Die Münchener Constantin Film AG erhöht derzeit den Druck auf den Filehoster Rapidshare. Trotz erfolgter Einstweiliger Verfügung wurde erneut der aktuelle Kinofilm von Bushido hochgeladen. Dem Uploader wurde kürzlich eine Abmahnung der Kanzlei Waldorf zugestellt.
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Der Empfänger des kostenpflichtigen Briefes hat den Kinofilm "Zeiten ändern dich" bei Rapidshare hochgeladen. Das Werk wurde aber nicht direkt von zu Hause aus transferiert. Wahrscheinlich um einen eventuellen mehrfachen ReUpp schneller realisieren zu können, wurde dafür ein Server der Firma Keyweb AG in Anspruch genommen. Die vom Rechteinhaber beauftragte Kanzlei Waldorf erfragte also bei Rapidshare die IP-Adressen des Uploaders und landete somit vorerst beim Anbieter des Servers. Die Keyweb AG war dazu gezwungen, die Adresse des Vertragspartners auf Anfrage preiszugeben. Somit konnte die Abmahnung der Kanzlei Waldorf mit ein wenig Verzögerung erfolgen.
Wir sind beim Blog Zen-Men über den Vorfall gestolpert und haben zur Überprüfung des Sachverhalts bei Rechtsanwalt Frommer von der Kanzlei Waldorf angerufen. Obwohl Constantin nachweislich ein Mandant von Waldorf ist, konnte uns heute tagsüber leider niemand eine konkrete Auskunft geben. Auf unsere Anfrage per E-Mail erhielten wir eine direkte Antwort einer Frau Kurz von der Unternehmenskommunikation der Constantin Film AG. Man möchte zu dem von uns beschriebenen Sachverhalt kein Statement abgeben.
Downloader sind bei Rapidshare wie eh und je auf der sicheren Seite. Aber gerade bei Unternehmen, die gegen den Schweizer Filehoster eine Einstweilige Verfügung erwirken konnten, ist das Unternehmen aus Cham quasi machtlos. Sie sind dazu verpflichtet, dem Rechteinhaber über den zivilrechtlichen Auskunftsanspruch die IP-Adresse des Uploaders mitzuteilen.
Sollte ein Anonymisierungsdienst in Anspruch genommen worden sein und der Uploader hat für den Premium-Account nicht seine Bankdaten offengelegt, so hätte Constantin in diesem Fall keine Chance, gegen den Täter vorzugehen. Dann wäre es lediglich bei der Sperre des Premium-Accounts geblieben.
Fest steht: Mit jedem verstrichenen Monat steigt die Zahl der Unternehmen, die die Einstweilige Verfügung als Mittel gegen den Filehoster einsetzt. Downloader müssen bei dem gewaltigen personellen und finanziellen Aufwand für eine Abmahnung schon alleine wegen der geringen kriminellen Energie bzw. der minimalen Schadensersatzzahlungen nicht mit Problemen rechnen. Der Anbieter wirbt ja zudem damit, dass man die Daten der Downloader nicht speichern würde. Uploader sollten sich lieber vorsehen. Gerade solche, die Werke zur Verfügung stellen wollen, die Rapidshare per Strafandrohung eines Gerichts nicht anbieten darf. Mit dieser Abmahnung ist aber im Gegensatz zum Blogeintrag keine "Bastion gefallen", derartige Fälle gab es in der Vergangenheit schon häufiger. Das Unternehmen hatte letztes Jahr im Rahmen der eigenen Pressemitteilung derartige Vorgänge direkt bestätigt.
Abmahnung
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Quelle: Gulli