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PC & Internet Oberverwaltungsgericht: Vorratsdatenspeicherung ist europarechtswidrig

Wenige Tage bevor die Provider damit beginnen müssen, Daten zu ihren Nutzern wochenlang zu speichern, hat das Oberverwaltungsgericht NRW die Neuregelung der Vorratsdatenspeicherung nun kassiert. Sie widerspreche aktuellem Europarecht.

Das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster hat die neu geregelte Vorratsdatenspeicherung wenige Tage vor Beginn ihrer Gültigkeit für
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(Az. 13 B 238/17). Das Ende 2015 in Kraft getretene Gesetz schreibt Zugangsanbietern vor, ab dem 1. Juli Verbindungsinformationen ihrer Kunden zehn Wochen und Standortdaten einen Monat lang zu speichern. Der nun ergangene Beschluss beruht auf einem Verfahren, das der Münchner Zugangsanbieter
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. Einen Eilantrag hatte das Verwaltungsgericht Anfang des Jahres
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. Der OVG-Beschluss – also eine Gerichtsentscheidung ohne mündliche Verhandlung – ist nicht anfechtbar. Ein Gang zum Bundesverfassungsgericht bleibt allerdings möglich.

Die vorgeschriebene Speicherpflicht erfasst pauschal die Daten nahezu aller Nutzer von Telefon- und Internetdiensten, kritisiert das Gericht. Laut einem
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zur Vorratsdatenspeicherung müsse der Kreis der betroffenen Personen aber von vornherein auf Fälle beschränkt werden, "bei denen ein zumindest mittelbarer Zusammenhang mit der durch das Gesetz bezweckten Verfolgung schwerer Straftaten bzw. der Abwehr schwerwiegender Gefahren für die öffentliche Sicherheit bestehe". Die anlasslose Speicherung der Daten können nicht dadurch kompensiert werden, dass Behörden nur zum Zweck der Verfolgung schwerer Straftaten beziehungsweise der Abwehr schwerwiegender Gefahren Zugang zu den gespeicherten Daten erhalten. Auch strengere Maßnahmen zum Schutz der gespeicherten Daten vor Missbrauch würden insoweit nicht ausreichen.
 
Und dennoch ist es eine Einzelfallbewertung, die noch vors Bundesverfassungsgericht enden kann, und auch nur dem einen Provider hilft. Praktisch nicht übertragbar auf andere Provider.
 
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Spacenet

Inzwischen hat auch die Regulierungsbehörde geschrieben, dass die Datenspeicherungspflicht besteht, dies aber nicht geprüft wird ob Provider diese auch implantiert haben. Diese warten auf weitere Urteile.

Zivilrechtlich ist es jedoch im Wettberwerbsrecht bedenklich, wenn wer nicht speichert, weil das Gesetz in Kraft ist.
 
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