Am Freitag startet die Bundesliga und zu einer Einigung zwischen Discovery und Sky wird es vorher wohl nicht kommen. Sky-Chef Carsten Schmidt hat sich nun in einem Interview mit der "FAZ" zu Wort gemeldet, er sieht seine Kunden durch Discoverys HD+-Deal diskriminiert.
"Umständlicher und teurer" - unter dieser Überschrift hat die dpa am Mittwoch noch einmal die aktuelle Situation für Fußballfans zusammengefasst, die in der neuen Saison Live-Spiele sehen wollen. Umständlicher und teurer wird es auch deshalb, weil sich Sky und Discovery bislang nicht auf eine Verbreitung des Discovery-Pakets einigen konnten. Und so sind die Freitagsspiele und einige andere Partien über den Eurosport-Player, via Amazon und über HD+ zu empfangen. Die letztgenannte Möglichkeit wird nun von Sky-Chef Carsten Schmidt scharf kritisiert. Gegenüber der "FAZ" sagt er: "Ich halte es für wenig konsumentenfreundlich, dass Sky-Kunden nach unseren Informationen beim Anbieter HD+ derzeit nicht die Eurosport-Spiele dazubuchen können. Das ist diskriminierend."
Schmidt wiederholt zudem noch einmal, was von Sky in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder zu hören war: Man habe Discovery ein Angebot gemacht, "welches deutlich zum Ausdruck brachte, dass wir an einer Kooperation im Sinne unserer Kunden sehr interessiert sind." Dieses sei nicht angenommen worden und ein Gegenangebot sei nicht refinanzierbar gewesen. Schmidt verweist im gleichen Atemzug aber noch einmal auf das umfassende Sport-Angebot von Sky. "Ich kann Sie beruhigen, es geht uns ausgezeichnet", sagt er im "FAZ"-Interview.
Tatsächlich hat Sky in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Wachstum hingelegt und hat im Juli erstmals die Marke von mehr als fünf Millionen Abonnenten geknackt (DWDL.de berichtete). "Wir sind der Motor der deutschen Pay-TV-Industrie", sagt Schmidt. Auch vor neuer Konkurrenz wie der von DAZN, deren Chef ja zuletzt ankündigte, Sky bei den Kundenzahlen überholen zu wollen, habe man keine Angst: "Sky hat Wettbewerbsstärke inhaliert und kann auf alle Attacken, von wo sie auch kommen, eine passende Antwort geben.
Das war schon in der Vergangenheit bei Arena und der Telekom so. Der Fußball taugt nicht, um kurzfristig Geld zu verdienen." Dazu brauche man neben finanzieller Ausdauer auch Kundenorientierung und journalistische Passion. Von DAZN kenne man bislang zudem noch keine Geschäftszahlen. Wie sich die neue Situation bei den Bundesliga-Rechten auf die Sky-Zahlen auswirkt, bleibt allerdings abzuwarten.
Pro Abonnent kommt Sky Deutschland derzeit auf einen Erlös von 34 Euro. "In England sind es 51 Euro, in Italien 42 Euro. Das unterstreicht unsere faire Preisstruktur", sagt Schmidt und ergänzt, dass es in Deutschland die mit Abstand niedrigsten Preise für Fußball gebe. "Unsere Preise haben sich in den vergangenen fünf Jahren etwa so entwickelt wie der Verbraucherpreisindex.
Dagegen wurden die Fußballrechte nach der vergangenen Ausschreibung um 85 Prozent teurer." Pro Saison zahlt Sky den Vereinen der 1. Fußball-Bundesliga rund 876 Millionen Euro, das sind 32 Prozent mehr als zuletzt. Finanzieren will Schmidt das nicht in erster Linie über Preiserhöhungen, sondern über immer mehr Kunden. "Mehr Abonnenten, die mehr Zeit mit unseren Programmangeboten verbringen und mehr Produkte abonnieren, bedeuten auch, dass wir höhere Werbeerlöse generieren können."
Sportlich könnte es in der Bundesliga aus Sicht von Carsten Schmidt gerne wieder spannender werden. Zwar gebe es im Abstiegskampf immer viel Drama, an der Spitze gebe es aber nicht mehr den Wettbewerb wie noch zwischen 2007 und 2011. "Ich hätte mir aus Sky-Sicht mehr Mut bei der Gestaltung des Verteilungsschlüssels der TV-Gelder gewünscht. Der Bauch der Liga und das Verfolgerfeld hätte noch stärker finanziell ausgestattet werden sollen. Da ist vielleicht eine Chance verpasst worden." Wenn der Sky-Chef einen sportlichen Wunsch frei hätte, wäre das eine Meisterschaft, die erst am letzten Tag entschieden wird.
Quelle; dwdl
"Umständlicher und teurer" - unter dieser Überschrift hat die dpa am Mittwoch noch einmal die aktuelle Situation für Fußballfans zusammengefasst, die in der neuen Saison Live-Spiele sehen wollen. Umständlicher und teurer wird es auch deshalb, weil sich Sky und Discovery bislang nicht auf eine Verbreitung des Discovery-Pakets einigen konnten. Und so sind die Freitagsspiele und einige andere Partien über den Eurosport-Player, via Amazon und über HD+ zu empfangen. Die letztgenannte Möglichkeit wird nun von Sky-Chef Carsten Schmidt scharf kritisiert. Gegenüber der "FAZ" sagt er: "Ich halte es für wenig konsumentenfreundlich, dass Sky-Kunden nach unseren Informationen beim Anbieter HD+ derzeit nicht die Eurosport-Spiele dazubuchen können. Das ist diskriminierend."
Schmidt wiederholt zudem noch einmal, was von Sky in den vergangenen Wochen und Monaten immer wieder zu hören war: Man habe Discovery ein Angebot gemacht, "welches deutlich zum Ausdruck brachte, dass wir an einer Kooperation im Sinne unserer Kunden sehr interessiert sind." Dieses sei nicht angenommen worden und ein Gegenangebot sei nicht refinanzierbar gewesen. Schmidt verweist im gleichen Atemzug aber noch einmal auf das umfassende Sport-Angebot von Sky. "Ich kann Sie beruhigen, es geht uns ausgezeichnet", sagt er im "FAZ"-Interview.
Tatsächlich hat Sky in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Wachstum hingelegt und hat im Juli erstmals die Marke von mehr als fünf Millionen Abonnenten geknackt (DWDL.de berichtete). "Wir sind der Motor der deutschen Pay-TV-Industrie", sagt Schmidt. Auch vor neuer Konkurrenz wie der von DAZN, deren Chef ja zuletzt ankündigte, Sky bei den Kundenzahlen überholen zu wollen, habe man keine Angst: "Sky hat Wettbewerbsstärke inhaliert und kann auf alle Attacken, von wo sie auch kommen, eine passende Antwort geben.
Das war schon in der Vergangenheit bei Arena und der Telekom so. Der Fußball taugt nicht, um kurzfristig Geld zu verdienen." Dazu brauche man neben finanzieller Ausdauer auch Kundenorientierung und journalistische Passion. Von DAZN kenne man bislang zudem noch keine Geschäftszahlen. Wie sich die neue Situation bei den Bundesliga-Rechten auf die Sky-Zahlen auswirkt, bleibt allerdings abzuwarten.
Pro Abonnent kommt Sky Deutschland derzeit auf einen Erlös von 34 Euro. "In England sind es 51 Euro, in Italien 42 Euro. Das unterstreicht unsere faire Preisstruktur", sagt Schmidt und ergänzt, dass es in Deutschland die mit Abstand niedrigsten Preise für Fußball gebe. "Unsere Preise haben sich in den vergangenen fünf Jahren etwa so entwickelt wie der Verbraucherpreisindex.
Dagegen wurden die Fußballrechte nach der vergangenen Ausschreibung um 85 Prozent teurer." Pro Saison zahlt Sky den Vereinen der 1. Fußball-Bundesliga rund 876 Millionen Euro, das sind 32 Prozent mehr als zuletzt. Finanzieren will Schmidt das nicht in erster Linie über Preiserhöhungen, sondern über immer mehr Kunden. "Mehr Abonnenten, die mehr Zeit mit unseren Programmangeboten verbringen und mehr Produkte abonnieren, bedeuten auch, dass wir höhere Werbeerlöse generieren können."
Sportlich könnte es in der Bundesliga aus Sicht von Carsten Schmidt gerne wieder spannender werden. Zwar gebe es im Abstiegskampf immer viel Drama, an der Spitze gebe es aber nicht mehr den Wettbewerb wie noch zwischen 2007 und 2011. "Ich hätte mir aus Sky-Sicht mehr Mut bei der Gestaltung des Verteilungsschlüssels der TV-Gelder gewünscht. Der Bauch der Liga und das Verfolgerfeld hätte noch stärker finanziell ausgestattet werden sollen. Da ist vielleicht eine Chance verpasst worden." Wenn der Sky-Chef einen sportlichen Wunsch frei hätte, wäre das eine Meisterschaft, die erst am letzten Tag entschieden wird.
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