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Off Topic Leo Kirch verstorben

Im Alter von 84 Jahren: Leo Kirch verstorben

Mit Leo Kirch starb am Donnerstag einer der bedeutendsten Medienunternehmer Deutschlands. Der Gründer von DF1, heute Sky, und ehemalige Besitzer von Sat.1 starb im Alter von 84 Jahren. Nicht immer wurde sein Imperium, das diverse Male gefährlich wankte, positiv betrachtet.

Geboren wurde Kirch als Sohn eines Weinbauern – in Würzburg ging er auf eine Oberrealschule. Im zweiten Weltkrieg kämpfte Kirch für Deutschland, war seit 1956 mit seiner Frau Ruth verheiratet. Leo Kirch hinterlässt auch zwei erwachsene Söhne. In den 60ern stieg Kirch zu einem der wichtigsten Filmrechtehändler des Landes auf; er gründete die Sirius Film, die Beta Film und die Taurus Film. So war das ZDF, das lange Zeit selbst keine Kontakte nach Hollywood pflegte, vollkommen von Leo Kirch abhängig.

1985 erwarb Kirch schließlich eine Beteiligung am Axel-Springer-Verlag, Ende der 80er stieg er beim noch jungen privaten Sender Sat.1 ein. Mitte der 90er gründete er den Bezahlsender DF1, der anfangs noch in Konkurrenz zu Premiere stand, später mit diesem verschmolz. Kirchs Imperium wankte aber schon in den 90ern: Das Wort Insolvenz wird daher heute immer wieder in Verbindung mit Kirchs Firmen gebracht. Während im europäischen Ausland Bezahlfernsehen gut angenommen wurde, funktionierte es hierzulande noch nie richtig.

Kirchs Premiere hatte schon in den 90ern zu wenige Kunden, Filme liefen zu bald im freiempfangbaren Fernsehen und die Bundesliga war schlicht zu teuer. Kirch war es auch, der vorantrieb, dass seit 2001 beim damaligen Premiere World alle Spiele der ersten Liga live zu sehen sind. Kirch investierte beinahe irrsinnige Summen in die Liga, was Vereinen und Spielern finanziell gut tat.

Im April 2002 musste die KirchMedia schließlich einen Insolvenzantrag stellen, noch heute sprechen ehemalige Gefährten von einem sehr ungewissen Sommer. Kirchs Medienimperium wurde zerschlagen, noch heute gilt die Insolvenz der KirchMedia als größte einer deutschen Firma in der Nachkriegszeit. Kirch zog sich für fünf Jahre fast völlig aus dem Mediengeschäft zurück, um 2007 wie Phönix aus der Asche – und natürlich wieder mit der Bundesliga – aufzutauchen.

Die DFL erteilte Kirchs neuer Firma Sirius den Auftrag, die Fußballrechte ab Sommer 2009 zu vermarkten. Pro Saison garantierte Kirch den Vereinen hierfür 500 Millionen Euro. Seine Vermarktung wäre über einen Zeitraum von sechs Jahren gegangen, was drei Milliarden Euro für die Liga bedeutet hätte. Doch schon bald kamen Zweifel am Deal auf – Geldgeber wie Premiere waren alles andere als glücklich, dass sie schon bald keine eigene Sendung mehr hätten produzieren dürfen: Kirch sah ein „Bundesliga-TV“ vor, das er an die jeweiligen Fernsehsender verkaufen würde. Auf Druck des Bundeskartellamts wurde der zwischen der DFL und Kirch gegründete Vertrag wieder gekündigt – Kirch wollte die Free-TV-Berichterstattung nämlich auf nach 22.00 Uhr verschieben, um so maximale Erträge aus dem Pay-TV zu generieren.

Quelle: Quotenmeter
 
AW: Leo Kirch verstorben

Leo Kirch ist tot - mit 84 Jahren verstorben

Der Medienunternehmer Leo Kirch ist tot. Im Alter von 84 Jahren starb der Gründer der Kirch-Gruppe am Donnerstag. "Unser geliebter Ehemann, Vater, Bruder, Dr. Leo Kirch, ist heute im Kreise seiner Familie friedlich verstorben. Wir sind sehr traurig", ließ seine Familie in München mitteilen.
Leo Kirch war jahrzehntelang einer der mächtigsten Medienunternehmer in Deutschland. Aus dem Nichts hatte er einen der größten Film- und Fernsehkonzerne IMG Removed

Europas mit fast 10.000 Beschäftigten aufgebaut.

Neben der größten Spielfilm-Sammlung mit weit über 10.000 Titeln sowie rund 40.000 Stunden Serien gehörten ihm früher die Fernsehsender Premiere (heute Sky), ProSieben, Sat.1, N24 und DSF (heute Sport1). Er gründete mit DF1 außerdem den ersten digitalen Pay-TV-Sender und führte die d-box in Deutschland ein.

Im Jahr 2002 ging die Kirch-Gruppe pleite. Seitdem machte Leo Kirch den früheren Chef der Deutschen Bank, Rolf Breuer, für den Niedergang verantwortlich und kämpfte in mehreren Prozessen gegen ihn. Das Verfahren ist nicht ausgestanden, Kirch hat Presseberichten zufolge Vorsorge getroffen, dass die Prozesse auch nach seinem Ableben in seinem Sinne weitergeführt werden.

Kirch galt in der Branche, die heute vielfach von Finanzinvestoren dominiert wird, als Unternehmer vom alten Schlag. Nach außen schottete er sich zuletzt weiter ab, intern hielt er einem engen Kreis von Vertrauten, zum Beispiel Dieter Hahn, über Jahrzehnte die Treue. "Mit den Heuschrecken ist es oft ein wenig herzlos", sagte ein Branchenexperte schon im Jahr 2007 mit Blick auf die Private-Equity-Investoren. In der "Kirch-Familie" sei es anders zugegangen. "Wenn man zum Alten ging, konnte man die meisten Probleme schnell lösen."

Studierter Betriebswirt und Mathematiker Der studierte Betriebswirt und

Mathematiker Kirch hatte 2002 die nach Schuldenstand bis dahin größte Pleite der deutschen Nachkriegsgeschichte hingelegt. Das Imperium hatte er zuvor aus eigener Kraft aufgebaut. Seinen Geschäftssinn bewies er bereits mit 29 Jahren. Damals sicherte sich Kirch mit geliehenem Geld in Italien die Rechte an dem Filmklassiker "La Strada". Mit viel Mut zum Risiko und unternehmerischem Gespür für die weitere Entwicklung des Fernsehens in Deutschland baute er in den folgenden Jahrzehnten ein lange Zeit undurchschaubares Geflecht von Beteiligungen rund um Fußball, Film, Fernsehen und die Formel 1 auf.

Bei der rasanten Expansion ging ihm immer wieder mal das Geld aus. Doch mit Hilfe seiner guten Kontakte zu Banken und politischen Schaltstellen beschaffte er sich immer wieder milliardenschwere Kapitalspritzen. Besonders auf seine guten Beziehungen in Bayern konnte er sich jahrzehntelang verlassen. Am Ende aber hatte Kirch vor allem zu viele Milliarden in den Bezahlsender Premiere gepumpt und musste Insolvenzantrag stellen. "Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen", sagte der fränkische Winzersohn und gläubige Katholik lakonisch nach der Pleite.

Kirch war nach der Pleite nie ganz weg gewesen sei. Von seinem Stadtbüro aus steuerte er seinen juristischen Feldzug gegen die Deutsche Bank. Der Medienzar war zuckerkrank und halb blind. Gleichwohl sicherte er sich zuletzt über seine Beteiligungsgesellschaft KF15, ansässig in der Münchner Kardinal-Faulhaber-Straße, einen maßgeblichen Anteil an der Constantin Medien AG, die unter anderem Sport1, Constantin Film und die Produktionsgesellschaft Plazamedia steuert.

Quelle: Sat+kabel
 
AW: Leo Kirch verstorben

[Hintergrund] Leo Kirch: Sein Leben - seine Karriere

Leo Kirch war lange Zeit einer der mächtigsten Medienunternehmer in Deutschland. Er herrschte über mehrere Fernsehsender mit 10 000 Beschäftigten. Am Donnerstag starb er im Alter von 84 Jahren. DIGITALFERNSEHEN.de über sein Leben und seine wichtigsten Karrierestationen.
Der Medienunternehmer Leo Kirch ist tot. Im Alter von 84 Jahren starb der Gründer der Kirch-Gruppe nach langer Krankheit am Donnerstag. Über Jahrzehnte war er einer der einflussreichsten Medienmanager in Deutschland. "Unser geliebter Ehemann, Vater, Bruder, Dr. Leo Kirch, ist heute im Kreise seiner Familie friedlich verstorben. Wir sind sehr traurig", ließ seine Familie in München mitteilen.

Kirch hatte aus dem Nichts einen der größten Film- und Fernsehkonzerne Europas mit fast 10 000 Beschäftigten aufgebaut. Neben der größten Spielfilm-Sammlung mit weit über 10 000 Titeln sowie rund 40 000 Stunden Serien gehörten ihm früher die Fernsehsender ProSieben, Sat.1, N24 und DSF.

Bei der rasanten Expansion ging Kirch immer wieder mal das Geld aus. Doch mit Hilfe seiner guten Kontakte zu Banken und politischen Schaltstellen beschaffte sich der gewiefte Geschäftsmann mehrfach milliardenschwere Kapitalspritzen.

Besonders auf seine guten Beziehungen in Bayern konnte er sich jahrzehntelang verlassen. Auch mit Altbundeskanzler Helmut Kohl pflegte Kirch einen engen Kontakt und war Trauzeuge bei dessen zweiter Hochzeit.

Am Ende aber hatte Kirch vor allem zu viele Milliarden in den Bezahlsender Premiere gepumpt und musste Insolvenzantrag stellen. Seit der Pleite im Jahr 2002 machte Kirch den früheren Chef der Deutschen Bank, Rolf Breuer, für den Niedergang verantwortlich und kämpfte in mehreren Prozessen gegen ihn und die Deutsche Bank.

Breuer hatte wenige Monate vor der Pleite der Kirch-Gruppe 2002 in einem Interview die Kreditwürdigkeit Kirchs angezweifelt. Nach dem Interview hätten die Banken ihm kein Geld mehr gegeben, meinte Kirch.

Wenige Monate vor seinem Tod traf er erstmals im Gericht auf seinen Kontrahenten Breuer. Damals war Kirch schon sichtlich krank. Er kam im Rollstuhl ins Gericht und hatte Mühe, zu sprechen. Auf ärztlichen Rat brachen die Richter die Befragung schließlich ab.

Kirch litt seit langem unter den Folgen von Diabetes und verlor schon vor Jahren einen Großteil seines Augenlichts. Trotzdem kam er auch noch nach der Pleite der Kirch-Gruppe fast täglich in sein Büro in der Münchner Innenstadt.

Wie es mit dem Prozess nun weitergehen wird, ist unklar. Das Oberlandesgericht München war am Donnerstag zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Auch die Deutsche Bank äußerte sich zunächst nicht zum Tod von Leo Kirch.

Die wichtigsten Stationen in der Karriere des Leo Kirch


  • 1990: Bertelsmann, Canal Plus (Frankreich) und die Kirch-Gruppe gründen den Pay-TV-Sender Premiere.
  • 1996: Die Kirch-Gruppe startet als erster Anbieter das digitale Pay-TV in Deutschland. Unter dem Dach von DF-1 werden zu Beginn über ein Dutzend Kanäle angeboten.
  • 1997: Die Kirch-Bertelsmann-Allianz für Digital-TV wird gegründet. Leo Kirch und CLT-Ufa unterzeichnen die Verträge über eine gemeinsame Pay-TV-Gruppe unter dem Dach von Premiere.
  • 2001: Spekulationen über eine feindliche Übernahme der Kirch-Gruppe durch Rupert Murdoch verunsichern die deutsche Medienbranche.
  • 2002: Der Axel Springer Verlag fordert für seine Beteiligung an ProSiebenSat.1 rund 770 Millionen Euro von der Kirch-Gruppe zurück. Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer stellt öffentlich die Kreditwürdigkeit der Kirch-Gruppe infrage. Die Gruppe stellt Insolvenzantrag für ihr Kerngeschäft, dann bricht die Kirch-Gruppe vollständig zusammen. Gemessen am Schuldenstand von 6,5 Milliarden Euro handelt es sich um die bis dahin größte Firmenpleite in der deutschen Nachkriegsgeschichte.
  • 2006: Vor dem Bundesgerichtshof erringt Kirch einen Teilerfolg. Breuer und die Bank müssen grundsätzlich persönlich für Schäden haften, die dem Unternehmen entstanden sind. Eine Haftung der Bank für den Zusammenbruch des Medienimperiums lehnt das Gericht jedoch ab.
  • 2009: Das Landgericht München weist einen Teil der Schadenersatzforderungen zurück. Es geht um Ansprüche der Kirch-Firma KGL Pool, in der 17 Töchter gebündelt sind. Sie fordern von der Deutschen Bank insgesamt rund 2 Milliarden Euro.
  • 2010: Kirch scheitert mit einer Strafanzeige gegen Breuer. Das Oberlandesgericht Frankfurt verwirft einen Antrag auf Klageerzwingung als unzulässig.
  • 2011: Vor dem Landgericht München I erleidet Kirch eine weitere Niederlage. Das Gericht weist milliardenschwere Schadenersatzforderungen zurück. Es geht um die Ansprüche der Printbeteiligungs GmbH, in der Kirch seinen Anteil am Springer-Konzern gebündelt hatte.
Quelle: Digitalfernsehen
 
AW: Leo Kirch verstorben

ruhe in Frieden lieber Leo! Und danke für alles!
 
AW: Leo Kirch verstorben

Besonders für das teure Pay-TV. :emoticon-0106-cryin
 
AW: Leo Kirch verstorben

Tja, das Leben endet meistens tödlich!
Weiß jemand wie viele Mio. € er mitnehmen konnte?

Mein Beileid
 
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