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Pay TV wird ein schweres Jahr haben

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Privat-TV vor schwerem Jahr

"Tutti Frutti": Die erotische Gameshow steht laut Medienberichten vor einem Comeback (Quelle: dpa)
(Carsten Rave) Vor 25 Jahren, am 1. Januar 1984, fiel mit dem Sendebeginn des Kabelpilotprojekts Ludwigshafen (aus dem später Sat.1 hervorging) der Startschuss für das Privatfernsehen in Deutschland. Seitdem hat sich aus den bescheidenen Anfängen ein riesiger Markt mit Milliarden-Umsätzen entwickelt. Aber gerade jetzt im Jubiläumsjahr droht dem kommerziellen Fernsehen eine der schwersten Krisen seit seiner Geburtsstunde.

Mit der Rezession werden im Jahr 2009 Teile der bitter benötigten Werbegelder wegbrechen, prophezeien Fachleute, die auch schon vor Beginn der Wirtschaftskrise dem Privat-TV bestenfalls stagnierende Umsätze vorausgesagt hatten. Hinzu kommt die ohnehin schwierige Situation des finanziell angeschlagenen ProSiebenSat.1-Konzerns. Auch das Internet mit seinen steigenden Werbeerlösen wird von den Fernsehschaffenden als zunehmende Bedrohung empfunden. Ebenso sind die Internetaktivitäten von ARD und ZDF den privaten Machern suspekt.

Goldgräberstimmung vor einem Vierteljahrhundert

Dabei herrschte am TV-Markt noch vor 25 Jahren eine ähnliche Goldgräberstimmung wie vor nicht allzu langer Zeit bei den Pionieren des World Wide Webs. Sat.1 und RTL plus (ab 1993 RTL), auch heute noch am Privat-Markt die Nummer eins und zwei, machten damals den Anfang. Es folgte der Sender Musikbox (ab 1989 Tele5). Der Musikkanal MTV kam 1987, dann gesellten sich 1989 ProSieben, 1991 der Bezahlsender Premiere, 1992 der Kabelkanal (ab 1994 Kabel1) und der Nachrichtensender n-tv hinzu.

Breitbandverkabelung und Satellitenempfang sorgten später für höhere Zuschauerzahlen und steigende Werbeumsätze. Als Folge drängten in den 90er Jahren weitere Privatsender auf den Markt: Vox, RTL2, Viva, Super-RTL, N24 und andere. Heute macht es die Digitalisierung jedem Satellitenhaushalt möglich, rund 350 private TV-Kanäle zu empfangen. Für jeden Geschmack ist etwas dabei: Ob Tier-TV, Timm, der Sender für Homosexuelle, oder TV-Gusto mit Rezepten und Weinen.

Öffentlich-Rechtliche expandierten

Parallel zum expandierenden Privatmarkt weiteten auch die Öffentlich-Rechtlichen ihre Senderfamilie aus. Schon 1984 ging der deutsch-schweizerisch-österreichische Kanal 3sat auf Sendung, 1991 der deutsch-französische Kulturkanal Arte, 1997 der Ereigniskanal Phoenix und der Kinderkanal (Ki.Ka) sowie 1998 das Bildungsprogramm BR alpha. Der ZDF-Theaterkanal, ZDFdoku, EinsFestival, Einsextra und Einsplus sind über digitale Decoder zusätzlich zu empfangen.

Privates Fernsehen war in Deutschland erst nach harten politischen Widerständen möglich geworden. Besonders die SPD sowie Kirchen und Gewerkschaften befürchteten negative Auswirkungen auf Kinder und Familien. Doch nach dem Regierungswechsel von 1982, als die FDP den Koalitionswechsel von der SPD zur CDU/CSU vollzogen hatte, wurden die Weichen neu gestellt.

Schwieriger Beginn

Sat.1-Telenovela "Anna und die Liebe"
Anfangs sah es wirtschaftlich nicht gut aus für die Privatsender. Sat.1 und RTL nahmen 1985 erst gut zehn Millionen Euro an Werbung ein; das waren gerade 1,5 Prozent der gesamten Werbeeinnahmen. In den 90er Jahren jedoch stiegen die Nettoumsätze des privaten Werbefernsehens und der mittlerweile rund 250 Radiostationen stetig: von 1,5 Milliarden 1992 bis auf mehr als acht Milliarden Euro im abgelaufenen Jahr. Die Gebühren machen derzeit ein Volumen von etwa 6,5 Milliarden Euro aus - zusätzlich nehmen ARD und ZDF noch mehr als 200 Millionen Euro durch Werbung ein.

Inhaltlich haben die Privaten neue Programmformate eingeführt, die sich zum Teil auch bei der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz etablierten: Frühstücksfernsehen, Mittagsmagazine, Wiederbelebung der Quiz-Shows, Daily-Soaps, Talkshows. Bei ARD und ZDF lösten die Privatsender ein Quotendenken aus, das auch zur Verschiebung von Minderheitenprogrammen in die späten Abendstunden oder die Spartenkanäle führte.

Schmidt und Jauch: Kinder des Privatfernsehens

Während einige Sendungen wie zum Beispiel "Big Brother" oder immer wieder Fälle von Schleichwerbung die Medienaufsicht auf den Plan riefen, sorgten andere Produktionen von Privatsendern nicht nur für hohe Einschaltquoten, sondern auch für renommierte Ehrungen wie den Grimme-Preis. Harald Schmidts Karriere wurde erst durch Sat.1 möglich. Auch der unaufhaltsame Aufstieg des Günther Jauch wäre ohne RTL wohl kaum denkbar gewesen. Und der öffentlich-rechtliche Funk profitierte von den Talentschmieden beim Privat-TV, denn Reinhold Beckmann, Jörg Pilawa (heute ARD) und Johannes B. Kerner (heute ZDF) wurden erst bei RTL und Sat.1 bekannt.

@uelle: SK
 
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