort vertraut: Genau wie auf dem Handy oder Tablet PC lassen sich auf dem Walkman mit Android 2.3.4 Apps und Widgets auf fünf verschiedenen Desktops für einen schnelleren Zugriff anordnen. Die Kontrolle übernehmen drei Sensortasten; Zurück, Home und Optionen. Ein Klick auf Apps listet erwartungsgemäß alle installierten Anwendungen auf, zu den Sony-eigenen Apps gelangt man über den Punkt "Original-Apps", den der Hersteller zusammen mit weiteren Punkten über den Tasten angebracht hat.
Dort sammeln sich unter anderem ein Musik-, Video- und Fotoplayer, ein FM-Radio und ein DLNA-Dienst zum Streamen. Darüber hinaus können die verschiedenen Inhalte aus den Sony-Apps heraus per WLAN auf andere Geräte und Netzwerk-Player gestreamt werden. Die typischen Android-Apps wie ein vollständiger Browser, ein E-Mail-Client, ein Multimediaplayer sowie ein Kalender und Google-Apps wie Mail, Kontakte, eine Sprachsuche und Google Talk sind ebenfalls vorhanden. Außerdem Google Maps und Latitude, die vom integrierten GPS profitieren. Über den Android Market beziehungsweise Google Play stehen außerdem weitere Apps zum Download bereit.
Einen Button zu Sony Music Unlimited hat der Hersteller ebenfalls verewigt, allerdings führt er – wider Erwarten – nicht zur App, sondern zur Website der Musik-Flatrate aus den eigenen Reihen. Leider konnten wir die Funktion auch nach dem Download bei Google Play nicht testen: Das am 8. März veröffentlichte Update, das Support für die Sony PlayStation Vita (Test) hinzufügte, stufte unseren Player fälschlicherweise als Vita ein und versagte den Dienst. Generell kann mit der App auf Sonys Musikdienst zugegriffen werden, der für 4 bis 10 Euro pro Monat Millionen von Musikstücken zum Online-Streamen und Offline-Hören bereithält.
Eine gute Qualität verspricht Sony beim Lautsprecher-Sound, so ganz halten kann es der Konzern in der Praxis aber nicht. Zwar ertönt der Walkman ohne Ohrhörer nicht ganz so scheppernd wie viele Handys, die in Bus und Bahn oder auf der Straße an einem vorbeigetragen werden, insgesamt klingen sie aber doch eher nach Mobiltelefon als nach Heimanlage.
Fazit: Gutes Produkt mit kleinem Käuferkreis
Wer bislang nur klassische MP3- oder MP4-Player genutzt hat, verspürt mit der Sony Walkman Z-Serie das Gefühl, ein aktuelles und wertiges Smartphone in den Händen zu halten. Mit einer Displaygröße von 4,3 Zoll liegt der Walkman knapp unter XXL-Smartphones wie dem Galaxy Note und kann sich gegen den iPod touch von Apple behaupten, dessen Display rund 2 Zentimeter kleiner ist. Der iPod touch ist mit 8 GB Speicher bereits ab 189 Euro zu bekommen, während beim Walkman NWZ-1000 unter 269 Euro (UVP) nichts läuft.
Der Fairness halber sind zwar die 32-GB-Preise zu vergleichen, 309 Euro bei Sony, 289 Euro bei Apple, dennoch dürfte der Preis vielen Nutzern zu hoch sein. Wer sich mit einem All-in-one-Gerät besser bedient fühlt und mit der Soundqualität von Mobiltelefonen d´accord geht, der legt noch etwas drauf und greift lieber zum Smartphone.
Interessant ist der Sony Walkman hingegen für Nutzer von herkömmlichen Handys oder Einsteiger-Smartphones, die gute Multimedia-Funktionalität vermissen lassen. Ist das Display zu klein oder zu pixelig, um Freude an Foto-Diashows zu finden; Prozessor und Grafik zu schwachbrüstig, um anspruchsvolle Apps und Spiele oder HD-Videos abzuspielen, und die Qualität des Soundchips zum Fürchten, dann erweist sich Sonys neues Walkman-Flaggschiff als Lösung, die Spaß macht.
Konkurrenz steht der Sony Z-Serie von Samsung ins Haus: Das Galaxy S WiFi 4.2 zieht bezüglich des Displays fast gleich auf und soll – auch aufgrund schwächerer Hardware – günstiger sein. Noch fehlen aber genaue Preise und Infos zum Marktstart.
Quelle: onlinekosten.de
Sony Walkman NWZ-Z1050R Test – Inhalt
Die Sony Walkmann Z1000-Serie ist in den Farben Rot oder Schwarz sowie mit 16 oder 32 Gigabyte (GB) internem Speicher erhältlich. Während die Farbwahl reine Geschmackssache ist, will die Wahl der Speicherkapazität wohl überlegt getroffen werden: Mangels Speicherkartenleser ist im Nachhinein keine Erweiterung mehr möglich, der interne Speicher mit Apps, Spielen und Videos aber mitunter gut gefüllt. An Schnittstellen spendiert der MP4-Player einen Micro-HDMI-Port, WLAN und Bluetooth. Auch Ohrhörer mit 3,5-Millimeter-Klinkenanschluss, so wie sie Sony direkt mitliefert, lassen sich verbinden - komischerweise an der Unterseite.
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Der Walkman Z alias NWZ-1000 ist in rot oder schwarz mit 16 oder 32 GB zu haben. Bild: Sony
Akkuaufladung erfordert Geduld
Der Anschluss für das USB-Kabel ist proprietär. Via PC-Verbindung lässt sich der Player nicht nur per Drag&Drop über den Explorer oder aber mit der beiliegenden Software mit Musik und Videos versorgen, sondern auch aufladen. Der Nachteil: Hat der USB-Port am Laptop oder aber die Frontbuchse des PCs nicht genügend Power, ist das Akkuladen quälend zeitaufwendig. Ein Netzteil wäre schön, ist aber nicht dabei. Bei der Musikwiedergabe hält der Akku gut 20 Stunden durch, Videos lassen sich bis zu 6 Stunden abspielen.
Unser Testgerät entspricht der Variante NWZ-Z1050R und somit der 16-GB-Version in rot. Farbig ist jedoch nur der glänzende Rahmen des rund 134x71x11,1 Millimeter großen und 156 Gramm schweren Players hervorgehoben, die Rückseite kleidet sich in mattes Grau und hat mit Fingerabdrücken daher keine Schwierigkeiten. Anders die Umrandung und der glänzende Touchscreen. So hübsch wie frisch aus dem Verpackungskarton geholt sieht der Sony Walkman nur mit regelmäßiger Pflege aus.
Rund 11 Zentimeter großer Touchscreen
Dann kann das Design aber überzeugen: Das flache Gerät macht mit seiner hochwertigen Verarbeitung und dem großen 4,3-Zoll-Display (knapp 11 Zentimeter diagonal) viel her, ist aber auch empfindlich und wird am besten sicher verstaut. Der Bildschirm sitzt komplett hinter einer robusten, kratzfesten Abdeckung und wirkt damit rahmenlos. Nach dem Einschalten über die Taste auf der Oberseite offenbart sich dann aber doch ein schwarzer Rahmen. Die drei weiteren Tasten verstellen die Lautstärke oder bringen den Nutzer sofort zum Musikplayer: Hierfür hat Sony eine eigene Walkman-Taste angebracht.
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Mit der Walkman-Taste geht es sofort zur Musikwiedergabe.
Nach den ersten Streifzügen durch das Menü und die Funktionen sticht schnell die gute Displayqualität ins Auge. Der mit 800x480 Pixeln auflösende Bildschirm überzeugt mit Schärfe, Kontrast und kräftigen Farben. Zwar macht Sony keine genaueren Angaben zum Display, die sehr großen Blickwinkel passen aber nicht zu einem TN-Panel und lassen eher auf ein teureres IPS-Exemplar schließen. Auch bei starker Neigung des Bildschirms sind Inhalte nahezu genauso klar zu erkennen wie bei frontalem Blick. Hält man das Gerät starr in der Hand, mag das zwar weniger wichtig erscheinen. Der Player ist aber Hardware-technisch üppig ausgestattet und eignet sich dank Lagesensor auch zum Spielen.
Antriebsmotor ist ein Nvidia Tegra-2-Chip mit Dual-Core-Prozessor mit 1 Gigahertz, so wie er auch in leistungsstarken Smartphones und Tablet-PCs steckt. Damit hat der NWZ-Z1050R genügend Reserven, um anspruchsvollere Apps zügig zu starten und ohne Hänger abzuspulen, von einer App zur anderen zu wechseln und Videos in HD-Qualität ohne Ruckler abzuspielen. Mit der YouTube-App ist das kein Problem, schwieriger wird es mit Videodateien, denn der Player versteht sich nicht mit jedem Format.
Nvidia Tegra 2 und Formatunterstützung
Audiodateien, Videos und Fotos werden in den folgenden Formaten unterstützt: MP3, MP4, WMA, WAV, ASF, AVC, MPEG4, WMV und JPEG. Ob beispielsweise eine .avi-Datei abspielbar ist oder nicht, hängt also vom Codec ab. Wer nicht-unterstützte Dateien aus dem Explorer heraus auf den Player überträgt, findet sie nur im Speicher und nicht in der Video-App. Wird eine Übertragung mit der Software, Media Go, angestrebt, gibt es eine Absage. Was uns zu der Übertragungssoftware noch aufgefallen ist: Abgesehen davon, dass sie aufgrund überschaubarer Funktionen leicht zu bedienen ist, komprimiert sie die Videoclips, die auf den Player wandern sollen. Das aber leider mit einem unzureichenden Ergebnis: Dateien mit einer Ausgangsgröße von rund 160 Megabyte (MB) pro Stück stampfte sie auf jeweils 50 MB zusammen, an einigen Stellen waren die Videos jedoch sehr unscharf und wiesen starke Klötzchenbildung auf.
Du musst angemeldet sein, um Bilder zu sehen.
Auch optisch hinterlässt der Sony Walkman Z einen guten Eindruck, das Material wirkt aber empfindlich.
Klanqualitäten
Die Paradedisziplin der NWZ-Z1000-Serie ist natürlich Musik. Hier spielt der Multimediaplayer alle Trümpfe aus und begeistert von Haus aus mit einem sehr guten Klang und bequemen In-Ear-Hörern. Anpassungsspielraum gewähren Ohrhörer-Aufsätze in verschiedenen Größen und eine Vielzahl von klanglichen Einstellungsmöglichkeiten. Ob Equalizier, Bassverstärker oder Soundeffekte wie Live-Konzert und Surround-Sound, Normalisierer oder einen Aufpolierer, der komprimierter Musik zu neuem Glanz verhelfen soll – im Menü kann man sich eine Weile beschäftigen. Hinzu kommen weitere Features wie SenseMe, das Stimmung und Tempo der gespeicherten Musik analysiert, um den Nutzer mit passenden Stücken zu versorgen, sowie optische Visualisierungen: Nach einer Analyse des Tracks bringt der Walkman rhythmisch stimmige Animationen im Graffiti- oder Pünktchenstil auf den Touchscreen. Auch ohne diesen Effekt macht der Musikplayer optisch viel her. Die Songs lassen sich nach Belieben sortieren und durchscrollen; besonders hübsch ist die Titelbildansicht, die die Cover-Bilder wie Polaroids auf dem Bildschirm verstreut.
Android-Nutzer sind mit der Menüführung sofort vertraut: Genau wie auf dem Handy oder Tablet PC lassen sich auf dem Walkman mit Android 2.3.4 Apps und Widgets auf fünf verschiedenen Desktops für einen schnelleren Zugriff anordnen. Die Kontrolle übernehmen drei Sensortasten; Zurück, Home und Optionen. Ein Klick auf Apps listet erwartungsgemäß alle installierten Anwendungen auf, zu den Sony-eigenen Apps gelangt man über den Punkt "Original-Apps", den der Hersteller zusammen mit weiteren Punkten über den Tasten angebracht hat.
Dort sammeln sich unter anderem ein Musik-, Video- und Fotoplayer, ein FM-Radio und ein DLNA-Dienst zum Streamen. Darüber hinaus können die verschiedenen Inhalte aus den Sony-Apps heraus per WLAN auf andere Geräte und Netzwerk-Player gestreamt werden. Die typischen Android-Apps wie ein vollständiger Browser, ein E-Mail-Client, ein Multimediaplayer sowie ein Kalender und Google-Apps wie Mail, Kontakte, eine Sprachsuche und Google Talk sind ebenfalls vorhanden. Außerdem Google Maps und Latitude, die vom integrierten GPS profitieren. Über den Android Market beziehungsweise Google Play stehen außerdem weitere Apps zum Download bereit.
Einen Button zu Sony Music Unlimited hat der Hersteller ebenfalls verewigt, allerdings führt er – wider Erwarten – nicht zur App, sondern zur Website der Musik-Flatrate aus den eigenen Reihen. Leider konnten wir die Funktion auch nach dem Download bei Google Play nicht testen: Das am 8. März veröffentlichte Update, das Support für die Sony PlayStation Vita (Test) hinzufügte, stufte unseren Player fälschlicherweise als Vita ein und versagte den Dienst. Generell kann mit der App auf Sonys Musikdienst zugegriffen werden, der für 4 bis 10 Euro pro Monat Millionen von Musikstücken zum Online-Streamen und Offline-Hören bereithält.
Eine gute Qualität verspricht Sony beim Lautsprecher-Sound, so ganz halten kann es der Konzern in der Praxis aber nicht. Zwar ertönt der Walkman ohne Ohrhörer nicht ganz so scheppernd wie viele Handys, die in Bus und Bahn oder auf der Straße an einem vorbeigetragen werden, insgesamt klingen sie aber doch eher nach Mobiltelefon als nach Heimanlage.
Fazit: Gutes Produkt mit kleinem Käuferkreis
Wer bislang nur klassische MP3- oder MP4-Player genutzt hat, verspürt mit der Sony Walkman Z-Serie das Gefühl, ein aktuelles und wertiges Smartphone in den Händen zu halten. Mit einer Displaygröße von 4,3 Zoll liegt der Walkman knapp unter XXL-Smartphones wie dem Galaxy Note und kann sich gegen den iPod touch von Apple behaupten, dessen Display rund 2 Zentimeter kleiner ist. Der iPod touch ist mit 8 GB Speicher bereits ab 189 Euro zu bekommen, während beim Walkman NWZ-1000 unter 269 Euro (UVP) nichts läuft.
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Interessant ist der Sony Walkman hingegen für Nutzer von herkömmlichen Handys oder Einsteiger-Smartphones, die gute Multimedia-Funktionalität vermissen lassen. Ist das Display zu klein oder zu pixelig, um Freude an Foto-Diashows zu finden; Prozessor und Grafik zu schwachbrüstig, um anspruchsvolle Apps und Spiele oder HD-Videos abzuspielen, und die Qualität des Soundchips zum Fürchten, dann erweist sich Sonys neues Walkman-Flaggschiff als Lösung, die Spaß macht.
Konkurrenz steht der Sony Z-Serie von Samsung ins Haus: Das Galaxy S WiFi 4.2 zieht bezüglich des Displays fast gleich auf und soll – auch aufgrund schwächerer Hardware – günstiger sein. Noch fehlen aber genaue Preise und Infos zum Marktstart.
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