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Elite Lord
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Valtteri Bottas wird in der kommenden Formel-1-Saison an der Seite von Lewis Hamilton für das Mercedes-Werksteam an den Start gehen. Der 27-Jährige wechselt vom Williams-Rennstall zu den Silberpfeilen und wird dort Nachfolger des Anfang Dezember zurückgetretenen Weltmeisters Nico Rosberg, wie Mercedes bekannt gibt. Der Finne gilt als erfahrene Wunschlösung, um das Team 2017 nach Rosbergs Abgang zu stabilisieren.
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"Das sind sehr aufregende Zeiten für mich", sagt Bottas mit einem Grinsen im Gesicht. "Ich glaube, dass es eine Weile dauern wird, bis ich realisiert habe, dass dies wirklich passiert. Für mich geht definitiv wieder ein Traum in Erfüllung, für ein weiteres Team mit solch einer großartigen Geschichte fahren zu dürfen - ganz besonders mit Blick auf die vergangenen Jahre, die äußerst beeindruckend verliefen. Ich bin unglaublich stolz darauf, nun ein Teil dessen sein zu dürfen, und möchte mich bei allen bei Mercedes dafür bedanken, dass sie Vertrauen in meine Fähigkeiten setzen und mir diese Chance ermöglichen."
Für Motorsportchef Toto Wolff endet damit eine lange Suche: "Manchmal bringen unerwartete Umstände im Leben interessante Möglichkeiten mit sich. Nicos Entscheidung im Dezember war eine riesige Überraschung und ganz gewiss eine herausfordernde Situation, der sich das Team stellen musste. Aber wer den Sturm übersteht, geht gestärkt hervor. Deshalb sehen wir darin eine weitere Gelegenheit für das Team, zu wachsen", erklärt Wolff, als er den vierten Silberpfeil-Fahrer der modernen Ära vorstellte.
Nächster Schritt Richtung Spitze
"Valtteri ist ein bodenständiger Junge: Er ist überhaupt nicht abgehoben, unkompliziert und voll konzentriert. Er ist ziemlich finnisch halt und er passt perfekt zu uns. Er blickt auf eine beeindruckende Bilanz in den Nachwuchsserien sowie neun Podestplätze in der Formel 1 zurück. Aber nun ist die Zeit für die nächste Stufe gekommen. Jetzt werden wir sehen, ob er mit der Herausforderung wachsen und um Rennsiege sowie Weltmeisterschaften mitkämpfen kann", so der Österreicher weiter.
"Wir wissen, dass wir uns mit Blick auf die Vorbereitung für die neue Saison bereits im Hintertreffen befinden. Deshalb erwartet uns ein anstrengendes Programm, um ihn in das Team zu integrieren. Eins ist aber sicher: Wie ich Valtteri kenne, wird er alles geben."
Bottas setzt sich im Kampf um das Silberpfeil-Cockpit gegen hochrangige Konkurrenten durch. Beinahe jeder aktive Pilot habe sich nach Freiwerden des Cockpits beim bisherigen Branchenprimus gemeldet, wie man des Öfteren betonte, doch am Ende wollte Mercedes unbedingt Bottas, obwohl er noch bei Williams unter Vertrag stand und dort 2017 als Mentor von Rookie Lance Stroll fungieren sollte.
Williams legt keine Steine in den Weg
Dafür kaufte man den Mann aus Nastola, der bei Williams rund 5,5 Millionen Euro pro Jahr verdient haben soll, aus seinem Vertrag und bot Williams im Gegenzug einen Rabatt auf die Mercedes-Kundenmotoren, mit denen das Team seit der Saison 2014 unterwegs ist. Zwar lehnte Williams zunächst ab, doch schnell öffnete man einem Wechsel die Tür, falls man einen passenden Ersatz für Bottas finden würde - was man in Felipe Massa getan hat, wie Williams bestätigt hat.
"Weil Valtteri die einzigartige Möglichkeit hatte zum aktuellen Konstrukteursmeister zu wechseln, haben wir hart an einer Einigung mit Mercedes gearbeitet, um ihn die fantastische Chance zu bieten", erklärt das Williams-Team in einem Statement. "Wir würden gerne die Möglichkeit nutzen, um ihm zu danken. Wir wünschen ihm bei Mercedes eine erfolgreiche Saison."
Bottas selbst scheint sich aber auch schon bei seinem neuen Arbeitgeber wohlzufühlen, wie er erklärt: "Ich wurde bislang von allen sehr herzlich willkommen geheißen. Selbstverständlich muss ich noch viel mehr Leute kennenlernen und mir viele neue Gesichter merken. Aber für den Anfang fühlte sich alles sehr gut an. Ich bin von den Einrichtungen richtig beeindruckt und freue mich darauf, alle besser kennenzulernen."
Überraschend kommt die Verpflichtung von Bottas nicht, denn über sein Management hegt er gute Kontakte zu Motorsportchef Toto Wolff. Der Österreicher ist neben Didier Coton und Mika Häkkinen zu einem Drittel an seinem Management beteiligt und hätte dadurch im Grunde nun einen Interessenskonflikt. Doch Aufsichtsratsvorsitz Niki Lauda hatte unlängst betont, dass es keinen Verstoß gegen das Compliance-Reglement von Mercedes geben würde: "Dann kann er nicht sein Manager sein und auch nichts kassieren oder sonst was. Das ist ganz klar geklärt", so der Österreicher bei 'ServusTV'.
Viele Jahre mit Mercedes erhofft
Stattdessen gaben sportliche Gründe den Ausschlag: "Wir haben vollstes Vertrauen in Valtteris Fähigkeiten. Das ist einer der Gründe dafür, warum wir ihn in diesem Winter überhaupt in Betracht gezogen haben", fährt Wolff fort. "In den kommenden Wochen erwartet uns viel Arbeit, um Valtteri so gut wie möglich zu integrieren, damit er das Team und das Auto verstehen lernt. Aber das ist eine spannende Aufgabe, die uns frischen Schwung und eine neue Dynamik zwischen den Fahrern bescheren wird. Und selbstverständlich arbeiten wir hart daran, Lewis und Valtteri ein Auto zu geben, mit dem sie ihren Job erledigen können."
Bottas macht sich angesichts der anstehenden Aufgaben keine Illusionen: "Ich bin bereit, hart zu arbeiten, um mich in den Augen des Teams zu bewähren und meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Saison wird eine echte Herausforderung und der Teamwechsel macht es noch einmal schwieriger. Aber ich bin zu 100 Prozent bereit dafür. Ich lege mir die Messlatte stets sehr hoch. Deshalb ist es mein Ziel, vom ersten Rennen an Leistung abzuliefern. Ich stecke voller Energie und fühle mich bereit, um die Arbeit in diesem und hoffentlich noch vielen weiteren Jahren mit Mercedes aufzunehmen."
Valtteri Bottas fährt 2017 seine bereits fünfte Saison in der Formel 1. Der Finne stieg 2013 mit Williams auf, wo er bis jetzt blieb. In seiner Formel-1-Vita stehen bislang neun Podestplätze, auf seinen ersten Sieg wartet er noch. Vor der Königsklasse wurde er unter anderem Meister in der GP3-Serie und der Formel Renault 2.0, zudem gewann er zweimal das Formel-3-Masters in Zandvoort.
Quelle: Formel1