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Muss die Formel 1 auf den De-Villota-Unfall reagieren

rooperde

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Der heftige Testunfall von Marussia-Testpilotin Maria de Villota jagt eine Schockwelle durch die Formel 1: Ergeben sich daraus Konsequenzen?

Geradentests sind nichts Unübliches in der Formel 1. Speziell nach der Einschränkung der sonstigen Testfahrten gewannen diese Möglichkeiten zur Evaluierung neuer Bauteile an Bedeutung. Die Teams nutzen die Geradentests mittlerweile aber auch, um ihre Nachwuchspiloten ins Auto zu setzen. Doch für Maria de Villota entwickelte sich ihr Testdebüt bei Marussia in dieser Woche zu einem Albtraum.

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Die spanische Rennfahrerin verunglückte nach ihrer ersten Runde auf einem Flugfeld so schwer, dass sie sich noch immer in ärztlicher Behandlung befindet. Bei ihrer Kollision mit einem Lastwagen trug de Villota am Dienstag schwerste Kopfverletzungen davon und verlor zudem ihr rechtes Auge. Und die Formel 1 ist noch immer geschockt darüber, dass ein solcher Unfall überhaupt geschehen konnte.

In dessen Folge könnte eine ganz neue Sicherheitsdiskussion entstehen. Der Automobil-Weltverband (FIA) wird seine Bemühungen zur Abdeckung der Cockpits mit einer Haube oder Ähnlichem vielleicht noch einmal intensivieren. FIA-Vizepräsident Carlos Gracia, ein spanischer Landsmann von de Villota, macht sich jedenfalls für eine Reaktion auf diesen Unfall stark. Dies erklärt er bei 'ABC Punto Radio'.

"Wenn du mit 300 km/h auf einer Gerade unterwegs bist, kann einfach alles passieren", meint Garcia. Und genau damit müsse man sich nun sehr ausführlich beschäftigen. Im Augenblick liegen allerdings noch nicht genug Informationen vor, als dass eine sinnvolle Auswertung der Ereignisse erfolgen kann. Dies sieht das Formel-1-Feld um Rekordchampion Michael Schumacher (Mercedes) nicht anders.

Priorität hat der Gesundheitszustand de Villotas

"Niemand von uns kennt Details über das, was wirklich passiert ist", sagt Schumacher in Silverstone. "Ich finde nicht, dass es angebracht wäre, das zum jetzigen Zeitpunkt zu kommentieren. Ich wünsche ihr alles Gute und eine gute Besserung. Unsere Gedanken sind bei ihr und wir alle sind sehr traurig über die Folgen", erklärt der Deutsche. Sebastian Vettel (Red Bull) findet sehr ähnliche Worte.

"Zunächst einmal war das natürlich eine sehr schockierende Nachricht. Im ersten Moment war das auch nicht einfach zu verdauen", gesteht der aktuelle Weltmeister. Vettel pflichtet Schumacher bei: "Um das aber weiter beurteilen zu können, muss man erst einmal genau wissen, was passiert ist. Das ist im Moment noch etwas die Frage. War es ein Problem am Auto? Hatte sie irgendein Problem?"

"Wer die Schuld trägt, ist im Moment nicht ganz klar", meint Vettel und merkt an: "Das ist aber auch nicht wichtig. Leider ist es passiert. Nun ist erst einmal wichtig, dass sie rasch wieder auf die Beine kommt und dass es ihr baldmöglich wieder besser geht." In zweiter Instanz werde man sich jedoch mit dem Unfallszenario beschäftigen müssen, ergänzt der langjährige Formel-1-Fahrer Pedro de la Rosa.

Noch ist der Unfallhergang nicht geklärt

"Wir müssen zunächst verstehen, wie die Sicherheitslage aussah. Wie war zum Beispiel das Flugfeld für einen Formel-1-Test vorbereitet?", fragt der Spanier. "Es muss das Ziel sein, zu erreichen, das so etwas nie wieder passieren kann. In erster Linie geht es aber darum, Fakten zu sammeln. Ehrlich gesagt haben wir überhaupt keine Informationen darüber, was da tatsächlich passiert ist."

Es sei jedoch unbedingt erforderlich, sämtliche Umstände zu kennen. "Damit wir erfahren, ob wir Dinge verändern oder verbessern können", wie de la Rosa erklärt. "Wir sind uns aber auch darüber im Klaren, dass etwas schief gelaufen sein muss, wenn ein solcher Unfall passiert. Jetzt sind die FIA, die Teams und die Fahrervereinigung gefragt." In der Zwischenzeit bangt die Formel 1 um de Villota.

"Natürlich machen wir uns allesamt Sorgen, denn wir warten auf weitere Neuigkeiten", sagt Fernando Alonso (Ferrari) vor dem neunten Rennwochenende des Jahres. "Wir wissen nur, was ihr alle wisst. Es wird noch ein paar schwierige Tage geben, bis sich die Situation vollkommen klar darstellt. Erst einmal müssen alle Operationen durchgeführt werden. Es sind ganz sicher traurige Tage."

Das Schicksal de Villotas schockiert das Fahrerlager

"Du bist regelrecht schockiert, wenn du solche Nachrichten erhältst und denkst, wie so etwas nur möglich sein kann", meint Alonso und fügt hinzu: "Wir haben natürlich nicht alle Informationen. Daher ist es schwierig, über die Gründe und dergleichen zu sprechen, solange wir nicht die offizielle Version kennen. Es ist schwierig, sich vorzustellen, wie es dazu kommen konnte", erklärt der Routinier.

Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist die Verbundenheit im Fahrerlager groß. Lewis Hamilton (McLaren) zeigt sich ebenfalls sehr betroffen: "Ich kenne Maria nicht persönlich. Als ich aber darüber las, war ich sehr betroffen. Ich fühle mir ihr und ihrer Familie. Ich empfinde das als sehr tragisch. Mein Team und ich senden unsere wärmsten Wünsche und hoffen, dass sie eine rasche Genesung hat."

"Hoffentlich wendet sich alles zum Besseren", sagt der britische Rennfahrer und bezeichnet die Ereignisse als "wirklich fürchterlich". Nachdem er davon erfahren hatte, habe er sich sehr schlecht gefühlt. "Ich kann ihr nur alles Gute für die Zukunft und eine gute Genesung wünschen", meint Hamilton. "Mehr kann ich nicht tun. Hoffentlich werden solche Unfälle in Zukunft verhindert."

Quelle: Formel1
 
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