Nina Holzwarth aus Offenbach will andere Menschen warnen: Statt schnelles Internet bekam sie von einer Firma zunächst nur Hiobsbotschaften.
Offenbach - Es klingt verlockend: Schnelles Internet für wenig Geld, der Anschluss wird kostenlos ins Haus und sogar bis in die Wohnung gelegt. Man muss nur bis 31. Dezember den Vertrag unterschreiben. Das Glasfasernetz wird ohnehin gerade ausgebaut in Offenbach und speziell in ihrem Stadtteil. So lässt sich Nina Holzwarth Ende vergangenen Jahres überzeugen, als ein angeblicher Telekom-Vertreter vor ihrer Haustür an der Wiesenstraße steht. Sie und sechs weitere Mieter des 13-Parteien-Hauses schließen einen Vertrag ab – was sie bald bereuen.
„Das war mit der Hausverwaltung abgesprochen, die war auch dafür, da es sie ja nichts kosten würde. Das Angebot klang super“, erinnert sich die Mieterin. Als dann jedoch ein Arbeiter kommt, der die Kabel im Auftrag der Telekom verlegen soll, klingen die Bedingungen plötzlich ganz anders. „Wir würden das Glasfaserkabel nur bis in den Keller gelegt bekommen, dann würden noch fünf Meter extra dazu kommen und jeden weiteren Meter müssten wir Mieter selber bezahlen“, berichtet Holzwarth.
Auf Anfrage unserer Zeitung räumt die Telekom eine „sehr schlechte Beratung“ von Holzwarth ein. „Zudem wurden ihr falsche Preise zugesagt. Dafür entschuldige ich mich bei Frau Holzwarth“, so die Konzernsprecherin. Nach einigen Telefonaten pfeift die Offenbacherin ihren Anwalt zurück. „Es war nicht die Telekom selbst, die damals vor der Tür stand, sondern die Firma Ranger“, erfährt sie im Nachhinein. Die Vermittler seien zwar im Auftrag der Telekom unterwegs, dürften sich aber nicht als deren Mitarbeiter ausgeben. „Als die Dame von der Telekom das erfahren hat, war sie richtig sauer.“
Die Offenbacherin ist erleichtert über den für sie guten Ausgang, will aber andere Menschen gewarnt wissen vor Haustürgeschäften, „speziell mit dieser Firma“. Die Telekom äußert sich nicht zum Gebaren der Ranger-Mitarbeiter, doch wer im Internet sucht, stößt direkt auf Begriffe wie „Drücker-Kolonnen“ und „Betrugsmasche“. Auch die Verbraucherzentrale warnt vor Haustürgeschäften – diese würden immer teuer. Für den Anschluss ans schnelle Breitband sei ein Telekom-Vertrag nicht mal zwingend notwendig. Er könne auch über andere Anbieter genutzt werden.
Zum Beginn der Bauarbeiten gab es einen symbolischen Spatenstich im Buchhügel mit Vertretern der Telekom und Oberbürgermeister Felix Schwenke sowie eine gemeinsame Absichtserklärung zum Glasfaserausbau. „Es ist das strategische Ziel der Stadt, nach und nach mit Partnern sowohl Haushalte als auch Gewerbegebiete an das Glasfasernetz anzuschließen“, heißt es seitens der Stadt. Als Ergebnis des Beitritts Offenbachs zur Gigabit-Region wird in Kooperation mit der Stadt die Telekom das Netz ausbauen und Anschlüsse mit bis zu 1 Gigabit pro Sekunde anbieten. (Veronika Schade)
Quelle: op-online.de
Offenbach - Es klingt verlockend: Schnelles Internet für wenig Geld, der Anschluss wird kostenlos ins Haus und sogar bis in die Wohnung gelegt. Man muss nur bis 31. Dezember den Vertrag unterschreiben. Das Glasfasernetz wird ohnehin gerade ausgebaut in Offenbach und speziell in ihrem Stadtteil. So lässt sich Nina Holzwarth Ende vergangenen Jahres überzeugen, als ein angeblicher Telekom-Vertreter vor ihrer Haustür an der Wiesenstraße steht. Sie und sechs weitere Mieter des 13-Parteien-Hauses schließen einen Vertrag ab – was sie bald bereuen.
„Das war mit der Hausverwaltung abgesprochen, die war auch dafür, da es sie ja nichts kosten würde. Das Angebot klang super“, erinnert sich die Mieterin. Als dann jedoch ein Arbeiter kommt, der die Kabel im Auftrag der Telekom verlegen soll, klingen die Bedingungen plötzlich ganz anders. „Wir würden das Glasfaserkabel nur bis in den Keller gelegt bekommen, dann würden noch fünf Meter extra dazu kommen und jeden weiteren Meter müssten wir Mieter selber bezahlen“, berichtet Holzwarth.
Ärger um Glasfaser-Anschluss in Offenbach: „Riesiger Betrug, den die Telekom betreibt“
Und nicht nur das: Als die Vertragsunterlagen eintrudeln, belaufen sich die monatlichen Kosten auf stolze 75 Euro. „Davor war von 35 Euro die Rede“, so die empörte Mieterin. Sie und ihre Offenbacher Mit-Mieter wollen vom Vertrag zurücktreten, doch Gespräche mit der Telekom verlaufen zunächst ergebnislos. „Wir waren halt im Vertrag schon drin, das war unser Pech.“ Sie aktiviert einen Anwalt – und beschließt schließlich, sich an die Redaktion zu wenden: „Das ist ein riesiger Betrug, den die Telekom betreibt. Und das wollen wir öffentlich machen.Auf Anfrage unserer Zeitung räumt die Telekom eine „sehr schlechte Beratung“ von Holzwarth ein. „Zudem wurden ihr falsche Preise zugesagt. Dafür entschuldige ich mich bei Frau Holzwarth“, so die Konzernsprecherin. Nach einigen Telefonaten pfeift die Offenbacherin ihren Anwalt zurück. „Es war nicht die Telekom selbst, die damals vor der Tür stand, sondern die Firma Ranger“, erfährt sie im Nachhinein. Die Vermittler seien zwar im Auftrag der Telekom unterwegs, dürften sich aber nicht als deren Mitarbeiter ausgeben. „Als die Dame von der Telekom das erfahren hat, war sie richtig sauer.“
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Zoff um Internetanschluss in Offenbach: Telekom zeigt sich kulant
Dennoch passiert lange wieder nichts, die Mieterin fühlt sich hingehalten. „Bestimmt wollen die abwarten, bis die Bauarbeiten fertig sind, und dann müssen wir auf jeden Fall zahlen.“ Nach erneuter Anfrage unserer Zeitung nimmt die mehrmonatige Odyssee, die Holzwarth viele Nerven gekostet hat, ein versöhnliches Ende. „Der gewünschte Glasfaseranschluss wird ohne zusätzliche Kosten errichtet“, heißt es von der Telekom. „Sobald der Anschluss erstellt wurde, kann die Kundin in ihren Wunschtarif wechseln.“ Dieser werde 35,95 Euro im Monat kosten. „Zuvor hatte ich von Ranger den höchsten Satz bekommen. Das haben die aber so geschickt verpackt, dass die anderen Mieter und ich darauf reingefallen sind“, so die Offenbacherin rückblickend.Die Offenbacherin ist erleichtert über den für sie guten Ausgang, will aber andere Menschen gewarnt wissen vor Haustürgeschäften, „speziell mit dieser Firma“. Die Telekom äußert sich nicht zum Gebaren der Ranger-Mitarbeiter, doch wer im Internet sucht, stößt direkt auf Begriffe wie „Drücker-Kolonnen“ und „Betrugsmasche“. Auch die Verbraucherzentrale warnt vor Haustürgeschäften – diese würden immer teuer. Für den Anschluss ans schnelle Breitband sei ein Telekom-Vertrag nicht mal zwingend notwendig. Er könne auch über andere Anbieter genutzt werden.
Offenbach: Glasfaser-Ausbau für 21.000 Haushalte läuft
Der Ausbau von Glasfaser-Anschlüssen für schnelles Internet ist in Offenbach in vollem Gange. Für rund 21 .000 Haushalte in den Stadtteilen Bieberer Berg, Carl-Ulrich-Siedlung, Lauterborn, Lindenfeld-Buchhügel und Senefelderquartier werden seit November die Kabel verlegt.Zum Beginn der Bauarbeiten gab es einen symbolischen Spatenstich im Buchhügel mit Vertretern der Telekom und Oberbürgermeister Felix Schwenke sowie eine gemeinsame Absichtserklärung zum Glasfaserausbau. „Es ist das strategische Ziel der Stadt, nach und nach mit Partnern sowohl Haushalte als auch Gewerbegebiete an das Glasfasernetz anzuschließen“, heißt es seitens der Stadt. Als Ergebnis des Beitritts Offenbachs zur Gigabit-Region wird in Kooperation mit der Stadt die Telekom das Netz ausbauen und Anschlüsse mit bis zu 1 Gigabit pro Sekunde anbieten. (Veronika Schade)
Quelle: op-online.de