In Portugal musste die größte Plattform für illegale Downloads schließen. Wareztuga war seit vier Jahren die landesweit populärste Anlaufstelle für Internetnutzer, die urheberrechtlich geschütztes Videomaterial und kostenpflichtige Software unter rechtlich zweifelhaften Bedingungen beziehen wollten. Auf Druck der amerikanischen Industrie musste das Portal nun schließen.
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Außerhalb Portugals ist die Webseite "Wareztuga" den wenigsten Internetnutzern ein Begriff. Bei dem Webportal handelte es sich seit rund vier Jahren um die beliebteste illegale Download-Plattform des Landes. Im Februar war die Adresse gar unter den Top 20 der national beliebtesten Websites und damit in einer Liga mit den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter.
Seit einer Woche ist Wareztuga jedoch nicht mehr erreichbar. Zuletzt war unter der Adresse eine Botschaft der Betreiber des Portals zu lesen. Dort hieß es, dass das Projekt seinen Verantwortlichen über den Kopf gewachsen sei und es absolut unmöglich sei, weiter für eine Seite dieses Maßstabes zu kämpfen. Aus diesem Grund habe man sich intern dafür entschlossen, das Portal auf freiwilliger Basis zu schließen.
Mit großer Wahrscheinlichkeit brach das Portal jedoch unter dem Druck der Content-Industrie zusammen. Wie die lokale Anti-Piraterie-Lobbygruppe FEVIP verlauten ließ, habe man den Hintermännern der Seite durch eine international organisierte Operation das Handwerk legen können. Wie Torrentfreak berichtet, nutzte Wareztuga den amerikanischen Netzwerkdienst Cloudflare, um den Standort seiner Server zu verbergen. Dieser Schutz hat vor dem US-Recht jedoch wenig Bestand, da auf der Seite eindeutig Urheberrechtsverletzungen ermöglicht wurden. Die Beschwerde einer geschädigten Organisation genügt für die Herausgabe der Hoster-Daten.
FEVIP schreibt, dass man den Standort der Server in Rumänien ausmachen konnte. Der dortige Hoster Alistar-Security berichtet seinerseits, Drohungen von Vertretern einer US-amerikanischen Urheberrechts-Gruppe erhalten zu haben. Es liegt nahe, dass die MPAA den Internet-Dienstleister zur Abschaltung der Seite gedrängt hat. Offensichtlich mit Erfolg: Mittlerweile ist selbst die Mitteilung der Betreiber verschwunden und Wareztuga vollständig offline.
Quelle: Gulli