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Jackery Explorer 1000 und SolarSaga 100 ausprobiert

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Die Sommerzeit steht vor der Tür und es wird Menschen gehen, die in Sachen Camping unterwegs sind. Je nachdem, wo man da ist, kann es sein, dass man keinen Zugang zu Strom oder einem Generator hat. Dafür gibt’s seit Jahren mobile Stromspeicher, die sich auch über Solarpanels aufladen lassen.



Ich führe das Camping hier einmal beispielhaft an, sicherlich wird es auch andere Einsatzgebiete geben. Doch in Deutschland gehe ich mal nicht davon aus, dass man sich so einen Stromspeicher für einen etwaigen Blackout holt. Interessiert man sich für solche Lösungen, dann gelangt man kurioserweise nicht nur in die Camping-Schiene, man landet unweigerlich in der Prepper-Ecke. Da wird sich dann auf den großen Fallout vorbereitet. Da wird man vermutlich sagen können: Mit einer Solar-Selbstbau-Lösung und entsprechenden Batterien ist man da sicherlich auf der besseren Seite. Doch darum soll es hier nicht gehen.



Jackery hat jüngst den vorgestellt, ein echtes Leistungsmonster, welches aber auch seinen Preis hat (die Panels machen viel aus). Günstiger ist das Modell, welches ich zur Hand habe, nämlich den Jackery Explorer 1000. Der lässt sich ganz normal an der Steckdose (Netzteil und Autoladekabel anbei) laden.

Alternativ gibt’s auch Bundles mit dem faltbaren Solarpanel. Davon habe ich zwei, nämlich die SolarSaga 100. Alternativ: ein Anderson-Anschluss ist verbaut, so kann man auch andere Panels mit „MC4 zu Anderson“ anklemmen.



Das bringt euch theoretisch wie folgt:

Jackery Explorer 1000:
  • 1.002 Wh (46,4Ah) Lithium-Batteriekapazität, 1000 W Nennleistung und 2000 W Spitzenleistung
  • 2* USB-C, 2* USB-A, 1* DC Auto-Anschluss & 3* AC-Steckdosen (mit reiner Sinuswelle)
  • In ca. 8 Std. lässt sich die Explorer 1000 dank des Anschlusses über das Adapterkabel (im Lieferumfang enthalten) an 2* SolarSaga 100 vollständig aufladen.
  • Gewicht knapp 10 Kilo
  • LC-Display informiert über Betriebszustand der Powerstation: Ein-& Ausgangsleistung, Ladestatus usw.


Optik: Der Jackery Explorer 1000 wirkt sehr robust und ist aus Kunststoff. Dennoch sollte man aufpassen. Es wird gewarnt, dass die Gerätschaften nicht nass werden sollten. Sprich: Beim Camping dürfte indoor / im Zelt alles okay sein, für draußen unter freiem Himmel – im Regen – natürlich nichts. Auch sollte man das Gerät nicht über längere Zeit feucht lagern. Etwas anders bei den Panels: Sie sind vor Spritzwasser geschützt nach IP65, sollten aber auch nicht großartig nass werden.

Inbetriebnahme: Sehr einfach. Der Jackery Explorer 1000 hat einen klassischen Ein- und Ausschalter. Die Solarpanels lassen sich mit dem mitgelieferten Kabeln innerhalb von 2 Minuten anschalten. Dass Nutzer die entsprechenden Anschlüsse für ihre Geräte finden, setze ich voraus.

Arbeitszeit / In der Praxis: Der Stromspeicher bietet 1.002 Wh (46,4 Ah) Lithium-Batteriekapazität. Wie lange man etwas benutzen kann, hängt vom Verbrauch ab. Angenommen, die Leistungsaufnahme eines Verbrauchers liegt bei 60 Watt. Jackery gibt den Faktor 0,85 an, bedeutet: 1.0o2 Wh * 0,85 : 60 Watt = rund 14,2 Stunden.



Das klingt nach sehr viel, ist aber anders zu bewerten, denn viele Dinge sind Watt-technisch natürlich ganz anders unterwegs. Man stelle sich einen günstigen Elektrogrill mit 800 Watt vor (Falls Platz vorhanden ist, besorgt euch lieber Gasflaschen). 1.002 Wh * 0,85 : 800 Watt = 1,06 Stunden. Das reicht vielleicht für ein paar Würstchen. Alternativ kann man damit auch mehrere Tage Kaffee kochen, je nachdem, welche Maschine man benutzt. Da sollte man logischerweise vielleicht nach „Watt-armen“ Geräten schauen.

Übrigens: Das sind Angaben beim Verbrauchen, ihr könnt ja zeitgleich die Panels den Jackery Explorer 1000 laden lassen. Das monochrome LC-Display des Explorer 1000 ist genau das gleiche wie das des kleineren Explorer 500. Da seht ihr, inwiefern aufgeladen oder verbraucht wird. Minimale, aber ausreichende Infos.

Ganz nett sind auch entsprechende Kühltaschen oder Mini-Kühlschränke für Nahrung und entsprechende Getränke. You know… Interessant ist vielleicht, dass man Geräte bis insgesamt 2.000 Watt anschließen kann. Das bedeutet aber nicht, dass man Dauerfeuer auf den Dosen geben kann. Ich habe Berichte von Leuten gelesen, die schreiben, dass sie aus dem Geräte dauerhaft auf einer Dose über einen längeren Zeitraum mehr als 1.000 Watt Leistung abfingen. Konnte ich nicht nachvollziehen. Ihr solltet also wirklich auf entsprechende Hardware achten.

Einen Föhn könnt ihr natürlich auf entsprechender Stufe nutzen, im Test ging der Föhn aber nach einigen Sekunden bei 1.500 Watt aus, ebenso der Wasserkocher, der kurz auf 1.900 Watt hüpfte, bevor das Not-Aus eingriff. Die Batterie wird übrigens aktiv gekühlt. Der Lüfter ist aber bei mir erst bei einer Mehrbelastung ab 80 Watt ab und an angegangen. Dies auch nicht dauerhaft und auch recht leise. Erhöht sich aber je nach Laufdauer.



Aufladen: Ganz nett sind die SolarSaga-Panels, sie sind recht dünn und lassen sich zusammenklappen. Die Panels wirken hochwertig, lassen sich hinlegen, bringen aber auch einen Aufsteller mit. Cool: Sie können auch autark ohne den Jackery Explorer 1000 genutzt werden, denn sie haben zusätzlich zum Anschluss an den Stromspeicher USB-A und USB-C. Wichtig da zu wissen: der USB-C-Anschluss unterstützt das Aufladen über PD nicht.

Die Ladezeit ist etwas lang. Sie wird mit 8 Stunden bei 2 SolarSaga-Panels angegeben, kann aber auch anders ausfallen. Kommt darauf an, was eure Panels in Verbindung mit der Sonne machen. Bei etwas über 100 Watt bin ich von 31 % auf 66 % gekommen – in knapp über 3 Stunden. Vermutlich würde ich also etwas länger als die angegebene Zeit benötigen. Wichtig ist auch, dass die Panels nicht automatisch 100 Watt in den Batteriespeicher pumpen. Ich habe relativ identische Einstellungen getestet – ein Panel brachte 80 Watt, während zwei Panels „nur“ 115 Watt brachten. Es kommt wirklich drauf an, wie es mit der Sonne aussieht.

Was bleibt am Ende, in Stichpunkten?

  • Die Verarbeitung ist gut, besser: robust
  • Die Anschlussmöglichkeiten sind vielfältig
  • Leistung ausreichend für die meisten Belange
  • Lange Aufladezeit
  • Eingebaute Taschenlampe: eher mäßig hell
  • vergleichsweise liegt man da aber im marktüblichen Rahmen.
  • Alternativen? Ecoflow, Bluetti
  • Batterietyp ist Lithium-Ionen NMC, nicht LiFePO4 (Lithium-Ionen-Akkus werden am besten bei etwa 50 % der vollen Ladung gelagert) Lithium-Ionen-Batterien sind in der Regel für 500 vollständige Ladezyklen und/oder 2 bis 3 Jahre ausgelegt. Zu diesem Zeitpunkt verfügen sie noch über etwa 80 % der ursprünglichen Akkukapazität, die dann allmählich abnimmt. Es wird empfohlen, das Gerät mindestens alle 3 Monate zu verwenden und aufzuladen, um die Lebensdauer zu verlängern. Ist wie bei Akkupacks für Smartphones eben.
Am Ende bleibt für mich: Daumen hoch! Jackery trifft keine Aussagen wie ein Marktschreier, man liefert robust ab, wenn auch für eine spitze Zielgruppe in Deutschland.


Quelle; caschy
 
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