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PC & Internet Kindesmissbrauch: BKA gelingt Schlag gegen Darknet-Plattformen

Dem BKA ist ein Schlag gegen Darknet-Plattformen mit Darstellungen von sexuellem Missbrauch gelungen. Viele der Bilder werden aber nicht systematisch gelöscht.

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Deutschen Strafverfolgungsbehörden ist ein Schlag gegen mehrere Darknet-Plattformen gelungen, auf denen Darstellungen von sexuellem Missbrauch von Kindern verbreitet wurden. Das Bundeskriminalamt (BKA) konnte einer Mitteilung des Norddeutschen Rundfunks (NDR) zufolge den mutmaßlichen Betreiber der beiden Plattformen "BoyVids 6.0" und "Forbidden Love" identifizieren, die zu den größten Onlineforen der pädokriminellen Szene gehört haben sollen.

Demnach handelt es sich um einen 21-jährigen Deutschen aus Sachsen, der am 29. November festgenommen wurde. Nach Informationen von NDR und WDR wurde der Zugriff auf die Onlineforen von den Behörden inzwischen blockiert. Das BKA ermittle seit einigen Monaten im Auftrag der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main gegen die Hintermänner mehrerer Internetforen, in denen tausende Links zu Fotos und Videos verfügbar waren, die schweren sexuellen Missbrauch von Kindern zeigen.

Schlag gegen BoyVids 6.0 und Forbidden Love: Zusammenarbeit mit FBI

In Zusammenarbeit mit der US-Bundespolizei FBI und den Polizeibehörden in Australien und Brasilien sei es den deutschen Ermittlern schließlich gelungen, mehrere Tatverdächtige zu identifizieren, berichtet der NDR auf seiner Website. Im November und Dezember wurden in Deutschland demzufolge insgesamt drei Beschuldigte festgenommen. Neben dem 21-jährigen Hauptadministrator der Darknet-Foren wurden ein 44-jähriger Mann aus Niedersachsen und ein 45-Jähriger aus Schleswig-Holstein festgenommen sowie ein weiterer Beschuldigter in Brasilien.

Ihnen wirft die Staatsanwaltschaft die bandenmäßige Verbreitung sogenannten kinderpornografischen Materials vor. Auf der Plattform "BoyVids 6.0", die seit Anfang Dezember 2021 existierte, hatten sich binnen eines Jahres rund 410.000 Mal Personen registriert. Sie tauschten Aufnahmen, die sexualisierte Gewalt an männlichen Personen zwischen null und 17 Jahren zeigte. Auf "Forbidden Love" wiederum ging es um die Darstellungen sexualisierter Gewalt gegenüber Mädchen und jungen Frauen. Diese Plattform gab es seit Februar 2022. Sie verzeichnete bis zuletzt etwa 846.000 Registrierungen.

Darknet-Plattformen: Viele Nutzer mit mehreren Accounts

Da sich viele User zu ihrem Schutz mehrere Accounts gleichzeitig zulegen, lassen die Zahlen keine verlässlichen Angaben über die Zahl der Gesamtnutzenden zu. Analysen des ARD Politikmagazins "Panorama" und "STRG_F" (NDR/funk) lassen darauf schließen, dass sich vermutlich mehrere zehntausend Menschen auf "Boy Vids 6.0" und "Forbidden Love" bewegten. Zwar sind die Foren mittlerweile abgeschaltet, die Inhalte können mit Kenntnis der Links zu den illegalen Inhalten aber offenbar weiterhin abgerufen werden.

Die Täter nutzten der Meldung des NDR zufolge meist Speicherdienste im gewöhnlichen Web, um ihre Fotos und Videos zu verstecken. Im Darknet teilten sie dann nur einen Link zum Herunterladen. Die wurden den NDR-Recherchen zufolge auch bei "BoyVids 6.0" und "Forbidden Love" nicht systematisch gelöscht, obwohl dies möglich gewesen wäre. Ein gemeinsames Rechercheprojekt von NDR und dem Magazin "Der Spiegel" hatte im Dezember 2021 gezeigt, dass sich systematisch große Mengen an Fotos und Videos aus dem Netz entfernen ließen.

Die Beweismittelsicherung dauert noch an

Zwar setzte der nun festgenommene Administrator in seinen Foren auf eine Verschleierung der Links, was ein automatisches Löschen durch die Behörden erschwert hätte – es wäre aber möglich gewesen. Im Darknet tauchte am 7. Dezember nach NDR-Recherchen bereits eine komplette Kopie von "BoyVids 6.0" mit rund 78.000 Seiten auf, die nun wieder für den Aufbau einer Nachfolge-Plattform genutzt wird. Hier finden sich erneut die illegalen Inhalte, die die Strafverfolgungsbehörden eigentlich hätten löschen können. Die Generalstaatsanwaltschaft teilte dazu mit, dass der Beweismittelsicherungsprozess aktuell noch andauere, im Nachgang solle die Datenlöschung durchgeführt werden.

Erst Anfang des Monats hatte es in Frankfurt am Main einen Prozess gegen vier Betreiber der weltweit größten kinderpornografischen Plattform gegeben.

Quelle; heise
 
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