Apple bereitet sich offenbar aktiv darauf vor, externe Plattformen aufs iPhone zu lassen. Für Nutzer hat das Vorteile – aber nicht nur.
Die Öffnung von Apples iPhone-Ökosystem in Europa steht offenbar (relativ) kurz bevor. Nach ersten Meldungen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg legte zum Wochenende nun die Financial TImes nach: Apple lege aktuell die Grundlagen dafür, dass Nutzer Apps von außerhalb des Apple App Store beziehen können – entweder direkt (Sideloading) oder über alternative App Stores von Drittanbietern. Dies sei die direkte Reaktion auf den Digital Markets Act (DMA) der EU, der ab März 2024 gelten soll und mehr Plattformgerechtigkeit anstrebt.
Es geht für Apple um Milliarden
In der EU gehe man davon aus, dass besonders Apple von den neuen Regeln betroffen ist. Das Unternehmen könne "nicht einfach ausbrechen", so ein EU-Offizieller, der mit dem DMA-Entwurf beschäftigt war, gegenüber der FT. Es gehe potenziell um Milliarden von US-Dollar an Umsatz im Jahr. Analysten zufolge versucht Apple, nur die notwendigen Regelungen umzusetzen, das iPhone jedoch gleichzeitig aus Sicherheitsgründen möglichst abgeschlossen zu belassen.
Erste Versuche in diese Richtung existieren bereits. So wurde Apple in den Niederlanden gezwungen, bei bestimmten App-Arten alternative Bezahlmethoden zuzulassen. Dies führte letztlich dazu, dass entsprechende Anbieter nur einen Minimalanteil weniger Geld – als die üblicherweise 30 Prozent Provision für den Apple App Store – entrichten mussten. Die Öffnung im Rahmen des DMA geht aber noch deutlich weiter. Das Projekt soll bei Apple entsprechend hoch aufgehängt sein, auch wenn es angeblich viel Murren innerhalb des Software-Engineering gibt. Für Nutzer bedeuten mehr Alternativen Vorteile, die allerdings hoffentlich nicht auf Kosten der Sicherheit gehen.
Eine Frage der Umsetzung
Wie konkret Apple Sideloading beziehungsweise alternative App Stores umsetzen wird, lässt sich aktuell nur teilweise vorhersagen. Apple könnte zum Beispiel dazu übergehen, jede App zu prüfen, die auf die Geräte kommen darf, um Malware zu verhindern – oder zumindest eine schnelle Sperrung durchsetzen zu können. Technisch wäre dies über eine digitale Signatur möglich, wie man dies bereits vom Mac kennt – auch hier müssen Entwickler zumindest kurzzeitig mit dem Konzern zusammenarbeiten, damit der macOS-Wachhund Gatekeeper nicht anschlägt. Und Apple könnte für die Signierung womöglich sogar eine Gebühr verlangen.
Kommen alternative App Stores auf das iPhone, könnte sich ein intensiver Wettbewerb zwischen diesen bilden. So wäre denkbar, dass Meta alle seine Apps in einen eigenen App Store packt, den Nutzer von Instagram, WhatsApp oder Facebook dann einsetzen müssen. Wie Apple dabei Maßnahmen zum Trackingschutz kontrollieren will, bleibt unklar. Ob es ausreichen wird, sich auf eine Website zu begeben, um künftig eine iPhone-App zu installieren – was klassisches Sideloading wäre – wissen bislang nur Apples Ingenieure. Der Konzern dürfte zudem alles daran setzen, seine Plattform weiter als privatsphärenfreundlich zu vermarkten – auch in der EU.
Quelle; heise
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Die Öffnung von Apples iPhone-Ökosystem in Europa steht offenbar (relativ) kurz bevor. Nach ersten Meldungen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg legte zum Wochenende nun die Financial TImes nach: Apple lege aktuell die Grundlagen dafür, dass Nutzer Apps von außerhalb des Apple App Store beziehen können – entweder direkt (Sideloading) oder über alternative App Stores von Drittanbietern. Dies sei die direkte Reaktion auf den Digital Markets Act (DMA) der EU, der ab März 2024 gelten soll und mehr Plattformgerechtigkeit anstrebt.
Es geht für Apple um Milliarden
In der EU gehe man davon aus, dass besonders Apple von den neuen Regeln betroffen ist. Das Unternehmen könne "nicht einfach ausbrechen", so ein EU-Offizieller, der mit dem DMA-Entwurf beschäftigt war, gegenüber der FT. Es gehe potenziell um Milliarden von US-Dollar an Umsatz im Jahr. Analysten zufolge versucht Apple, nur die notwendigen Regelungen umzusetzen, das iPhone jedoch gleichzeitig aus Sicherheitsgründen möglichst abgeschlossen zu belassen.
Erste Versuche in diese Richtung existieren bereits. So wurde Apple in den Niederlanden gezwungen, bei bestimmten App-Arten alternative Bezahlmethoden zuzulassen. Dies führte letztlich dazu, dass entsprechende Anbieter nur einen Minimalanteil weniger Geld – als die üblicherweise 30 Prozent Provision für den Apple App Store – entrichten mussten. Die Öffnung im Rahmen des DMA geht aber noch deutlich weiter. Das Projekt soll bei Apple entsprechend hoch aufgehängt sein, auch wenn es angeblich viel Murren innerhalb des Software-Engineering gibt. Für Nutzer bedeuten mehr Alternativen Vorteile, die allerdings hoffentlich nicht auf Kosten der Sicherheit gehen.
Eine Frage der Umsetzung
Wie konkret Apple Sideloading beziehungsweise alternative App Stores umsetzen wird, lässt sich aktuell nur teilweise vorhersagen. Apple könnte zum Beispiel dazu übergehen, jede App zu prüfen, die auf die Geräte kommen darf, um Malware zu verhindern – oder zumindest eine schnelle Sperrung durchsetzen zu können. Technisch wäre dies über eine digitale Signatur möglich, wie man dies bereits vom Mac kennt – auch hier müssen Entwickler zumindest kurzzeitig mit dem Konzern zusammenarbeiten, damit der macOS-Wachhund Gatekeeper nicht anschlägt. Und Apple könnte für die Signierung womöglich sogar eine Gebühr verlangen.
Kommen alternative App Stores auf das iPhone, könnte sich ein intensiver Wettbewerb zwischen diesen bilden. So wäre denkbar, dass Meta alle seine Apps in einen eigenen App Store packt, den Nutzer von Instagram, WhatsApp oder Facebook dann einsetzen müssen. Wie Apple dabei Maßnahmen zum Trackingschutz kontrollieren will, bleibt unklar. Ob es ausreichen wird, sich auf eine Website zu begeben, um künftig eine iPhone-App zu installieren – was klassisches Sideloading wäre – wissen bislang nur Apples Ingenieure. Der Konzern dürfte zudem alles daran setzen, seine Plattform weiter als privatsphärenfreundlich zu vermarkten – auch in der EU.
Quelle; heise