Durch eine umfassende Neusortierung des Kabalkiosk-Angebotes gibt es ab sofort erstmals ein deutsches Free-TV-Paket auf der Eutelsat-Position 9,0 Grad Ost. Kabelnetzbetreiber können die Sender des Paketes gebündelt in ihre Netze einspeisen. Zudem wird deutsches Fernsehen nun auch in Regionen empfangbar, wo dies bislang nur schwer über Satellit zu bekommen war.
Im Zuge der umfangreichen Neusortierung des Kabelkiosk-Angebotes wurde auf der Eutelsat-Position 9,0 Grad Ost am Montag ein neues deutsches Free-TV-Paket aufgeschaltet. Das Senderpaket umfasst dabei die Kanäle Bibel TV, Deluxe Music, Deutsches Musikfernsehen, HSE24 Extra, Nick/Comedy Central, QVC Plus, Servus TV und VIVA. Auch die Kanäle BBC World und TV5 Monde sind nun frei über die Position zu empfangen.
Aufgeschaltet sind die Sender auf dem Transponder mit den Empfangsparametern 11 785 MHz horizontal (DVB-S2, Symbolrate SR 27 500, Fehlerkorrektur FEC 2/3). Neben der Freischaltung der Sender finden sich ab sofort zudem zahlreiche - natürlich verschlüsselte - neue
Im Zuge der Neuaufschaltungen wurden jedoch auch zahlreiche SD-Programme der privaten Sendeveranstalter über 9,0 Grad Ost abgeschaltet. Da insbesondere die Mediengruppen RTL und ProSiebenSat.1 nach einem Urteil des Bundeskartellamts vom 27. Dezember 2012 die SD-Versionen ihrer Free-TV-Sender nicht länger verschlüsselt anbieten dürfen, macht eine parallele Ausstrahlung der Sender über Eutelsat 9,0 Grad Ost und Astra 19,2 Grad Ost hier keinen Sinn mehr. Kabelnetzbetreiber werden demnach künftig direkt die frei-empfangbaren Varianten der entsprechenden Sender von den Astra-Orbitern einspeisen.
Für die kleineren Sender im neuen Free-TV-Paket auf 9,0 Grad Ost macht die doppelte Aufschaltung hingegen durchaus Sinn. Durch die Bündelung der Sender auf einem Transponder können Kabelnetzbetreiber diese in ihre Netze einspeisen, ohne Kapazitäten zu verschenken. Interessant dürfte die Free-TV-Verbreitung für die Sender zudem in Bezug auf eine höhere Reichweite insbesondere nach Osteuropa werden, wo Eutelsat 9A eine größere Abdeckung erreicht als die Astra-Orbiter auf 19,2 Grad Ost.
Quelle: Digitalfernsehen
Kabelkiosk baut HD-Angebot aus – „Kerngeschäft ist weiterhin klassisches Broadcasting“
Digitalmagazin im Gespräch mit Martina Rutenbeck, Geschäftsführerin Eutelsat Visavision
Martina Rutenbeck, Chefin von Eutelsat Deutschland, lässt keine Zweifel daran, dass das Kerngeschäft des Kabelkiosk weiterhin die klassische Ausstrahlung von TV-Sendern ist. Aber das Unternehmen geht auch neue Wege: Anfang 2014 soll eine neue Lösung auf Basis des Internet Protokolls (IP) starten: „Dabei bündelt unsere hybride DVB- & IP-Plattform via Satellit und über andere Medien empfangene TV-Programme in SD- und HD-Qualität und bereitet die Signale für das IP-Format auf. Damit erhalten Netzbetreiber eine extrem flexible Lösung, die sich ideal für DVB-, IP- und OTT-Dienste eignet“, erläutert die Managerin. Digitalmagazin hatte Gelegenheit, mit ihr über den neuen Dienst, über den Ausbau des HD-Angebots und über die künftige Rolle von Ultra HD zu sprechen.
Digitalmagazin: Frau Rutenbeck, das Basis HD-Paket wird am 5. November auf 17 Sender ausgebaut, darunter alle RTL-Kanäle, unabhängige Sender wie Tele 5 HD sowie einige Pro Sieben Sat 1-Programme. Der Newcomer Pro Sieben Maxx HD ist aber noch nicht dabei. Warum?
Rutenbeck: Bei der Produktgestaltung ist es unser Ziel, ein ausgewogenes Produkt zu kreieren, das auf eine möglichst hohe Reichweite abzielt. Mit den Programmen DMAX HD
Ich denke, wir haben in den letzten Monaten ein umfassendes, überzeugendes HD-Programmangebot mit attraktiven Konditionen entwickelt, mit dem unsere Partner ihre Kunden noch besser von einem schnellen Digitalumstieg überzeugen können. Andererseits ist es ein wesentliches Merkmal des Kabelkiosk, seine Angebote ständig zu optimieren. Dabei ist Pro Sieben Maxx HD sicherlich eine interessante Option für den zukünftigen Ausbau.
Digitalmagazin: Welche Erweiterungen planen Sie im Pay-TV-Bereich?
Rutenbeck: Wir werden in den kommenden Monaten auch die Zahl der zugkräftigen HD-Sender in unserem Paket
Digitalmagazin: Wie haben sich Kabelkiosk-Reichweite und -Kundenzahl entwickelt? Welche Impulse erwarten Sie von den neuen HD-Kanälen?
Rutenbeck: Wir sind mit der Entwicklung und Reichweite des Kabelkiosk sehr zufrieden. Neben unserem Kernmarkt der Kabelnetzbetreiber verzeichnen wir vor allem bei den Betreibern der Stadtnetze positive Entwicklungen und kommen in diesem neuen Marktsegment sehr gut voran. Bei HD überzeugt die hohe Bildqualität: Immer mehr Haushalte entdecken die Vorteile des hochauflösenden Fernsehens für sich und fragen bei unseren Netzpartnern verstärkt HD-Angebote nach. Daher erwarten wir von unserer HD-Offensive mit den ausgebauten Paketen
Digitalmagazin: Sie haben zur ANGA COM Ihre neue hybride IP- und DVB-Plattform vorgestellt. Wie weit sind Sie mit dem Headend und gibt es bereits erste Netzbetreiber, die das Angebot testen?
Rutenbeck: Die Implementierung wesentlicher Plattform-Komponenten wie Headend, IP-Anbindung und Content Delivery Network befindet sich im Zeitplan. Einige unserer Partner beginnen gerade mit den ersten Tests. Wir wollen zunächst in der Praxis gemeinsam sehen, inwieweit unser Gesamtprodukt den tatsächlichen Kundenerfordernissen und -wünschen entspricht und wo unsere Lösung noch technisch weiterentwickelt werden muss. Wenn dann die Technik vollständig steht und die Qualität für beide Seiten – die Netzbetreiber und ihre Kunden – stimmt, werden wir in die aktive Vermarktung gehen. Nach unseren Planungen wird dies voraussichtlich Anfang 2014 der Fall sein.
Digitalmagazin: Welche neuen Anwendungsmöglichkeiten eröffnen sich mit der Plattform?
Rutenbeck: Unser Kerngeschäft ist weiterhin das klassische Broadcasting von TV-Sendern. Wir wollen unsere Partner, wie Pay-TV-Plattformen, Sender und Netzbetreiber, darüber hinaus auch dabei unterstützen, ihre Angebote mit IP zu verknüpfen und sich neue Geschäftsfelder zu erschließen. Dabei bündelt unsere hybride DVB- & IP-Plattform via Satellit und über andere Medien empfangene TV-Programme in SD- und HD-Qualität und bereitet die Signale für das IP-Format auf. Damit erhalten Netzbetreiber eine extrem flexible Lösung, die sich ideal für DVB-, IP- und OTT-Dienste eignet. Sie können damit ihren IP-Kunden neben TV auch zukunftsweisende Multimediadienste auf unterschiedlichen Endgeräten anbieten. Technisch unterstützt die hybride Plattform eine breite Palette von Applikationen: Live-TV, On-Demand-Dienste, unterschiedlichste HbbTV-Anwendungen, Mediatheken der TV-Senderpartner sowie Start-over-TV in ausgezeichneter Bildqualität. Das alles über Set-Top-Boxen und Multiscreen-Endgeräte.
Digitalmagazin: Ein Blick in die Fernsehzukunft: Mit Ultra HD steht die nächste TV-Generation in den Startlöchern, Eutelsat hat bereits mehrere Showcases veranstaltet. Welches Potenzial sehen Sie für Ultra HD mittel- bis langfristig?
Rutenbeck: Als Betreiber ist es für uns wichtig zu wissen, dass unsere Satelliten mit den fortschrittlichsten und innovativsten TV-Diensten kompatibel sind. Mit Partnern haben wir in diesem Jahr nach dem Start des ersten europäischen Ultra HD-Kanals überhaupt auf Eutelsat 10A in Showcases unterschiedliche Übertragungsketten erfolgreich getestet. So z. B. während der IFA, mit der ANGA, Kabel Deutschland und dem DVB-Konsortium. Unsere Ultra HD-Kanäle sollen Produktionsfirmen, Pay-TV-Betreibern, Rechteinhabern und TV-Geräteherstellern helfen, mit 4K Erfahrungen zu sammeln. Ein sehr gutes Beispiel ist die Kooperation mit Samsung und der neue gemeinsam betriebene Ultra HD-Kanal ebenfalls auf Eutelsat 10A.
Allerdings müssen von den verschiedenen Akteuren erst einmal die Grundlagen geschaffen werden, um Ultra HD weiter voranzutreiben. Hierzu gehört ganz wesentlich die Verabschiedung eines gemeinsamen Standards. HD hat einige Jahre gebraucht, um richtig Fahrt aufzunehmen und beim Endverbraucher anzukommen. Für Ultra HD sehe ich viel Potenzial, aber auch diese Entwicklung wird realistisch gesehen ihre Zeit benötigen. Elementar ist zudem, wie schnell und in welcher Breite geeignete Inhalte bereitstehen. Ähnlich wie bei der Entwicklung von HD erwarte ich hier von den großen Sendergruppen die ersten wichtigen Impulse.
Digitalmagazin: Welche Ultra HD-Projekte stehen in Paris für 2014 auf der Agenda?
Rutenbeck: Wir wollen natürlich die Entwicklung von Ultra HD mit unseren Möglichkeiten weiter voranbringen. Hierzu zählen weitere Partnerschaften mit wichtigen Marktakteuren, vor allem mit Sendern und Endgeräteherstellern. Zudem könnte es anlässlich der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi nach einer Ankündigung auf der IBC über einen russischen Partner erste Ultra HD-Übertragungen eines Großevents via Eutelsat geben.
Digitalmagazin: Frau Rutenbeck, vielen Dank für das Gespräch.
Quelle: INFOSAT
Im Zuge der umfangreichen Neusortierung des Kabelkiosk-Angebotes wurde auf der Eutelsat-Position 9,0 Grad Ost am Montag ein neues deutsches Free-TV-Paket aufgeschaltet. Das Senderpaket umfasst dabei die Kanäle Bibel TV, Deluxe Music, Deutsches Musikfernsehen, HSE24 Extra, Nick/Comedy Central, QVC Plus, Servus TV und VIVA. Auch die Kanäle BBC World und TV5 Monde sind nun frei über die Position zu empfangen.
Aufgeschaltet sind die Sender auf dem Transponder mit den Empfangsparametern 11 785 MHz horizontal (DVB-S2, Symbolrate SR 27 500, Fehlerkorrektur FEC 2/3). Neben der Freischaltung der Sender finden sich ab sofort zudem zahlreiche - natürlich verschlüsselte - neue
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HD-Programme auf 9,0 Grad Ost, die für den Eutelsat Kabelkiosk bereitgestellt werden. Bei diesen handelt es sich unter anderem um DMAX HD
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, Nick/Comedy Central HD, Sport1 HD und Tele 5 HD. Die HD-Versionen von n-tv, RTL Nitro und VIVA werden zudem erstmals überhaupt über Satellit verbreitet. Im Zuge der Neuaufschaltungen wurden jedoch auch zahlreiche SD-Programme der privaten Sendeveranstalter über 9,0 Grad Ost abgeschaltet. Da insbesondere die Mediengruppen RTL und ProSiebenSat.1 nach einem Urteil des Bundeskartellamts vom 27. Dezember 2012 die SD-Versionen ihrer Free-TV-Sender nicht länger verschlüsselt anbieten dürfen, macht eine parallele Ausstrahlung der Sender über Eutelsat 9,0 Grad Ost und Astra 19,2 Grad Ost hier keinen Sinn mehr. Kabelnetzbetreiber werden demnach künftig direkt die frei-empfangbaren Varianten der entsprechenden Sender von den Astra-Orbitern einspeisen.
Für die kleineren Sender im neuen Free-TV-Paket auf 9,0 Grad Ost macht die doppelte Aufschaltung hingegen durchaus Sinn. Durch die Bündelung der Sender auf einem Transponder können Kabelnetzbetreiber diese in ihre Netze einspeisen, ohne Kapazitäten zu verschenken. Interessant dürfte die Free-TV-Verbreitung für die Sender zudem in Bezug auf eine höhere Reichweite insbesondere nach Osteuropa werden, wo Eutelsat 9A eine größere Abdeckung erreicht als die Astra-Orbiter auf 19,2 Grad Ost.
Quelle: Digitalfernsehen
Kabelkiosk baut HD-Angebot aus – „Kerngeschäft ist weiterhin klassisches Broadcasting“
Digitalmagazin im Gespräch mit Martina Rutenbeck, Geschäftsführerin Eutelsat Visavision
Martina Rutenbeck, Chefin von Eutelsat Deutschland, lässt keine Zweifel daran, dass das Kerngeschäft des Kabelkiosk weiterhin die klassische Ausstrahlung von TV-Sendern ist. Aber das Unternehmen geht auch neue Wege: Anfang 2014 soll eine neue Lösung auf Basis des Internet Protokolls (IP) starten: „Dabei bündelt unsere hybride DVB- & IP-Plattform via Satellit und über andere Medien empfangene TV-Programme in SD- und HD-Qualität und bereitet die Signale für das IP-Format auf. Damit erhalten Netzbetreiber eine extrem flexible Lösung, die sich ideal für DVB-, IP- und OTT-Dienste eignet“, erläutert die Managerin. Digitalmagazin hatte Gelegenheit, mit ihr über den neuen Dienst, über den Ausbau des HD-Angebots und über die künftige Rolle von Ultra HD zu sprechen.
Digitalmagazin: Frau Rutenbeck, das Basis HD-Paket wird am 5. November auf 17 Sender ausgebaut, darunter alle RTL-Kanäle, unabhängige Sender wie Tele 5 HD sowie einige Pro Sieben Sat 1-Programme. Der Newcomer Pro Sieben Maxx HD ist aber noch nicht dabei. Warum?
Rutenbeck: Bei der Produktgestaltung ist es unser Ziel, ein ausgewogenes Produkt zu kreieren, das auf eine möglichst hohe Reichweite abzielt. Mit den Programmen DMAX HD
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und RTL Nitro HD haben wir zwei Sender eingeplant, die auf die gleiche Zielgruppe abzielen wie Pro Sieben Maxx. Zusätzlich ist für den umfangreichen Ausbau eines Pakets
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wie Basis HD ein längerer zeitlicher Vorlauf von vielen Monaten erforderlich. Dies betrifft die abgestimmten Planungen mit unseren Partnern, die frühzeitige Senderauswahl, die Gespräche mit den Sendergruppen und die technische Anpassung an unsere Übertragungsinfrastrukturen.Ich denke, wir haben in den letzten Monaten ein umfassendes, überzeugendes HD-Programmangebot mit attraktiven Konditionen entwickelt, mit dem unsere Partner ihre Kunden noch besser von einem schnellen Digitalumstieg überzeugen können. Andererseits ist es ein wesentliches Merkmal des Kabelkiosk, seine Angebote ständig zu optimieren. Dabei ist Pro Sieben Maxx HD sicherlich eine interessante Option für den zukünftigen Ausbau.
Digitalmagazin: Welche Erweiterungen planen Sie im Pay-TV-Bereich?
Rutenbeck: Wir werden in den kommenden Monaten auch die Zahl der zugkräftigen HD-Sender in unserem Paket
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Family HD in zwei Schritten, Anfang November und Anfang Dezember, von sechs auf zehn erhöhen. Darunter befinden sich im ersten Schritt Animal Planet HD sowie Sony Entertainment
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Television HD mit einem sehr hochwertigen Film- und Serien-Programm aus den USA, Europa und Deutschland. Hinzu kommen dann im Dezember zwei weitere attraktive HD-Sender sowie noch ein deutscher Newcomer in SD.Digitalmagazin: Wie haben sich Kabelkiosk-Reichweite und -Kundenzahl entwickelt? Welche Impulse erwarten Sie von den neuen HD-Kanälen?
Rutenbeck: Wir sind mit der Entwicklung und Reichweite des Kabelkiosk sehr zufrieden. Neben unserem Kernmarkt der Kabelnetzbetreiber verzeichnen wir vor allem bei den Betreibern der Stadtnetze positive Entwicklungen und kommen in diesem neuen Marktsegment sehr gut voran. Bei HD überzeugt die hohe Bildqualität: Immer mehr Haushalte entdecken die Vorteile des hochauflösenden Fernsehens für sich und fragen bei unseren Netzpartnern verstärkt HD-Angebote nach. Daher erwarten wir von unserer HD-Offensive mit den ausgebauten Paketen
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Basis HD und Family HD, gerade in der Herbst- und Winterzeit, signifikante Impulse für den Kabelkiosk und das digitale Kabel. Zudem müssen wir den Ausbau auch in einer Gesamtbetrachtung sehen. Attraktive HD-Angebote stärken die Position unserer Partner im immer intensiveren Wettbewerb der Verteilinfrastrukturen.Digitalmagazin: Sie haben zur ANGA COM Ihre neue hybride IP- und DVB-Plattform vorgestellt. Wie weit sind Sie mit dem Headend und gibt es bereits erste Netzbetreiber, die das Angebot testen?
Rutenbeck: Die Implementierung wesentlicher Plattform-Komponenten wie Headend, IP-Anbindung und Content Delivery Network befindet sich im Zeitplan. Einige unserer Partner beginnen gerade mit den ersten Tests. Wir wollen zunächst in der Praxis gemeinsam sehen, inwieweit unser Gesamtprodukt den tatsächlichen Kundenerfordernissen und -wünschen entspricht und wo unsere Lösung noch technisch weiterentwickelt werden muss. Wenn dann die Technik vollständig steht und die Qualität für beide Seiten – die Netzbetreiber und ihre Kunden – stimmt, werden wir in die aktive Vermarktung gehen. Nach unseren Planungen wird dies voraussichtlich Anfang 2014 der Fall sein.
Digitalmagazin: Welche neuen Anwendungsmöglichkeiten eröffnen sich mit der Plattform?
Rutenbeck: Unser Kerngeschäft ist weiterhin das klassische Broadcasting von TV-Sendern. Wir wollen unsere Partner, wie Pay-TV-Plattformen, Sender und Netzbetreiber, darüber hinaus auch dabei unterstützen, ihre Angebote mit IP zu verknüpfen und sich neue Geschäftsfelder zu erschließen. Dabei bündelt unsere hybride DVB- & IP-Plattform via Satellit und über andere Medien empfangene TV-Programme in SD- und HD-Qualität und bereitet die Signale für das IP-Format auf. Damit erhalten Netzbetreiber eine extrem flexible Lösung, die sich ideal für DVB-, IP- und OTT-Dienste eignet. Sie können damit ihren IP-Kunden neben TV auch zukunftsweisende Multimediadienste auf unterschiedlichen Endgeräten anbieten. Technisch unterstützt die hybride Plattform eine breite Palette von Applikationen: Live-TV, On-Demand-Dienste, unterschiedlichste HbbTV-Anwendungen, Mediatheken der TV-Senderpartner sowie Start-over-TV in ausgezeichneter Bildqualität. Das alles über Set-Top-Boxen und Multiscreen-Endgeräte.
Digitalmagazin: Ein Blick in die Fernsehzukunft: Mit Ultra HD steht die nächste TV-Generation in den Startlöchern, Eutelsat hat bereits mehrere Showcases veranstaltet. Welches Potenzial sehen Sie für Ultra HD mittel- bis langfristig?
Rutenbeck: Als Betreiber ist es für uns wichtig zu wissen, dass unsere Satelliten mit den fortschrittlichsten und innovativsten TV-Diensten kompatibel sind. Mit Partnern haben wir in diesem Jahr nach dem Start des ersten europäischen Ultra HD-Kanals überhaupt auf Eutelsat 10A in Showcases unterschiedliche Übertragungsketten erfolgreich getestet. So z. B. während der IFA, mit der ANGA, Kabel Deutschland und dem DVB-Konsortium. Unsere Ultra HD-Kanäle sollen Produktionsfirmen, Pay-TV-Betreibern, Rechteinhabern und TV-Geräteherstellern helfen, mit 4K Erfahrungen zu sammeln. Ein sehr gutes Beispiel ist die Kooperation mit Samsung und der neue gemeinsam betriebene Ultra HD-Kanal ebenfalls auf Eutelsat 10A.
Allerdings müssen von den verschiedenen Akteuren erst einmal die Grundlagen geschaffen werden, um Ultra HD weiter voranzutreiben. Hierzu gehört ganz wesentlich die Verabschiedung eines gemeinsamen Standards. HD hat einige Jahre gebraucht, um richtig Fahrt aufzunehmen und beim Endverbraucher anzukommen. Für Ultra HD sehe ich viel Potenzial, aber auch diese Entwicklung wird realistisch gesehen ihre Zeit benötigen. Elementar ist zudem, wie schnell und in welcher Breite geeignete Inhalte bereitstehen. Ähnlich wie bei der Entwicklung von HD erwarte ich hier von den großen Sendergruppen die ersten wichtigen Impulse.
Digitalmagazin: Welche Ultra HD-Projekte stehen in Paris für 2014 auf der Agenda?
Rutenbeck: Wir wollen natürlich die Entwicklung von Ultra HD mit unseren Möglichkeiten weiter voranbringen. Hierzu zählen weitere Partnerschaften mit wichtigen Marktakteuren, vor allem mit Sendern und Endgeräteherstellern. Zudem könnte es anlässlich der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi nach einer Ankündigung auf der IBC über einen russischen Partner erste Ultra HD-Übertragungen eines Großevents via Eutelsat geben.
Digitalmagazin: Frau Rutenbeck, vielen Dank für das Gespräch.
Quelle: INFOSAT
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