Beim Fußball-Zweitligisten HSV tun sich auf Führungsebene nicht nur Risse, sondern Gletscherspalten auf. Hinter den Kulissen tobt ein gefährliches Machtspiel, dessen Ausgang ungewiss ist, aber einen sicheren Verlierer hat: den Hamburger SV.
"So ist das im Fußball leider." HSV-Sportvorstand Jonas Boldt blickte nach der 0:1-Niederlage gegen Hansa Rostock etwas bedröppelt, aber vor allem auch traurig in die NDR Kamera. "Passt in die gebrauchte Woche!" Dieser Satz bezog sich auf den Tod von HSV-Legende Uwe Seeler. "Uns Uwe", der seinem Herzensverein stets beide Daumen drückte, egal ob die Zeiten rosig waren oder eher bescheiden, wie jetzt gerade.
Das fünfte Jahr in der zweiten Liga. Den Aufstieg zuletzt mal wieder kurz vor der Ziellinie verpasst. Ein gefährliches Machtspiel hinter den Kulissen. Und nun auch noch die juristische Auseinandersetzung zwischen dem HSV und dem kurzzeitig geschassten Sportdirektor Michael Mutzel. Das Arbeitsgericht Hamburg hat ja mittlerweile seine Freistellung für unwirksam erklärt.
Das alles in einer Phase, in der es für den Hamburger SV gefühlt in eine solide Richtung ging. Trotz der verlorenen Relegation gegen Berlin war der HSV sportlich auf einem guten Weg. Bemerkenswert war der Teamgeist im Volkspark. Trotz des Scheiterns blieb der Kern der Mannschaft zusammen, ergänzt mit sinnvollen Neuzugängen. Auf der Trainerposition kann man mittlerweile sogar von "Konstanz" sprechen. Dazu alle Logen verkauft und 23.000 Dauerkarten: mit Abstand Spitzenreiter in der Zweiten Liga.
Eines ist aber klar: Der Hamburger Sportverein, von so vielen geliebt wie einst von Uwe Seeler, der seinem Verein immer die Treue hielt, ist am Ende mal wieder der Verlierer!
Quelle: ndr
"So ist das im Fußball leider." HSV-Sportvorstand Jonas Boldt blickte nach der 0:1-Niederlage gegen Hansa Rostock etwas bedröppelt, aber vor allem auch traurig in die NDR Kamera. "Passt in die gebrauchte Woche!" Dieser Satz bezog sich auf den Tod von HSV-Legende Uwe Seeler. "Uns Uwe", der seinem Herzensverein stets beide Daumen drückte, egal ob die Zeiten rosig waren oder eher bescheiden, wie jetzt gerade.
Das fünfte Jahr in der zweiten Liga. Den Aufstieg zuletzt mal wieder kurz vor der Ziellinie verpasst. Ein gefährliches Machtspiel hinter den Kulissen. Und nun auch noch die juristische Auseinandersetzung zwischen dem HSV und dem kurzzeitig geschassten Sportdirektor Michael Mutzel. Das Arbeitsgericht Hamburg hat ja mittlerweile seine Freistellung für unwirksam erklärt.
Das alles in einer Phase, in der es für den Hamburger SV gefühlt in eine solide Richtung ging. Trotz der verlorenen Relegation gegen Berlin war der HSV sportlich auf einem guten Weg. Bemerkenswert war der Teamgeist im Volkspark. Trotz des Scheiterns blieb der Kern der Mannschaft zusammen, ergänzt mit sinnvollen Neuzugängen. Auf der Trainerposition kann man mittlerweile sogar von "Konstanz" sprechen. Dazu alle Logen verkauft und 23.000 Dauerkarten: mit Abstand Spitzenreiter in der Zweiten Liga.
Mal wieder ein Machtkampf
Ist doch vieles gut, könnte man meinen. So schlimm sei es in den Führungsetagen des Traditionsclubs in den letzten zehn Jahren noch nie gewesen, heißt es, wenn man mal näher hinhört. Mal wieder ein Machtkampf: Boldt und die sportliche Leitung um Trainer Tim Walter gegen Aufsichtsratschef Marcell Jansen und Vorstand Thomas Wüstefeld. Der 53-Jährige hat beim HSV innerhalb kürzester Zeit eine steile Karriere hingelegt - vom Anteilseigner zum Aufsichtsratsvorsitzenden und schließlich in den Vorstand aufgerückt.Nicht nur Risse, sondern Gletscherspalten
Michael Mutzel hat sich aus Boldts Sicht offensichtlich für die falsche Seite entschieden. Lagerbildung! Der Anfang vom Ende einer gesunden Unternehmensstruktur. Es handelt sich schon lange nicht mehr nur Risse, die in der legendären Raute entstanden sind. Es sind tiefe Gletscherspalten, irreparabel. Nicht vorstellbar, dass sich die beiden Lager noch mal zusammenraufen.Boldt oder Wüstefeld - Was tut der Aufsichtsrat?
Sollten sich sportlich die Misserfolge häufen, wäre es für das Gespann Wüstefeld/Jansen ein Leichtes, sich von der sportlichen Führung zu trennen. Es bleibt aber auch die Frage, wie sich der HSV-Aufsichtsrat zu den Vorwürfen gegenüber Wüstefeld als Geschäftsmann, die das "Hamburger Abendblatt" recherchierte, positioniert? Oder gibt es zukünftig eine Lösung ganz ohne Boldt und Wüstefeld …?!Eines ist aber klar: Der Hamburger Sportverein, von so vielen geliebt wie einst von Uwe Seeler, der seinem Verein immer die Treue hielt, ist am Ende mal wieder der Verlierer!
Quelle: ndr